Motorrad Action Team - Kurvenschule - LuK Driving Center Bad

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TucoRamirez
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Motorrad Action Team - Kurvenschule - LuK Driving Center Bad

#1 Beitrag von TucoRamirez »

Motorrad Action Team - Kurvenschule - LuK Driving Center Baden Airpark 27.06.2013

Weil die "Kurvenschule" vom Motorrad action team im krassen Gegensatz zum von mir im April 2013 besuchten ADAC Perfektionstraining in Hockenheim stand, habe mich entschlossen, hier einen kurzen Erfahrungsbericht zu schreiben.

Beim ADAC Perfektionstraing in Hockenheim waren wir 1, Trainer, 9 Teilnehmer, davon 5x BMW GS, 2x S 1000 RR, 1x Suzuki 1000er Gixxer und ich mit meiner R 12 R.

Letzten Donnerstag im Baden Airpark waren es einschl. Instruktoren über 100 Teilnehmer, nur 3 BMW Boxer und nicht mehr als 10 weitere K 12/13 R/S oder S 1000 RR.
Unter den Instrukturon war wohl auch jede Menge Prominenz, mit den Namen konnte ich aber bis auf Helmut Dähne und Sven Loll (Stunt- u. Fotofahrer - ab u. zu was in PS oder Motorrad gelesen) nicht viel anfangen.

Auch war ich anfangs ziemlich geschockt ob der "riesigen" Anzahl an Teilnehmern und hab' meine Erwartungen dann erst mal runtergeschraubt.
Die ca. 90 Teilnehmer wurden in 3 Blöcke mit jeweils 5 Instruktoren aufgeteilt, was der Veranstaltung dann doch wieder einen individuellen Charakter verlieh.
Nach der Fahrerbesprechung und einem Einführungsturn (ca. 15 min je Block) über die knapp 3 km lange Strecke war für den Rest des Vormittags eigentlich Sektionstraining in Gruppen (Kreisbahn, Gerade, Handling/Omega) geplant.
Schon während der Vorbesprechung zum ersten Teils Sektionstrainings meines Blocks 2 fing es aber an zu regnen, der mit der Zeit immer stärker wurde und wir unter diesen Bedingungen auf der Kreisbahn uns an die Haftgrenze der Reifen rantasten konnten.
Zu diesem Zeitpunkt hatten sich meine Bedenken bzgl. der Gruppengröße auch bestätigt, da es doch ein beträchtlicher Unterschied ist, ob man einer 9- oder 30-köpfigen Gruppe die Grundlagen der Fahrphysik vermitteln will. Und während max. 4 Fahrer in der Kreisbahn unterwegs waren, standen die restlichen 26 buchstäblich triefend und wartend im Regen, bis sie wieder an der Reihe waren. Eine Stunde reicht dann pro Fahrer für jeweils einmal ein paar Runden links rum, ein paar Runden rechts rum und dazwischen für ein - allerdings enorm gutes - Feedback durch die beobachtenden Instruktoren.

Da der Regen am vormittag nicht nachlies, beschloss die Trainingsleitung, das Sektionstraining abzubrechen und stattdessen das für den Nachmittag vorgesehene Rundenfahren vorzuziehen. Je nach Wetteränderung sollte der Rest dann nachmittags nachgeholt werden.
Bis zur geplanten Mittagspause um 13:00 Uhr fuhr dann jeder der 3 Blöcke noch je 3 Turns à 20 min durch den nicht nachlassenden Regenschauer.
Ich persönlich fand diesen Teil des Tages am wertvollsten, wenn man über griffigen Belag mit jeder Runde durch den Regen und die Gischt des dicht vor einem fahrenden Vordermanns bewusst lockerer fährt und mehr Vertrauen in Strecke, Motorrad, Reifen und sich selbst gewinnt (auch wenn man sich lieber blauen Himmel und Sonne wünscht).

In der Mittagspause war schon etwas von leichter Depression unter den Teilnehmern zu spüren, weil es zwar heller wurde, aber einfach nicht aufhörte zu regnen. Die Trainingsleitung gab daraufhin bekannt, dass auf die beiden ausstehenden Teile des Sektionstrainings verzichtet und stattdessen das Rundenfahren fortgesetzt wird.
Doch gegen Ende der Mittagspause war die Giesskanne über uns anscheinend geleert und die Mienen erhellten sich wieder beim Anblick der langsam abtrocknenden Strecke. Der erste Block fuhr ab 14:00 Uhr ihren Turn noch auf nasser Strecke, aber schon eine halbe Stunde später war alles trocken.

