Loslagerzapfen Endantrieb lose

Alles was es an und um die LT zu schrauben gibt
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Norbert_CH
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Loslagerzapfen Endantrieb lose

#1 Beitrag von Norbert_CH »

Hallo Gemeinde,

beim diesjährigen Urlaub tauchte in Kroatien ein Summen in Schräglage auf (in Rechtskurven mehr als in Linkskurven) und kam definitiv von hinten. Angehalten und nach Aufbocken festgestellt, dass das Hinterrad ca. 1 cm Spiel hatte. Aufgrund des Geräusches habe ich auf das Radlager getippt (kennt man ja schon vom Auto her). Zurück im Hotel über BMW.de geschaut, wo in Kroatien ein :) zu finden ist (Split und Zagreb). Also in Split angerufen, Problem geschildert (man sprach deutsch!!!) und Antwort erhalten, das die Bestellung ca. 4-5 Tage dauert, dann der Endantrieb ausgebaut werden müsse und das Ganze dann nach Zagreb geschickt würde, um es dort einbauen zu lassen. Ob ich mir denn sicher sei, ob es auch das Radlager wäre, es könne schliesslich auch das Differential selbst sein?
Natürlich war ich mir nicht sicher und habe nix bestellen lassen. In Deutschland beim :) angerufen, Problem geschildert und mir sagen lassen, ich solle schön langsam fahren und versuchen damit nach Hause zu kommen und unterwegs immer schön regelmässig kontrollieren, ob das Spiel denn erheblich grösser werde, dann sei der ADAC für die Fuhre angesagt, er glaube aber, dass ich nach Hause kommen würde, da er schon BMWs mit Radlager- wie auch Diff.-Schäden gehabt hätte, die noch 1000 km und auch mehr damit gefahren seien.
In Split angekommen (war auf meiner Route) direkt zum :) . Er schaute sich die Sache an (draussen auf der Strasse und ohne richtig in die Knie zu gehen) und seine Diagnose: 'Das Differential ist kaputt, damit können Sie keinen Meter mehr fahren! Standgebühr pro Tag = 10 Euronen und ob wir reparieren sollen oder der ADAC das Ding nach Hause bringt, entscheiden Sie.' Toll, jetzt war ich aber beruhigt ob dieser seriösen Diagnose. Entscheidung: Resturlaub halbwegs rumkriegen und dem Rat des deutschen :) zu folgen.
So sind noch mal gute 850 km auf die Uhr gerattert und heil zu Hause angekommen.
Anm.: Jede noch so kleine Längsrille war 'der widerspenstigen Zähmung' und mit dem Nervenkostüm der Sozia war es auch nicht zum Besten bestellt..... :x
Am Folgetag in der Garage das Ganze nochmal in Ruhe selbst angeschaut und festgestellt, dass sich das Rad incl. Endantrieb bewegen liess (Endantrieb hatte ca. 3-4mm Spiel im Kardan). Rep-Anleitung her, Hinterrad raus und angefangen, den Festlagerzapfen zu lösen. Danach hatte der Endantrieb nicht mehr viel Halt. Also das Ding wieder rein und mit 160 Nm angezogen. Nun zur Innenseite und ran an die Kontermutter des Loslagerzapfen. Nach viel Mühe hatte ich die endlich los und durfte dann feststellen, dass der Loslagerzapfen sich mit den Fingern drehen liess. Also auch hier mit den geforderten 7 Nm angezogen und die Kontermutter entsprechend mit 160 Nm. Danach war der Endantrieb wieder fest wie er sein sollte...
Nun meine Fragen:
Wie kann sich sich der Loslagerzapfen bei bombenfest angezogener Kontermutter so lösen?
Habe ich mir jetzt durch die Herumeierei mit dem losen Diff. evtl. einen dicken Folgeschaden eingehandelt (Reifenabnutzung ist unwichtig, brauche sowieso eine neue Pelle)?
Habt ihr auch schon mal sowas erlebt oder Kenntnis davon?
Danke im voraus für eure Mühe.
Gruss, Norbert
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Dieter Siever
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Re: Loslagerzapfen Endantrieb lose

#2 Beitrag von Dieter Siever »

Hi Norbert,

klingt fast unglaubwürdig. Es ist mir auch nicht klar wie sich das Lager verdrehen kann wenn die Kontermutter bomben fast war.

Bei einer Kontermutter ist der Kraftschluß das Wichtige. Wurde das Lager beim Einstezen mit Öl behandelt? Wurde das Loslader bei der Montage zu fest angezogen (mehr als 7Nm)? Dann könnte sich die Lagerspitze verformen und dadurch Speil entstehen.

Sonst kann je nur durch Erschütterung eine reduktion der Spannkraft erfolgt sein.

Das ist sicher ein Fehler der nicht häufig anzutreffen ist.

