Batterietotalausfall während der Fahrt

Alles, was mit der Technik der LUFTgekühlten R1200xx zu tun hat
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klausk
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Batterietotalausfall während der Fahrt

#1 Beitrag von klausk »

Hallo Kollegen,
bin neu hier im Forum - hatte aber bis jetzt auch nie ein Problem mit meiner R1200R - bis letzten Freitag auf der Tour nach Dänemark.
Steige nachmittags auf, Maschine springt einwandfrei an und fahre also gut eine Stunde über Bundesstraße mit wechselnder Geschwindigkeit auf die Autobahn.
Nach ca. 30 Kilometern mit gut 120kmh fahre ich auf ein Stauende zu und schalte nach dem Anhalten nichtsahnend in den Leerlauf.
Die Maschine geht sofort aus und lässt sich auch nicht Wiederbeleben. Es kommt nur "klack" vom Magnetschalter und danach erlöschen alle Lampen und nix geht mehr.
ADAC gerufen - fremdgestartet - Maschine läuft. Ca. 10 Min. im Leerlauf laufen lassen, will aufsteigen und weiterfahren - Maschine geht unter Last sofort wieder aus - EWS Anzeige leuchtet im Display kurz auf. Danach wieder nur "klack" beim erneuten Startversuch.
Der ADAC-Mann mißt die Ladespannung der Lichtmaschine - 14,35 V ist OK, mißt (ausgeschaltet) die
Batteriespannung mit 11V und sagt "Deine Gelbatterie ist total am Ende". Lange Diskussion wie es weitergeht (ca. 30 Min.) dann letzter Versuch erneut fremdzustarten - Maschine läuft - auch unter Last. Ich fahre weiter bis zum Ziel nach Dänemark (nochmal ca. 120km) ohne weitere Probleme und versuche dort angekommen, erneut zu starten - "klack". Habe dann am Pfingstsamstag mit Unterstützung meiner Kumpels vom Freundlichen aus Flensburg eine neue Batterie geholt und eingebaut. Start und Rücktour mit Tankstop verliefen danach problemlos.

Langer Rede - kurzer Sinn, meine Frage ist:

Ist jemandem schon mal ähnliches passiert, ich meine, dass einem die Batterie während der Fahrt stirbt, oder muss ich noch einen anderen Fehler vermuten?
Die alte Batterie ist noch das Original vom April 2008 gewesen, hing aber während der längeren Standzeiten (Winter) immer brav am für Gelbatterien geeignetten elektronischen Ladegerät und startete am Anfang der Tour ja auch einwandfrei und ohne zu murren.
Warum hat das verdamte Ding dann aber während der Fahrt nicht mehr aufgeladen?

Habe jetzt ein wenig Manschetten vor der nächten längeren Tour wegen der Unsicherheit,
ob mit dem Austausch der Batterie die Probleme wirklich gelöst sind.

Würde mich über Eure Erfahrungen/Ideen/Anmerkungen freuen - danke vorab.

klausk
Tom Dooley
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Re: Batterietotalausfall während der Fahrt

#2 Beitrag von Tom Dooley »

Das Problem hatte ich auch schon - allerdings mit der K1200RS. Bei mir war lediglich der Kontakt an der Batterie (Masse) nicht sauber, bzw. nicht fest genug angezogen. Also, Kontakte gereinigt, fest an der Batterie angeschraubt und seither (>15.000 Km) keinerlei Probleme mehr mit der alten Batterie.
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Bernard
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Re: Batterietotalausfall während der Fahrt

#3 Beitrag von Bernard »

Kann Thomas seine Aussage bestätigen.

Hatt gleiches bei meiner LT. Schrauben an den Kabelanschlüssen nachgezogen, erledigt.
Gruß Bernard
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Bernard
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Re: Batterietotalausfall während der Fahrt

#4 Beitrag von Bernard »

Ach ja vergessen

Willkommen im Forum
Gruß Bernard
klausk
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Re: Batterietotalausfall während der Fahrt

#5 Beitrag von klausk »

Danke für Eure prompten Antworten.

