Basecamp, R-Fahr-ungen in Frankreich

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Code:QR
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Basecamp, R-Fahr-ungen in Frankreich

#1 Beitrag von Code:QR »

Nun ist es an der Zeit, von meinen Erfahrungen zum Thema „Basecamp“ zu berichten und fasse nochmals kurz zusammen:

Nach langem Zögern habe ich mich im Frühjahr dazu entschlossen, mir ein Mopped-Navi zuzulegen. Nach einigem Überlegen und Beratschlagen habe ich mir bei Touratech das Garmin Nüvi 595 mit der passenden diebstahlsicheren Halterung zugelegt.

Zwischendurch stellte ich, weil ich kurz vor dem Wahnsinn stand, die Frage hier an die Gemeinde „Warum eingentlich Basecamp?“.

Viele Antworten und ein freundliches Angebot aus der Nachbarschaft erreichten mich. Nach Peter's Kurz-aber-gut-Schulung wagte ich mich frisch ans Werk.

Ein paar wenige Fahr-Versuche fanden statt, u.a. eine 400-km-Fahrt über Hunsrück, Eifel, Westerwald und Taunus. Das Ergebnis war zufriedenstellend bis ermutigend, sodass wir es wagten, im September aus dem Rhein-Main-Gebiet mit unseren beiden R1200R in die Camargue zu fahren. Da ich bei meinem „Classic-Modell“ auf die Annehmlichkeiten einer Tankanzeige verzichten muss, verließ ich mich diesbezüglich auf jene am Mopped meiner Angetrauten.

So habe ich dann die ca. 1.000 km Anfahrt auf 2 heftige Fahrtage mit jeweils ca. 440 km über Metz, Nancy, Lyon, Valence und einem dritten mit nur ca. 250 km aufgeteilt. Dafür haben wir an jenem Tag noch etwas Kultur in die Fahrt eingeflochten und die Pont-Du-Gard besichtigt (darüber habe ich bereits ganz kurz berichtet). Einen Tag haben wir als „Ruhetag“ mit Besuch bei den Flamigos und den Salinen in der Camargue und „nur“ 150 km verbracht.

Dann ging es in einer etwas gemütlicheren Tour in vier Tagen zurück. Orange mit seinem Triumphbogen faszinierte mich schon letztes Jahr, doch dieses Mal wollte ich mindestens mal drum rum laufen. In der Gegend von Dijon und Besancon bezogen wir Quartier, bevor wir über den Schwarzwald und ab Karlsruhe dem Rhein folgend, wieder nach Hause gelangten. 2.460 km (selbstverständlich ohne Autobahnen!) legten wir in diesen 8 Tagen zurück. Probleme gab es mit den Moppeds keinerlei, lediglich die ab dem 2. Tag herrschenden Temperaturen von über 30°C waren weniger prickelnd.

Gebucht hatten wir 5 Übernachtungen über Chambresdhotes.org. Diese, nur auf französisch, englisch und spanisch geschriebene Seite, kann ich aufgrund unserer Erfahrungen nur empfehlen. Nicht empfehlen kann ich mit den jeweiligen Vermietern mit der Hilfe von Google Übersetzer Kontakt auf zu nehmen. Da erreichte ich mit meinem seit über 40 Jahren eingerosteten Schul-Französisch mehr! Lediglich in der Gegend von Valence mussten wir ein Premier-Classe-Hotel in Anspruch nehmen, da es in jener Gegend keine Quartiere von Chambresdhotes.org gab, die frei waren und unseren Ansprüchen genügten (u.a. Abendessen im Quartier bzw. fussläufig erreichbar). Im Schwarzwald durfte sich die Verwandschaft über unseren Stopp freuen!

Die Unterkünfte in den Pensionen/Fremdenzimmern der in Chambresdhotes.org zusammengeschlossenen Vermieter waren unbedingt empfehlenswert. Die Zimmer waren sauber und Frühstück (mehr als Cafe au lait und Croissant) gab es auch reichlich, was ja für Frankreich keine Selbstverständlichkeit darstellt. In zwei Fällen konnten wir gemeinsam mit anderen Gästen die lokale Küche kennen- und schätzen lernen. In zwei Unterkünften waren Lokale nach ca. 20 Minuten zu Fuß erreichbar. Auch diesbezüglich landeten wir keine Fehlschüsse.