Unter diesen Bedingungen erhöhten die Instruktoren dann auch mit jeder Runde das Tempo - freilich nur so weit, wie es die fahrerischen Kompetenzen der 5-6 nachfolgenden Teilnehmer zuließ (jeder Fahrer fährt eine Runde an der 2. Position hinter dem Instruktor her und lässt sich dann auf der Gegengeraden an die letzte Position zurückfallen usw., so rückt man ähnlich wie im belgischen Kreisel in jeder Runde eine Position weiter).
Als es gerade am schönsten war, kündigten mir meine kratzenden Fußrasten das unmittelbar bevorstehende Ende meiner Schräglagenfreiheit an und auch mein Instruktor Frank Mohr mahnte im ausführlichen Feedback, das es nach jedem Turn gab, ich solle es nicht weiter übertreiben.
Dazu passte die Videoanalyse, die in den Pausen zwischen den Turns gezeigt wurde und in unserem Block äußerst unterhaltsam und präzise vom Instruktor Andreas Besecke (Bese)kommentiert wurde und in der jeder mit einigen Augen sehen konnte, wo noch Potential zur Verbesserung liegt.

Etwa zur Halbzeit des Nachmittags kamen wir zum "Höhepunkt" der Veranstaltung. Wer wollte, konnte den nächsten Turn im "eingeschränktem" freiem Fahren drehen. Bese schärfte uns nochmal eindringlich ein, welche Regeln dafür gelten: kein Überholen in den Kurven, nur auf den Geraden (eigentlich gibt es nur eine davon, die Gegengerade), berechenbar Fahren, nicht in den Rückspiegel schauen, nicht ausweichen um Platz zu machen, statt sich am Vordermann festzubeissen und trotzdem nicht vorbeikommen lieber einmal kurz durch die Boxengasse und dann mit freier Bahn weiter fahren).
Es war für mich wirklich eine genial neue Erfahrung mit Suchtfaktor (lediglich etwas getrübt durch die eingeschränkte Schräglagenfreiheit, die mich v.a. im und am Ausgang der Omega-Kurve abgelenkt hat) .

Zum Abschlußturn des Tages gegen 17:30 gab es dann noch einen passenden kuriosen Abschiedsgruß von oben, der sich schon in schwarzen Wolken angekündigt hat. Auf der Südhälfte der Strecke Hagel u. Platzregen während die Nordhälfte der Strecke nur ein paar Tropfen abbekam.

Fazit: eine trotz oder gerade wegen des Wetters und der großen Teilnehmeranzahl tolle Veranstaltung mit sympathischen und kompetenten Instruktoren, mit viel gefahrenen Kilometern (ca. 140) zum Üben von Blick-, Linienführung und Schräglage, mit Videoanalyse und Fotoservice, und einem reibungslosem Ablauf, die ihren hohen Preis rechtfertigt.

Viele Grüße,
Jürgen
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smoover
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Re: Motorrad Action Team - Kurvenschule - LuK Driving Center

#2 Beitrag von smoover »

Hi Jürgen

Danke für deinen ausführlichen Bericht ! :wink:
Ich habe mir genau aus dem Grund (viele Teilnehmer) immer das Training beim ActionTeam verkniffen.
Dazu kommt das der Hockenheimring & das Boschcenter Boxberg dirket vor der Haustür sind.
Wenn ich -wie du schreibst- 1h an der Kreisbahn warten müsste, hätte ich keinen Bock mehr, sorry.
Ich glaube Teilnehmer beim Action Team werde ich wohl auch in Zukunft nicht :roll:
Aber insgesamt hats wohl für DICH gepasst, das ist die Hauptsache :wink:
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TucoRamirez
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Re: Motorrad Action Team - Kurvenschule - LuK Driving Center

#3 Beitrag von TucoRamirez »

Hi Smoover,
Falsch verstanden. Wir waren insgesamt 1 Std. An der Kreisbahn zugange, insgesamt ca. 30 Fahrer, immer 4 gleichzeitig auf der Bahn für max. 1-2 min, d.h. man hat schon etwas länger gewartet als bei den FSZ-Trainings gewohnt, aber alles noch erträglich.

Bei den Turns warst du dann spätestens nach dem 3. Mal froh über 'ne etwas längere Pause.
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TucoRamirez
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Re: Motorrad Action Team - Kurvenschule - LuK Driving Center

#4 Beitrag von TucoRamirez »

...hab' mich an der Stelle aber auch etwas unpräzise ausgedrückt - mehr als ein paar Runden waren es schon.
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helmi123 (inaktiv)
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Re: Motorrad Action Team - Kurvenschule - LuK Driving Center

#5 Beitrag von helmi123 (inaktiv) »

:) Warten beim Däne ist doch normal,,,,schewerdinge.

Und erzähl mir ja nicht da das der Däne selber gemacht hat ...Meine Schmerzliche Erfahrung ist ein paar Jährching her aber , diese OIDEN Säcke brauchen MOOOOOOONY und sonst nix.
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TucoRamirez
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Re: Motorrad Action Team - Kurvenschule - LuK Driving Center

#6 Beitrag von TucoRamirez »

Schlimme Vorurteile sind das hier. War für mich zwar schwer auszumachen, weil der Helmut (redet man so über seinen Namensvetter ;-) ?) als Instruktor bei der Vorne-Unten-Origami-Gruppe1 eingeteilt war (ich in Gr.2), aber Dä(h)nen lügen nicht und Bilder ebenfalls nicht.
Guckst du hier => racepixx.de, 27.06.13, Startnummer 11
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helmi123 (inaktiv)
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Re: Motorrad Action Team - Kurvenschule - LuK Driving Center

#7 Beitrag von helmi123 (inaktiv) »

:) keine vor Verurteilung, dasselbe geht auch beim Braun Dieter "damals" :(
Ollli
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Re: Motorrad Action Team - Kurvenschule - LuK Driving Center

#8 Beitrag von Ollli »

Ich klinke mich hier mal ein.