Das mit den losen Anschlüssen war die erste Vermutung vom ADAC-Mann - waren aber beide bombenfest.
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Bernard
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Re: Batterietotalausfall während der Fahrt

#6 Beitrag von Bernard »

Dann prüfe mal den Massenaschluß vom Minuskabel. Wo das Kabel am Rahmen befestigt wird. Da lösen sich auch schon mal die Schrauben.
Gruß Bernard
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Dieter_N
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Re: Batterietotalausfall während der Fahrt

#7 Beitrag von Dieter_N »

Hatte ich auch schon. Bei drei Jahre alter Batterie ohne vorherige Anzeichen von Schwäche ging nach einer kurzen Pause gar nichts mehr. Anlassen mit Starthilfe vom Auto war möglich, nach Entfernen der Starthilfekabel ging der Motor sofort aus. Mehrmals wiederholt, dann Batteriespannung gemessen: unter 10V.

Habe nach Ersatz der Batterie durch eine neue keine Probleme mehr gehabt.
Gruß
Dieter_N
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Rockie
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Re: Batterietotalausfall während der Fahrt

#8 Beitrag von Rockie »

Letztes Jahr war ich mit einem Freund zusammen auf Tour. Nachdem wir eine Woche gefahren waren (ca. 2.500 km) ist meinem Begleiter bei seiner 1200er GS die Batterie verreckt. Und zwar nachdem wir an diesem Tag bereits gut 150km gefahren waren. Nach einer Tankpause ging nichts mehr. BMW-Notdienst hat mit Fremdstarten und danach Einbau einer neuen Batterie geholfen. Obwohl das Moped mit der neuen Batterie wieder lief, mussten wir noch zum BMW-Service, weil der Motor völlig unrund lief und das gesamte Mäusekino blinkte. Die Motorsteuerung musste resettet werden. Danach war wieder alles ok.

Hat mich total überrascht, dass eine Bakterie nach einer Woche regelmäßiger Nutzung plötzlich total versagt.

Ich gehe davon aus, dass bei Dir ein ähnlicher Defekt aufgetreten ist.

Gruß

Peter
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herbie
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Re: Batterietotalausfall während der Fahrt

#9 Beitrag von herbie »

Hallo Klausk,

habe eine 2007er R12R und hatte praktisch genau dasselbe Problem vor 3 Jahren. Hatte damals darüber berichtet. Maschine ließ sich ohne Probleme in der Früh starten. 2 1/2 Stunden am Stück gefahren, 5 min. angehalten und ausgemacht. Nach Neu-Start nur Mäusekino und klack. Stand mit dem Teil am Großglockner. Nach Fremdstart genau dasselbe wie bei Dir. Im Leerlauf gelaufen und unter Last sofort wieder aus. Konnte dann nach 8 Stunden dann erst wieder mit einer neuen Batterie weiter. In der Heimwerkstatt wurde dann alles überprüft und mit Computer ausgelesen. Keine Ursache gefunden. Seither fahre ich nicht mehr mit einer Originalbatterie, sondern hab mir eine klassische flüssig Säure Batterie von Bosch mit Ablaufschlauch eingebaut und hab seit 3 Jahren keinerlei Probleme mehr. Die alte Batterie wurde zuvor ebenfalls schön gepflegt, d.h im Winter ausgebaut, im Keller gelagert und regelmäßig mit einem modernen Ladegerät geladen. Daran konnte es also nicht liegen, zumal eine Batterie bei festen Kontakten und intaktem Generator nicht nach über 2 h Fahrt einfach leer sein kann, wenn sie zuvor problemlos gestartet hat.

Gruß

herbie
Tramper
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Re: Batterietotalausfall während der Fahrt

#10 Beitrag von Tramper »

klausk hat geschrieben:die Batteriespannung mit 11V
Salü Klaus
Das ist die Ursache!

Wie es zu den Tiefentladungen bei deiner Starterbatterie kommen konnte ist genau so einfach zu beantworten. Der Starterbatterie wurde mehr Strom entnommen als die Kapazität bereit stellte. Gerade die R1200R hat extrem viele Stromverbraucher und dabei die kleinste Kapazität (14Ah) der Starterbatterie der BMW Boxer Modelle. So ist es möglich, trotz Batteriepflege während der Standzeit im Winter im sommerlichen Fahrbetrieb die Batteriekapazität zu erschöpfen.