Da die Spritpreise in Frankreich bekanntermaßen stark differenzieren können, wurden nach Empfehlungen aus dem Forum mit www.prix-carburants.economie.gouv.fr auch die Tankstopps schon zuvor festgelegt. Gerade in der Camargue gibt es nur in den größeren Städten im Norden die bekannt günstigen Supermarkt-Tankstellen. Und nicht jede hat 98-er Sprit. Da war dann entsprechende Vorplanung gut für den Geldbeutel, denn bis zu 13 Cent pro Liter Unterschied machen sich in der Summe bemerkbar!

Meine Er-Fahr-ungen zum Thema Basecamp: Ich habe gelernt, dass das Navigations-Gerät am Mopped ein „Eigenleben“ führt. Es ist wichtig, dass die beabsichtigte zu fahrende Strecke detailliert mit Wegepunkten (oder sind es Zwischenziele???) markiert wird. Denn offensichtlich werden nur diese Punkte (die dann natürlich auch noch exakt gesetzt werden wollen) von Basecamp auf das Navi übertragen. Und dort wird dann diese Strecke aufgrund der dortigen (also auf dem Navi vorhandenen) Streckeneinstellungen vorgeschlagen. In einem Fall gefiel mir die von Basecamp errechnete Route, sodass ich diese ohne zu bestätigen oder verändern, übernahm. Hinterher wunderte ich mich, dass ich über ca. 170 km eine vollkommen andere Strecke fuhr, als ich es mir ausgedacht hatte bzw. im Jahr zuvor gefahren bin. Im Nachhinein stellte ich dann fest, dass ich meinen Groll nicht an das Gerät richten muss, sondern dass der Fehler, wie immer in solchen Fällen, vor dem Bildschirm zu finden ist!

Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass ich mich an Basecamp gewöhnt habe und inzwischen ganz gut damit Zurecht komme. Es ist ein passables, gut funktonierendes Programm, das wie andere auch, seine Eigenarten hat, mit denen man sich arrangieren muss und kann. Eine Vergleichsmöglichkeit habe ich nur zum Motoplaner (leider nur Online möglich). Ich kann nicht von diesem Programm abraten.

Da meine „Classic“ mit jenem wunderbaren, einem Sofa gleichenden Komfort-Sitz ausgestattet ist, dem ich bis dato die Langstreckentauglichkeit absprach, montierte ich kurzerhand von dem noch nicht verkauften Vorgänger (Bj. 06) die Sitzbank um, und war damit ganz zufrieden. (Zum Thema Sitzbank gibt’s evtl. demnächst noch einen Nachtrag).

Filmaufnahmen mit meiner hier im Forum beschriebenen Kamera-Halterung nahmen wir keine vor.

Mit Ausnahme der hohen Temperaturen war es ein gelungener Ausbruch aus dem Tagesgeschehen mit vielen schönen und sympatischen Begegnungen bei unseren Nachbarn!
Gruß Bernd
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wohi
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Re: Basecamp, R-Fahr-ungen in Frankreich

#2 Beitrag von wohi »

Danke für den Bericht.
Aber wie viele km seid ihr denn gefahren bzw. wie viele Liter Sprit habt ihr verbraucht, dass 13 Cent Differenz pro Liter sich im Urlaubsbudget relevant bemerkbar gemacht haben?
lg,
Wolfgang
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Re: Basecamp, R-Fahr-ungen in Frankreich

#3 Beitrag von Code:QR »

wohi hat geschrieben: Aber wie viele km seid ihr denn gefahren bzw. wie viele Liter Sprit habt ihr verbraucht, dass 13 Cent Differenz pro Liter sich im Urlaubsbudget relevant bemerkbar gemacht haben?
Wie oben geschrieben, waren es knapp 2.500 km bei einem Verbrauch von ca. 4,8 l/100 km. Da macht sich sicherlich die Differenz von 13 Ct/l nicht relevant bemerkbar, aber es geht mir vor allem ums Prinzip, dass die Mineralöl-Konzerne uns an der Nase herumführen :oops: . In Deutschland tanke ich auch nicht bei denen, sondern nur bei den Freien :!:
Gruß Bernd
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