Dieter
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siemerbernd
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Re: Loslagerzapfen Endantrieb lose

#3 Beitrag von siemerbernd »

Hallo Norbert

Die Kegelnadellager im Endantrieb verschleißen mit der Zeit. Montiere auf jeden Fall neue. Mit dem Nachstellen ist es nicht getan. Vielleicht sind ja bei dem großen Spiel einige Nadeln in das Schwingengehäuse gefallen. Ein größerer Schaden kann eigentlich nicht entstanden sein, da die Lagerschalen sicherlich noch an den vorgesehenen Stellen sitzen. Bei meiner LT habe ich sie bei 160000km gewechselt. Bei der RT meiner Frau habe ich sie mit knapp 70000km vor 2 Wochen gewechselt, da am Hinterrad leichtes Spiel zu spüren war und beim Nachstellen am Loslager ruckartige Drehbewegungen zu spüren waren. Die Lager sind in Eigenarbeit recht schnell auszutauschen.

Bernd
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Katreiber
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Re: Loslagerzapfen Endantrieb lose

#4 Beitrag von Katreiber »

'Das Differential ist kaputt,
mit Differenzial ist der Endantrieb gemeint, oder?

Gruß

Stefan
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Re: Loslagerzapfen Endantrieb lose

#5 Beitrag von Kranturm »

Hi
Ich denke nicht das sich die Stelle ohne weiteres löst da auf die Kontermutter keine Kraftwirkung drauf kommt ausser das Anzugsmoment.
Gehe mal davon aus das es ein Montage Fehler war, Bei BMW kurz vor der Pause oder so :shock:
Um eine Schaden feste zu stellen müßtest du die Schwinge ausbauen und Vorziehen zum Messen , dann könntest du etwas feststellen.
einen Lagerschaden im Endantieb hörst du ,wenn die LT auf dem Hauptständer steht und du langsam drehst.( Leise Umgebung natürlich).
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Gruß Peter
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Norbert_CH
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Re: Loslagerzapfen Endantrieb lose

#6 Beitrag von Norbert_CH »

Stefan hat geschrieben:mit Differenzial ist der Endantrieb gemeint, oder?

Gruß

Stefan
Hallo Stefan,

ja damit meinte er den Endantrieb. Habe noch vergessen in meinem Bericht zu erwähnen, dass sich der :) in Split über den fehlenden Ölaustritt am Endantrieb wunderte. Ist nämlich alles pulvertrocken. Hätte ihm vielleicht sagen können, auch noch einmal woanders zu schauen....
Zuletzt geändert von Norbert_CH am 29. August 2012, 08:44, insgesamt 2-mal geändert.
Gruss, Norbert
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Re: Loslagerzapfen Endantrieb lose

#7 Beitrag von Norbert_CH »

Kranturm hat geschrieben:Hi
Gehe mal davon aus das es ein Montage Fehler war, Bei BMW kurz vor der Pause oder so :shock:
Hallo Peter,

diese Aussage habe ich schon mehrfach gehört, konnte mich aber noch nicht wirklich damit anfreunden, da zwischen der letzten Inspektion und dem Problemauftreten ca. 8000 km Fahrleistung lagen. Hätte das nicht sofort auffallen müssen? Bis dahin lief die Fuhre ohne Komplikationen. Falls es so war, muss irgendwie schleichend sich das Ganze weiter gelöst haben (habe keine Ahnung)... Ich besitze das Mopped jetzt ca. 1.5 Jahre, hatte es mit knapp 30.000km auf der Uhr vom :) gekauft, der auch noch die entsprechende Inspektion vor Übergabe gemacht hat. Definitiv weiss ich nur, das ich an diesen beiden Schrauben bis dato noch keine Hand angelegt habe.
Gruss, Norbert
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Norbert_CH
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Re: Loslagerzapfen Endantrieb lose

#8 Beitrag von Norbert_CH »

Dieter Siever hat geschrieben:Hi Norbert,

Bei einer Kontermutter ist der Kraftschluß das Wichtige. Wurde das Lager beim Einstezen mit Öl behandelt? Wurde das Loslader bei der Montage zu fest angezogen (mehr als 7Nm)? Dann könnte sich die Lagerspitze verformen und dadurch Speil entstehen.

Dieter
Hi Dieter,

werde auf jeden Fall den Loslagerzapfen herausnehmen und mir die Lagespitze ansehen. Dabei werde ich ja auch feststellen, ob Öl im Spiel war oder nicht. Werde entsprechend berichten...
Gruss, Norbert
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Norbert_CH
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Re: Loslagerzapfen Endantrieb lose

#9 Beitrag von Norbert_CH »

siemerbernd hat geschrieben:Hallo Norbert

Die Kegelnadellager im Endantrieb verschleißen mit der Zeit. Montiere auf jeden Fall neue. Mit dem Nachstellen ist es nicht getan. Vielleicht sind ja bei dem großen Spiel einige Nadeln in das Schwingengehäuse gefallen.