Jede Tiefenentladung schmälert die Kapazität der Batterie, das heisst die Leistungsfähigkeit nimmt kontinuierlich ab und kann auch mit vollständigen Aufladungezyklen nicht mehr erhöht werden. Sinkt die Ruhespannung der vollgeladenen 14Ah Batterie der R unter 12,4 Volt ist es höchste Zeit die Batterie auszuwechseln, da sie nicht mehr in allen Fällen genügend Leistung für den Betrieb der R bereitstellt.

Warum deine R trotz laufendem Motor abstellte ist auch schnell erklärt. Die LiMa (Lichtmaschine) liefert erst bei Drehzahlen über 2'800 U/min genügend Leistung um alle Verbraucher zu versorgen und die Starterbatterie wieder aufzuladen. Sinkt die Moterendrehzahl unter 2'800 U/min überbrückt die Starterbatterie und liefert den benötigten Strom. Ist die Starterbatterie durch Tiefentladungen oder einen technischen Defekt geschädigt, genügen wenige Kilometer mit niederigen Drehzahlen um die Batteriekapazität zu erschöpfen. Das hat zur Folge, dass die Bordspannung unter 11,6 Volt fällt und die ersten elektronischen Baugruppen zuwenig Strom erhalten und abschalten.

Grüessli Tramper
klausk
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Re: Batterietotalausfall während der Fahrt

#11 Beitrag von klausk »

Ich danke allen für Ihre Antworten und den eigenen Berichten - anscheinend ja gar nicht so selten mein Problem.
Besonderen Dank an Tramper für seine Erklärungen - allerdings hatte meine R12R bereits von Haus aus eine leistungsmäßig größere Batterie eingebaut,
ich meine mit 17Ah oder 19Ah - müsste nochmal nachschauen. Aber die war dann wohl trotz einwandfreiem Startverhalten am Anfang der Tour auch
schon dem Ende nah....

Das die R mit ihrem Stromverbrauch nah am Limit ist, hatte ich bereits im Forum gelesen, aber das es vorkommen kann, dass die Maschine während der
Fahrt nicht läd sondern Leistung aus der Batterie saugt, das hatte ich nicht vermutet.
Danke auch für den Tip mit dem (vielleicht) losen Masseanschluss am Rahmen - werde ich umgehend kontrollieren.
Auch den Tip mit der Drehzahl und der Ruhespannung werde ich zukünftig beachten.

Mein Fazit also: Ruhespannung im Auge behalten, ab und zu mal einen Gang runter und mehr Drehzahl produzieren und Rahmenanschluss kontrolieren -
ein echter Fehler liegt aber wahrscheinlich nicht vor. Kann mir also anscheinend die Fahrt zum Freundlichen bis zur nächsten Inspektion sparen.

Nochmals danke an alle für ihr feedback,
Klausk
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hixtert
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Re: Batterietotalausfall während der Fahrt

#12 Beitrag von hixtert »

klausk hat geschrieben:...
Fahrt nicht läd sondern Leistung aus der Batterie saugt, das hatte ich nicht vermutet.
...
Das musst du auch nicht vermuten. Die Lichtmaschine liefert über 700Watt, was bei der R1200R für alle Lebenslagen reicht. Wäre das nicht der Fall, müsste so ziemlich jeder das Batterieproblem haben, nicht nur die paar Leute, die darüber berichten. Und wer fährt schon überwiegend unter 2800 rpm?

Mach dir keine Gedanken, du hast wie viele andere eine minderwertige Batterie erwischt, die vorzeitig die Grätsche gemacht hat. Übrigens: Der Akku meiner R1200R tut seit fast 5 Jahren seinen Dienst - ohne eine Schwäche.
Grüße
Reinhard

Anglizismen sind für mich ein No-Go :wink:
AndreasK5
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Re: Batterietotalausfall während der Fahrt

#13 Beitrag von AndreasK5 »

Nachdem ich hier gelesen habe, dass die R1200R bei unter 2800 U/min die Batterie quasi aussaugen soll, wollte ichs jetzt mal genau wissen, denn so richtig glauben konnte ich das nicht.
Meine ziemlich volle Batterie wird unmittelbar nach dem Anlassen mit ca. 3,5A geladen. Dieser Ladestrom lässt natürlich schnell nach und so ist er auch nach ca. 3 Minuten auf 0,5A runter gegangen.
Wenn das mit den 2800U/min stimmen würde, dann müsste die Batterie im Standgas eher entladen werden. Ich habe unmittelbar nach dem Start alle Verbraucher angeschaltet (Heizgriffe auf 2, Bremslicht, Warnblinker etc.), aber der Ladestrom ist auch dadurch nicht gesunken. Die Lima hat also auch die Verbraucher problemlos weg gesteckt.