Ich bin derzeit in Brünn und schreibe meine Zeilen jetzt gerade im Hotelzimmer.

Ich fahre ebenfalls eine R1200R und bin nach wie vor super zufrieden, mehr dann später.

Ich habe meine "Karriere" beim Actionteam in Boxberg vor zwei Jahren begonnen. Geil!!! Handlingkurs bis die Rasten kratzten, aber immer schön gerade sitzen, nix Hanging off etc.
Von dort zurück saß ich ganz anders auf dem Moped, viel entspannter und hatte eine richtig tolle Blickführung mir angewöhnt.

Daraufhin ging ich letztes Jahr in die Actionteam Kurvenschule, ebenfalls am LUK. Ich kannte die Strecke schon, da ich einen Monat zuvor beim bmw Testdrive dort schon war.

Die Kurvenschule ist mir sehr gut in Erinnerung geblieben, vieles konnte ich dort mitnehmen, vor allem ein astreiner Hanging Off Stil, der nichts mit Kackingoff oder wie die "vermurksten" Sitzhaltungen noch so boshaft genannt werden.

Von dem profitiere ich jetzt.

Ich bin in Brünn, der wohl geilsten Strecke der Welt (sagen andere, ich selber kenne ja nicht all zu viele) und das mit meiner R. In der Box sind nur Heizdecken und Rennhobel mit Slicks, ich fahre einen Metzelerl K3, also eher ein Opareifen (für Rennstreckenverhältnisse) :D

Ich habe mich bei den mittleren eingeordnet, muss aber sagen, dass ich dort eher langsam bin, aber mich sehr wohlfühle.

Was fällt mir auf?

1) Die Strecke ist extrem flowig, geht rauf und runter. Die Bergaufpassage ist wohl das geilste, was ich je gesehen habe, auf Strecken natürlich.

2) Die Boxenanlage ist riesig, Speer Racing in der Organisation voll durch, was nicht anders zu erwarten war.

3) Die 110ps der R kugeln mir im Alltag die Arme aus, hier auf der Strecke suche ich verzweifelt nach weiteren 80ps. Die Bergaufpassage hat einen links rechts Wechsel und wenn man dort verhungert, bewegt sich mit der R nacher einfach nichts mehr. Man muss im dritten richig reinstechen und wenn man noch gar nicht fertig ist, den Hahn wieder aufdrehenb. Der K3 ist über jeden Zweifel erhaben, das Reifenbild glatt wie ein Popo.

4) Vor mir fuhr heute ein Zeit lang eine Aprilia Tuono, 50ps stärker, 30kg leichter. In der Kurve, gleich schnell stets wie er, dachte ich mir jedes Mal, wie schräg der fährt. Das ginge mit der R nie. Daraus folgerte ich, dass ich viel aufrechter fuhr, Dank an das Action Team und dessen Kurvenschule. Der Vordermann war zwar mit dem Knie am Boden, aber der Oberkörper war dafür auf der kuvenäußeren Seite. Man sieht, die R lässt sich flott bewegen, aber man muss wirklich aktiv den Oberkörper aus dem Lot bringen.

5) Auf der Geraden mache bei 180km/h Schluss, mir tut der Motor sonst leid. Nach der Zielgeraden kommt wohl die mörderschärfste Rechtskurve der Welt. 130km/h gehen ohne Kratzen, mehr mit der R nicht mehr. Eine S1000rr fährt hier fast 160.

Ich berichte euch morgen wieder.

OLI
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Re: Motorrad Action Team - Kurvenschule - LuK Driving Center

#9 Beitrag von wf »

... wichtiger als die Frage, mit welcher Organisation du trainierst ...

... ist die Frage, welchen Trainer du abbekommst ... und das ist - solange man die Leute nicht kennt - Glücksache. :wink:

Bekommt man einen guten Trainer ab, kann man auch eine etwas größere Gruppe in Kauf nehmen.

Wichtig ist nicht so sehr, wie viel du an dem betreffenden Tag gefahren bist, sondern, ob du ES kapiert hast.
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juppi
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Re: Motorrad Action Team - Kurvenschule - LuK Driving Center

#10 Beitrag von juppi »

wf hat geschrieben: Wichtig ist nicht so sehr, wie viel du an dem betreffenden Tag gefahren bist, sondern, ob du ES kapiert hast.
Das muss aber nicht zwingend am Trainer liegen.
:) :wink:
Nur wenn man weiß was man tut, kann man machen was man will!
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Re: Motorrad Action Team - Kurvenschule - LuK Driving Center

#11 Beitrag von wf »

... oder so ... :wink:
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