Motorrad gebraucht gekauft Rückgaberecht?

[Bobbybonn]

Hallo ,
habe ein Motorrad gekauft, und erst zwei Tage später festgestellt das Der Motor oel verliert!
Gekauft habe ich das Motorrad von einer Privatperson. Hab ihn darauf angesprochen er sagte nein er will es nicht mehr zurück haben! Wie gehe ich damit um? Habe keine Privatrecht Schutz!
Gruß Bobbybonn

[teileklaus]

Hallo, das kommt darauf an was im Kaufvertrag steht. Ein Ölverlust ist eine sichtbare Sache, das müsste dir vorher aufgefallen sein wenn du überhaupt nachgeschaut hast.
Andererseits kann es eine Kleinigkeit sein oder eine 1000.- Sache werden. Ölschraube Ölfilter, oder Ventildeckel bist zum Motorsimmerring wo das getriebe raus muss
Also erst mal Prüfen woher das Öl kommt und den Grund feststellen. Mit Bremsenreiniger saubermachen, dann im Stand warmlaufenlassen oder Fahren und gleich nach 5 KM nachsehen wo es zuerst wieder kommt.
Schütt mal das Kind nicht gelich mit dem Bade aus..

[Thomas]

Schutz gibt es nur bei arglistiger Täuschung, also Betrug. Die Beweislast liegt aber allein beim Käufer. Allerdings ist das fast unmöglich, wenn im Vertrag lediglich gekauft wie besehen steht und Verkäufer mangels Zeugen behaupten kann, dass die Ölspuren schon bei der Probefahrt sichtbar waren und sogar thematisiert wurden.

[qtreiber]

ein Bekannter hatte ein Moped mit verbogenem Lenkanschlag "gekauft wie gesehen" ... und blieb auch darauf sitzen. Ein "Umfaller" war im KV vermerkt. Ansonsten funktionierte das Teil und kam sogar durch den TÜV.

Aufgrund des geringen Preises wurde die Sache nicht weiter verfolgt.

[Bobbybonn]

Hallo! Vielen Dank für die Info!
Gruß aus Bonn Udo

[Chucky1978]

Müsste man genauer nachprüfen... Wenn der Kaufvertrag nicht wirklich was hergibt, wo man was drauf machen kann, ist das wieder eine Sache um ~100€ in die Hand zu nehmen bzw die 1-2 kostenlosen Beratungsgespräche beim Anwalt von der evtl. vorhandenen Rechtschutzversicherung in Anspruch zu nehmen. Insbesondere wenn der Verlust "verdeckt" war durch eine Vollverkleidung z.B. könnte man
vielleicht was machen.

Eine etwas größere Chance hätte man bei einer Fehlerhaften AGB des Kaufvertrages, was nicht unbedingt selten ist.
Der Verkäufer darf in AGB nicht die Haftung für Personenschäden sowie für grobes Verschulden ausschließen, § 309 Nr. 7 BGB. Da ein Satz wie „... unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung ..." keinerlei inhaltliche Einschränkung enthält, dürfte nach derzeitiger Rechtslage ein solch pauschaler Gewährleistungsausschluss unwirksam sein. Die Folge der Unwirksamkeit wäre, dass der Käufer volle zwei Jahre seine gesetzlichen Rechte (Neulieferung, Reparatur, Minderung, Schadensersatz) geltend machen kann.

Dieser oben genannte Satz hat mich besonders auf ebay immer mal wieder weiter gebracht. 99% der Privaten verkäufer nutzen Standardsätze aus dem Volksmund und das ist besonders in der Juristerei nicht unbedingt die beste Variante.
Muss man aber wie gesagt immer nachprüfen.. wenn du eine BMW mit Marktwert von 10000€ für 3000€ usw bekommst, würde ich mich nicht drauf verlassen, das da ein Richter den Kaufvertrag für ungültig erklärt wegen dem hohen Differenzbetrag.

Auch "gekauft wie gesehen" ist in der Regel unwirksam. Das hat mich bei einem alten BMW den ich für 5,70€ verkauft habe (Unfallfahrzeug wo ich nur die Abmeldung raus haben wollte bzw einen symbolischen Betrag) vor etlichen Jahren schon so einigen Stress gekostet. Aber der Richter sagte Gott sei Dank das man für 5,70 kein einwandfreies Fahrzeug erwarten könnte..