Aus meiner Sicht ist die Lima auf alle Fälle ausreichend dimensioniert und ein entladen der Batterie bei unter 2800U/min nicht zu befürchten.
Vorrausgesetzt natürlich, das alle Komponenten auch funktionstüchtig sind.

Grüße
AndreasK
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herbie
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Re: Batterietotalausfall während der Fahrt

#14 Beitrag von herbie »

Hallo,

auch für mich ist es schwer vorstellbar, dass auf einer Langstreckenfahrt, auf welcher sowieso höchstens kurzfristig mal unterhalb 2800 U/min gefahren wird, die Batterie leergesaugt wird. Und das ist ja der praktische Fall gewesen. Ständig unterhalb 2800 U/min auf Langstreckenfahrt mit einer R12R wird wohl keiner fertigbringen. Die geschilderten Ausfälle, so wie es mir auch passiert ist, sind eindeutig Batterieausfälle aufgrund vereinzelt schlechter Qualität. Dies hatte zumindest in meinem Fall auch nichts mit schlechter Batteriebehandlung zu tun, ganz im Gegenteil, noch besser konnte man nicht damit umgehen. Das war schlicht und einfach eine schlechte Batteriecharge. Dies wurde in meinem Fall von BMW auch gar nicht dementiert. Meine Batterie war damals kein Jahr alt. Und jetzt habe ich die Nachfolgebatterie, die übrigens sogar nur 11 statt 14Ah hat, schon 3 Jahre drin, aber wie gesagt eine klassische mit flüssigem Elektrolyt und Überlauf.

Gruß

herbie
Tramper
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Re: Batterietotalausfall während der Fahrt

#15 Beitrag von Tramper »

hixtert hat geschrieben:Die Lichtmaschine liefert über 700Watt, was bei der R1200R für alle Lebenslagen reicht.
Ist nur die Frage ab welcher Drehzahl, das maximale Drehmoment steht auch erst bei 6'000 U/min an und für die 80 kw Nennleistung des Boxers braucht es sogar 7'500 U/min! Und die Höchstgeschwindigkeit von > 200 km/h stehen auch nicht schon im unteren Drehzahlband zur Verfügung.
AndreasK5 hat geschrieben:Ich habe unmittelbar nach dem Start alle Verbraucher angeschaltet (Heizgriffe auf 2, Bremslicht, Warnblinker etc.), aber der Ladestrom ist auch dadurch nicht gesunken. Die Lima hat also auch die Verbraucher problemlos weg gesteckt.
Wie hattest du den Ladestrom gemessen? Der Freundlichen und die Gelben Engel können dies nicht.

Auch ohne zusätzliche Verbraucher hat die R von Klaus im Leerlauf abgestellt und das obwohl die LiMa und der Regler 100% einwandfrei funktionierte.

herbie hat geschrieben:auch für mich ist es schwer vorstellbar, dass auf einer Langstreckenfahrt, auf welcher sowieso höchstens kurzfristig mal unterhalb 2800 U/min gefahren wird, die Batterie leergesaugt wird.
Ist auch nicht so, dass die Batterie während der letzten Autobahnfahrt von Klaus leergesogen wurde. Schuld an der fehlenden Kapazität hat die Vorschädigung durch die Tiefenentladungen in der Zeit vorher. Während der Fahrt polte sich einfach eine Zelle um und die nutzbare Kapazität von weniger als 6Ah (anstatt 14Ah) liess den Motor im untersten Drehzahlband absterben, obwohl die LiMa einwandfrei funktionierte.

klausk hat geschrieben:allerdings hatte meine R12R bereits von Haus aus eine leistungsmäßig größere Batterie eingebaut,
ich meine mit 17Ah oder 19Ah
Ab Werk ist eine 14Ah eingebaut und eine grössere Starterbatterie mit 17 oder 19Ah wie sie in den RT's oder Boxer GSen verwendet werden, finden keinen Platz in der R, da sie wesentlich grösser in den Gehäuseabmessungen sind.

