Anhängerplattuß bei Lyon

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Andiklos
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Anhängerplattuß bei Lyon

#1 Beitrag von Andiklos »

Hallo,
nun hat es mich auch erwischt!
Auf der Hinfahrt in die Provence ist uns bei Lyon auf der 3-spurigen Autobahn Richtung Grenoble bei ca 110 km/H ein Reifen vom Anhänger geplatzt.
Ich befuhr die mittlere Fahrbahn, als ich im linken Aussenspiegel plötzlich eine Rauchwolke sah und nen Knall hörte. Bei der Rauchwolke war mein erster Gedanke: oh je, der Motor; aber er lief ja sauber ohne Nebengeräusche. Beim Knall sah ich dann die Lauffläche des Anhängerreifens. die zunächst kurz nach links wegrollte, ein Stück neben uns her und dann sich nach rechts verabschiedete. Ich hab sofort die Warnblinkanlage angeschaltet und mich nach rechts auf den Standstreifen verabschiedet. Ich hörte beim Knall noch ein Hupzeichen und sah, wie die Autos hinter mir abbremsten, es sah so aus, als hätten die hinter mir gut reagiert. Es gab auch niemanden, der sich als Geschädigter später bemerkbar machte.
Das oben erzählte spielte sich natürlich in kürzester Zeit ab, ein paar Sekunden vielleicht.
Ich rollte immer noch auf dem Standstreifen und stellte fest, dass ca. 1 Kilometer weiter eine Raststätte kam, also fuhr ich mit Warnblinkanlage und Schrittgeschwindigkeit weiter.
Meine Frau und meine Tochter waren ab dem Zeitpunkt etwas ruhiger als sonst
Dort angekommen, verständigte ich den ARCD, der sich sofort um mich kümmerte. Kurze Zeit später stand der Pannenservice bei mir und orderte ein Abschleppfahrzeug. Reserverad hatte ich nicht dabei.
Das hat auch gut funktioniert und wir fuhren dem Abschlepper hinterher in den Betriebshof mit eigener Werkstatt. Dort klärten wir dann die nächsten Schritte ab. Ich bestellte 2 neue Reifen. Erstaunlicherweise war die Felge, die ich eigentlich schon als viereckig abgeschrieben hatte, schadfrei. Die Gummiwülste des verbliebenen Reifens schützten die Felgenränder.
Am nächsten Morgen wurden pünktlich zum Arbeitsbeginn die neuen Reifen aufgezogen und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen. Dank nochmal an meinen Club, dem ich eine sehr gute Betreuung attestiere!
Noch ein paar Hinweise:
- Die Autobahnen in Frankreich sind in privater Hand, der Pannenservice lässt sich nicht von anderen sagen, was sie zu tun oder zu lassen haben. Wir haben das Abschleppen mit 180 EURO gleich bezahlen müssen, was ich gemessen am Aufwand als sehr günstig empfand.
- Die Reifen waren 5 Jahre alt und bei einer Überprüfung ca. 100 km vorher optisch noch einwandfrei. Der Luftdruck wurde von mir selbstverständlich vor Abreise gecheckt.
- Meine einzige Vermutung: Der Reifen hat sich unterwegs was gefangen, hat langsam Luft verloren und die Läufffläche überhitzte an den Aussenrändern. Vielleicht hatte er aber schon bei Abfahrt einen inneren Vorschaden.
- Es war ein ungebremster Anhänger, beladen mit meiner kleinen GS, einem Zelt mit Gestänge und unseren Campingstühlen. Also Überladung schließen wir einmal aus!!
- Auffällig sind aber auch auf französischen Autobahnen in der Ecke dort viele Reifenreste und Leidensgenossen mit Wohnwagen und Anhängern. Der Belag dort fährt sich sehr rau ab (Abrollgeräusch enorm). Zusätzlich zur enormen Hitze in den letzten Wochen könnte das einem schwächelnden Reifen den Gnadenstoß versetzen.
- Egal wie, wir hatten Riesenglück, konnten unsere Fahrt mit unwesentlicher Verspätung fortführen (Übernachtung war sowieso eingeplant gewesen) und es wurde anscheinend auch sonst niemand geschädigt!

Zu guter Letzt: ca 80 km vor Sisteron kreuzten wir anschließend die Tour de France, was dazu geführt hat, dass wir 4 Stunden im Stau standen, nur weil die Tour 50 Meter unserer Straße in einem Ort kreuzte, die weiter Richtung Gap führte. Eine Umleitung wäre eine Rückfahrt nach Grenoble gewesen, also absolut uninteressant. Das war schlimmer als der Reifenplatzer, weil das Thermometer 40 Grad anzeigte

Dafür war der Urlaub wie immer: Ruhig, sonnig und erholsam
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