Bernd
Hallo Bernd,

welches sind die Kegelnadellager? Bin aus der Rep-Anleitung noch nicht ganz schlau geworden. Geht das auch irgendwie ohne erwähntes Spezialwerkzeug? Muss dazu der gesamte Endantrieb zerlegt werden?
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Gruss, Norbert
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Re: Loslagerzapfen Endantrieb lose

#10 Beitrag von siemerbernd »

Hallo

Genau die, wo in deiner Zechnung der Auszieher aufgesetzt ist. Wenn man das Kardangelenk vom Endanrieb aushebelt, kann man die Lagerschalen vorsichtig nach Außen mit einem Durchschlag oder einem Rundstahl herausschlagen. Beim Einbau der Lager auf richigen Einbau achten. Ist etwas schwer am Lager zu erkennen.

Bernd
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Re: Loslagerzapfen Endantrieb lose

#11 Beitrag von Norbert_CH »

Hallöchen zusammen,

so die Lager sind nun gewechselt. Habe nur leichte Schwierigkeiten mit dem Einstellen des Loslagers. Laut 'Powerboxer.de' (habe dort eine schöne Anleitung zum Einstellen der Lager gefunden, jedoch behandeln sie da die beiden Zapfen zusätzlich mit Loctite, hänge die Anleitung einmal als PDF an. Was haltet ihr davon?) ist es ja mit dem Anziehen von 7 Nm nicht getan, sondern ist ja erst die halbe Miete.
Habe gestern nach Einbau eine Probefahrt gemacht und habe immer noch leichtes Summen in Schräglage (beidseitig). Könnte das jetzt noch von den Reifen kommen (Sägezahnbildung)? Das Fahrgefühl selbst ist wieder 1a.

@Dieter: Die Lager waren gut gefettet (siehe Fotos), aber leider auch Fettspuren in den Gewindegängen der Zapfen sowie natürlich im Innengewinde des Kardangehäuses. Habe alles erst einmal gründlich entfettet.

@Bernd: Ja, Du hattest Recht, beim Festlager hatten sie einige Nadeln bereits verabschiedet (siehe Fotos). Die Lagerschalen waren bombenfest in ihrem Sitz. Beim Loslager (obwohl dieses nicht fest war, waren optisch keine Beschädigungen zu erkennen.) Es sind natürlich beide Lager getauscht worden.
Habe mich jedoch für eine andere Methode des Herausnehmens der Lager entschieden und nicht das Kardangelenk herausgehebelt. Ich habe mir aus Restbeständen (Holzklotz 8x8x20 cm, eine Metallplatte aus dem Baumarkt in ca. 8x20 cm zum Draufschlagen, Gewindestange M10 mit ca. 50cm Länge, sowie dazu passende U-Scheiben und Muttern) einen Gleithammer (ohne Gleitstück) gebastelt. Das Holzstück mit 10.5 mm Bohrung ist an einem Ende der Gewindestange mittels U-Scheiben und Muttern fixieren. Idealerweise da wo die Gewindestange lang herausschaut, einsenken. Anschliessend die Metallplatte ebenfalls mit 10.5 mm über die Gewindestange bis zu Holzklotz schieben und kuzerhand 'festspaxen'. Fertig ist der Griff (Holzklotz) und die Schlagfläche (Metallplatte). Lässt sich sicher auch für ander Lager etc. verwenden (anpassen). Man kann dann ohne Probleme die Gewindestange durchs Lager von aussen schieben, passende U-Scheibe (idealer Durchmesser 27mm) von innen hinter das Lager und eine Mutter drauf drehen. Anschliessend das Ganze nach aussen auf Zug bringen und mit Hammerschlägen auf die Metallplatte so das Lager nach aussen treiben.
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Gruss, Norbert
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Dieter Siever
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Re: Loslagerzapfen Endantrieb lose

#12 Beitrag von Dieter Siever »

Norbert_CH hat geschrieben: schöne Anleitung zum Einstellen der Lager gefunden, jedoch behandeln sie da die beiden Zapfen zusätzlich mit Loctite, hänge die Anleitung einmal als PDF an. Was haltet ihr davon?)
Die Anleitung ist klasse. Vom Praktiker sind solche Dinge einfach einfacher.

Dieter
Grüße Dieter - Mod: K1200LT, Admi: Wiki
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Mathias64
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Re: Loslagerzapfen Endantrieb lose

#13 Beitrag von Mathias64 »

Hallo

Muss man das Gehäuse nicht erwärmen um die Lagerschalen rauszubekommen ,bzw die neuen Schalen wieder rein zu bekommen .
Gruss Mathias
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Boxerfahrer

Re: Loslagerzapfen Endantrieb lose

#14 Beitrag von Boxerfahrer »

Moin!
Mathias64 hat geschrieben: 22. Juli 2019, 21:04 Hallo

Muss man das Gehäuse nicht erwärmen um die Lagerschalen rauszubekommen ,bzw die neuen Schalen wieder rein zu bekommen .
Gruss Mathias
Ist für das Gehäuse schonender.....
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