Grüessli Tramper
slomo
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Re: Batterietotalausfall während der Fahrt

#16 Beitrag von slomo »

Einen Totalausfall bei Mopped-Batterien hatte ich bisher nicht. Aber folgendes trug sich im letzten Oktober auf einer Heimfahrt von Berlin nach Hamburg zu. Übrigens durchs schöne Havelland und danach über die B195, eine echte Empfehlung entlang der Nordseite der Elbe. Die Griffheizung lief während der ganzen Fahrt mal auf der einen, mal auf der anderen Stufe, angeschlossen war noch mein Navi, dessen Stromverbrauch aber eher unter Kinkerlitzchen zu verbuchen ist. Dann, nach ca. 4 Stunden Fahrt, kam die Dunkelheit, wo zusätzlich mit viel Fernlicht gefahren wurde. Irgendwann ging jedesmal, wenn ich schalten musste, für die Dauer des Auskuppelns das Fernlicht aus.

Ein bisschen merkwürdig fand ich das schon! Denn so recht kann ich mir nicht vorstellen, dass die R mit Fernlicht und Griffheizung auf Stufe II mehr als geschätzte 350 - 400 Watt verbraucht. Seitdem gab es aber keine neue Gelegenheit, wieder das komplette Stromfresser-Programm zu fahren.
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hixtert
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Re: Batterietotalausfall während der Fahrt

#17 Beitrag von hixtert »

Tramper hat geschrieben:Ist nur die Frage ab welcher Drehzahl, ...
Die Kennlinie der Einheit Generator/Regler steigt schon bei niedrigen Drehzahlen steil an und verändert sich bis zur Höchstdrehzahl kaum noch. Das ist typisch für solche elektrische Maschinen.
Tramper hat geschrieben:...das maximale Drehmoment steht auch erst bei 6'000 U/min an und für die 80 kw Nennleistung des Boxers braucht es sogar 7'500 U/min! Und die Höchstgeschwindigkeit von > 200 km/h stehen auch nicht schon im unteren Drehzahlband zur Verfügung.
Leistung/Drehmoment des Motorrads werden durch eine Verbrennungsmaschine bereitgestellt und die elektrische Energie durch eine elektrische Maschine. Das eine ist der Apfel, das andere die Birne, die du hier miteinander vergleichst. :wink:
Grüße
Reinhard

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Re: Batterietotalausfall während der Fahrt

#18 Beitrag von AndreasK5 »

Tramper hat geschrieben:Wie hattest du den Ladestrom gemessen?
Mit einem geeigneten Amperemeter. Wie auch sonst? :D
Tramper hat geschrieben:Auch ohne zusätzliche Verbraucher hat die R von Klaus im Leerlauf abgestellt und das obwohl die LiMa und der Regler 100% einwandfrei funktionierte.
Klar waren die Lima und Regler i.o., aber die Batterie war defekt.

Das bei Klaus die Maschine ausging hat doch nichts damit zu tun, dass die Lima nicht genug Leistung produzieren würde. Er hat doch geschrieben, dass die Leerlaufspannung der Batterie bei 11V lag. Demnach lag sicher ein Zellenschuss vor. Das bedeutet einen deutlich geringeren Innenwiederstand der Batterie und das hat einen sehr hohen Ladestrom zur Folge. Da er aber eine Lichtmaschine und kein AKW verbaut hat, zieht die defekte Batterie die gesamte Bordspannung nach unten. Und dann kann es durchaus sein, dass der Motor aus geht. Hätte er die Batterie bei laufenden Motor ganz abgeklemmt (Vorsicht gefährlich, Spannungsspitzen mag die Elektronik gar nicht!) wäre das Motorrad auch bei einschalten aller Verbraucher sicher weiter gelaufen.
Eine defekte Batterie bedeutet doch nicht, dass einfach kein Energiespeicher zur Verfügung steht. Eine defekte Batterie kann (je nach defekt) die gesamte Bordspannung auf einen Level herunter ziehen, bei dem nix mehr funktioniert.

Wie bereits geschrieben, meine Batterie wurde im Leerlauf selbst bei Einschalten aller Verbraucher mit > 3,5 A geladen. Ich denke das sagt alles. Die Geschichte mit der geringen Lima-Leistung unter 2800U/min halte ich daher eher für ein Märchen. Eine Kennlinie der Lima/Regler-Einheit würde dies sicher bestätigen.

Viele Grüße und immer eine volle Batterie!
AndreasK
Thommy
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Re: Batterietotalausfall während der Fahrt

#19 Beitrag von Thommy »

:lol: :lol: :lol: Also wenn´s der Trimper geschrieben hat muss es ja stimmen. :lol: :lol: :lol:
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Re: Batterietotalausfall während der Fahrt

#20 Beitrag von Onkel Otze »

Das hatte ich schon mal beim Auto.
Gut angesprungen, an der Tanke ausgemacht. Und nach 10 min Standzeit ging gar nichts mehr.
Batterie einfach total tot. Warscheinlich intern irgendeine Verbindung weggegammelt.

Onkel Otze
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Re: Batterietotalausfall während der Fahrt

#21 Beitrag von Tramper »

hixtert hat geschrieben:Die Kennlinie der Einheit Generator/Regler steigt schon bei niedrigen Drehzahlen steil an und verändert sich bis zur Höchstdrehzahl kaum noch. Das ist typisch für solche elektrische Maschinen.
Je nach LiMa im Motorrad kann das schon ganz markant unterschiedlich sein, vergleiche mal die Kennlinie zwischen den verschieden Boxermodellen, die sind genauso unterschidlich wie die R1200 Modelle selbst.
hixtert hat geschrieben:Das eine ist der Apfel, das andere die Birne, die du hier miteinander vergleichst. :wink:
Der gemeinsame Nenner ist die Leistungskurve beide steigen an bis zum Höhepunkt. Die LiMa ist ein Generator wie z.B. auch ein Fahrrad Dynamo. Beim Dynamo kann man die Leistungskurve eines Gernerator ganz gut erkennen (da beim Fahrrad kein Regler wie beim Motorrad regelt und stabilisiert), wie mit zunehmenden U/min das Fahrradlicht heller wird. Steigt die Lichtausbeute schnell an, hat der Dynamo ein Übersetzungsgetriebe. Die LiMa der R1200R besitzt kein Übersetzungsgetriebe um Gewicht und Produktionskosten einzusparen, du vergleichst also bei den Kennlinien der LiMa's Äpfel mit Birnen, denn bei meiner K1200LT steht die volle Leistung der LiMa bereits ab 1'600 U/min an, während bei der R1200R erst ab 2'800 U/min.
AndreasK5 hat geschrieben:Klar waren die Lima und Regler i.o., aber die Batterie war defekt.
Liefert die LiMa genügend Strom ist die Spannung der Batterie unerheblich. Reicht die Leistung der LiMa nicht aus, wird der benötigte Strom aus der Batterie entnommen. Ist nun die Batterie wie bei Klaus leer, geht der Motor in den unteren Drehzahlen aus. B

Sollte der Innenwiderstand der Starterbatterie auf Grund eines Defektes zu gross werden, regelt der Regler den Ladestrom herunter, um ein Unglück (Kurzschluss) zu verhindern, da die Batterie nicht mit einer Sicherung abgesichert ist.
AndreasK5 hat geschrieben: Mit einem geeigneten Amperemeter. Wie auch sonst? :D
Witzbold, die Frage zielte darauf ab, wo du für die Messung abgegriffen hast, ich vermute, dass du nicht den Stecker von der LiMa abgezogen hast um direkt am Ausgang der LiMa gemessen. Nimmst du einen anderen Punkt, misst das Amperé Meter den Gesamtverbrauch des Motorrades auf dem gesamten Stomnetz und kann nicht unterscheiden, ob der Strom nun von der LiMa kommt und/oder von der Batterie.
slomo hat geschrieben:mehr als geschätzte 350 - 400 Watt verbraucht
Naja dafür reichen die Motorelektronik, Einspritzpumpe, Lambdasonde und ABS locker aus. Ich weiss ja nicht was du für ein Navi hast, aber je nach Hersteller, Modell und Halterung liegt der Stromverbrauch auf dem Niveau der Griffheizung Stufe 2!

Grüessli Tramper
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hixtert
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Re: Batterietotalausfall während der Fahrt

#22 Beitrag von hixtert »

Tramper hat geschrieben:... Die LiMa ist ein Generator wie z.B. auch ein Fahrrad Dynamo.
Das Leben kann so einfa^H^H ... lassen wir das http://www.brexel.org/icns/biggrins.gif
Grüße
Reinhard

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AndreasK5
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Re: Batterietotalausfall während der Fahrt

#23 Beitrag von AndreasK5 »

Tramper hat geschrieben:Liefert die LiMa genügend Strom ist die Spannung der Batterie unerheblich. Reicht die Leistung der LiMa nicht aus, wird der benötigte Strom aus der Batterie entnommen. Ist nun die Batterie wie bei Klaus leer, geht der Motor in den unteren Drehzahlen aus.
Nein, das stimmt nicht! Hat die Batterie, wie offensichtlich bei Klaus der Fall, einen Zellenschluß wird infolgedessen die Spannung durch den daraus resultierenden geringen Innenwiderstand der Batterie quasi nach unten gezogen ... aber irgendwie wiederhole ich mich. Ich habe dem nichts hinzuzufügen.
Nach deiner Theorie müsste der Motor schlagartig ausgehen, wenn du bei laufenden Motor die Batterie abklemmen würdest. Macht er aber nicht! Warum wohl?
Tramper hat geschrieben: Sollte der Innenwiderstand der Starterbatterie auf Grund eines Defektes zu gross werden, regelt der Regler den Ladestrom herunter, um ein Unglück (Kurzschluss) zu verhindern, da die Batterie nicht mit einer Sicherung abgesichert ist.
Ich vermute da ist dir ein kleiner Tippfehler unterlaufen. Du meinst wohl eher einen kleinen Innenwiderstand. Ansonsten möchte ich dir in diesem Punkt gerne zustimmen.
Tramper hat geschrieben: Witzbold, die Frage zielte darauf ab, wo du für die Messung abgegriffen hast, ich vermute, dass du nicht den Stecker von der LiMa abgezogen hast um direkt am Ausgang der LiMa gemessen.
Ich schrieb, dass ich den Ladestrom der Batterie gemessen habe. Und genau das habe ich auch gemacht. Schließlich ging es hier darum, ob die Batterie bei < 2800U/min geladen wird. Und da interessiert es mich nicht so sehr wie viel aus der Lichtmaschine kommt sondern eher was an der Batterie ankommt. Also abzüglich aller Verbraucher.
Tramper hat geschrieben: Nimmst du einen anderen Punkt, misst das Amperé Meter den Gesamtverbrauch des Motorrades auf dem gesamten Stomnetz ...
Wenn ich den (Lade)Strom an der Batterie messe, messe ich keinen "Gesamtverbrauch", sondern den Strom mit dem eben die Batterie geladen wird. I(Batterie) = I(Lima) - I(Verbraucher)
Tramper hat geschrieben: ... und kann nicht unterscheiden, ob der Strom nun von der LiMa kommt und/oder von der Batterie.
Und ob! Bei einem Zeigerinstrument mit Nulldurchgang kannst du es an der Ausschlagsrichtung des Zeigers erkennen und bei einem digitalen Messegrät kannst du es ganz einfach am Vorzeichen erkennen. Ist schließlich Gleichspannung.

Gruß
AndreasK
Zuletzt geändert von AndreasK5 am 21. Juni 2011, 22:05, insgesamt 1-mal geändert.
Thommy
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Re: Batterietotalausfall während der Fahrt

#24 Beitrag von Thommy »

campsis

Re: Batterietotalausfall während der Fahrt

#25 Beitrag von campsis »

Hallo hatte auch einen Totalausfall der Batterie an meiner 1200 er Bj.3.2010 ca.13000 KM bin nichtsahnend Sonntagmittag auf meine Maschine gesessen losgefahren nach ca. 250 km mitten auf der Landstraße bei Tempo 120 geht plötzlich der Motor aus und sämtliche Anzeigen verschwinden nun stand ich da mitten in der Pampa Moped zur nächsten Ortschaft geschoben BMW Notdienst angerufen neue Batterie eingebaut Motorrad ist wieder gelaufen.Anscheinend ein Problem der Monteur hat mir erzählt dass ich nicht der einzige bin er hatte eine Woche vorher bei einer RT das gleich Problem. Nun habe ich 150 Euro bezahlt für eine neue Batterie obwohl die alte einbaufähig war bis 3.2011.
War schon bei meinem BMW Händler zwecks Reklamation habe aber das Gefühl der möchte die Sache aussitzen. Bin mal gespannt ob ich ohne Probleme zum BMW Treffen nach Garmisch komme.

Gruß B.Weimer
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