Längere Stilllegung eines Motorads

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Mangfalltaler

Längere Stilllegung eines Motorads

#1 Beitrag von Mangfalltaler »

Hallo,

mein Sohn fährt u.a. eine Yamaha SR500 aus den 80-Jahren, allerdings kommt er aus privaten Gründen kaum noch zum fahren. Er möchte die Maschine unbedingt behalten, jedoch einige Jahre außer Betrieb setzen, um so Versicherung, Steuer, TÜV etc. zu sparen.

Ich habe mich bisher nie darum so richtig gekümmert und je länger ich darüber nachdenke, kommen einige Fragen auf, bei denen ihr vielleicht behilflich sein könnt.

1) Abmeldung über mehrere Jahre, die TÜV-Fälligkeit ist dann ja so richtig überschritten, kann man bei Wiederanmeldung so einfach zur HU fahren oder erlischt ggf. die Betriebserlaubnis?

2) Sollte das Motoröl trotz der Stilllegung alle paar Jahre gewechselt werden? Gibt es evtl. spezielle Konservierungsöle, die für diesen Zweck geeignet sind?

3) Sollte der Motor in regelmäßigen Abständen "bewegt" werden, also z.B. mit dem Kickstarter einige Male durchdrehen um das Öl wieder in gesamten Motor zu verteilen? Natürlich mit entfernter Zündkerze, also ohne Kompression

Danke für eure Anregungen,
Ralf
Pumpe
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Re: Längere Stilllegung eines Motorads

#2 Beitrag von Pumpe »

Hallo
Denk mal noch an das Thema Versicherung (Diebstahl) Ist über die Hausrat nicht versichert, soviel ich weiß.
Gruss
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yy-zz
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Re: Längere Stilllegung eines Motorads

#3 Beitrag von yy-zz »

Hallo Ralf
meist kosten kl. Motorräder bei entsprechender Einstufung nicht
viel Steuer und Versicherung.
Ich würde es lieber angemeldet lassen und immer mal wieder fahren.
1x im Monate sollte in meinen Augen reichen.
Alleine schon wegen der Tüv Problematik.
Ich meine, wenn es über Jahre abgemeldet wurde, benötigt du ein
Vollgutachten.
Bei Diebstahl eine 40 Jahren alten Motorrades wird was ersetzt,
der Zeitwert ?
Gruß Christoph
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Taxicup
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Re: Längere Stilllegung eines Motorads

#4 Beitrag von Taxicup »

Mangfalltaler hat geschrieben: 3. August 2020, 14:25 1) Abmeldung über mehrere Jahre, die TÜV-Fälligkeit ist dann ja so richtig überschritten, kann man bei Wiederanmeldung so einfach zur HU fahren oder erlischt ggf. die Betriebserlaubnis?
Hi,
Vollgutachten sind Pflicht für Fahrzeuge, die länger als 7 Jahre außer Betrieb gesetzt wurden.
Die Gebühren halten sich im Rahmen: ca. 100 Euro für Motorräder, sind in den Bundesländern aber unterschiedlich.
Die Betriebserlaubnis erlöscht nur wenn technische Änderungen vorgenommen wurden, meines Wissens; und natürlich nach dem Abmelden :wink:
Ich habe keine Zeit mich zu beeilen
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Weissblau
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Re: Längere Stilllegung eines Motorads

#5 Beitrag von Weissblau »

Ölwechsel vornehmen
Stahltank komplett füllen
Vergaser leerlaufen lassen
Batterie raus :roll:
Auf jeden Fall mit einer Spritze oder so Öl direkt in den Brennraum spritzen!! Kerze wieder rein!
Reifendruck auf maximal; regelmässig prüfen
Kette einsprühen + alle Metallteile / nicht mit WD40 sondern mit was passendem
Öligen Lappen in den Endschalldämpfer stopfen

Ein wiederkehrender Ölwechsel muss nicht sein!
Alle paar Monate mal den Kickstarter betätigen, bisschen Öl rein. Kerze wieder rein.

Auf keinen Fall den Motor mal laufen lassen!!

Nicht länger als sieben Jahre stilllegen. Also, innerhalb von 7 Jahren wieder anmelden.
Dann, nach den Jahren, würde ich den Sprit vorab ablassen / wechseln.
Mir rechts den Crossstiefel anziehen + T-Shirt an und dann .....treten & schwitzen. :D
Mangfalltaler

Re: Längere Stilllegung eines Motorads

#6 Beitrag von Mangfalltaler »

Hi Jungs,

das sind doch schon mal super Anregungen, vielen Dank dafür!

Grüße,
Ralf
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Chucky1978
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Re: Längere Stilllegung eines Motorads

#7 Beitrag von Chucky1978 »

Hinsichtlich der Reifen. Alter der Reifen und Verschleiß berücksichtigen. Wenn sie runter sind, und eh vorm TÜV neu müssten, würde ich die Kiste einfach abstellen und gut ist und gar nichts mehr kontrollieren. Die müssten eh erneuert werden vorm TÜV, und da muss man sich bei den alten Pellen keinen Kopf mehr drum machen. Sollten sie noch relativ neu sein, und die auch noch weitergefahren werden in naher Zukunft, reicht das aufpumpen allein leider nicht. die Reifen sind entweder komplett zu entlasten, oder kontinuierlich mal zu drehen, damit die Pelle auf einem anderen Auflagepunkt steht damit sie nicht eckig wird. Sind die Räder entlastet, ist der Luftdruck auch irrelevant und muss nicht geprüft werden.

Zwecks Neuzulassung

Deine Haftpflicht fragen, wie lange deine Prozente erhalten bleiben.. das müssten wie ich denke 7 oder 9 Jahre sein, und Zwecks HU/Zulassung
Deine altes entstempeltes Kennzeichen behalten, da dieses evtl. noch für die Fahrt zur Zulassung, oder auch damit in Zusammenhang stehende Prüfungstermine genommen werden kann (TÜV), sofern bereits eine Haftpflichtversicherung besteht natürlich (ehm. Deckungskarte).

Je nach Länge des Stillegens wäre es evtl. Sinnvoll die Bremsbeläge zu entfernen, trocken einzutüten, und die Bremsscheibe ebenfalls zu konservieren mit Wachs oder weil man es da hat, mit Öl.

Aber auch ganz wichtig.. Zuvor Waschen, aber so richtig, und trocknen und das noch etwas besser als man es sonst macht. Fliegenmißt und auch sogar Wasserflecken greifen langfristig Oberflächen an.

Wegen dem Motoröl. Motorölwechsel zuvor machen und gut ist. Es kann im Motor nichts rosten, wohl aber verharzen/verkleben, jedoch leben wir im 21st. Jahrhundert, und die Motoröle von heute haben ein ganz anderes Level als noch 1950 :-)
Ein goldener Sattel macht einen Esel noch nicht zum Pferd

Gruß Ingo
Mangfalltaler

Re: Längere Stilllegung eines Motorads

#8 Beitrag von Mangfalltaler »

Gute Ergänzungen, Ingo - auch Dir vielen Dank dafür!
x-file
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Registriert: 11. Juni 2020, 16:28
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Re: Längere Stilllegung eines Motorads

#9 Beitrag von x-file »

Es gibt spezielle Konservierungsmittel für Langzeit Stilĺegungen. Mal in Oldtimerforen recherchieren.
Tank ganz voll machen, qegen Rost wie schon geschrieben.
Die Vergaser würde ich aber nicht mehr leer machen wie früher, sondern mit dem Supersprit (Superplus und co) füllen. Der ist Synthetisch und da zersetzt sich nichts mehr. Ich mache dass seit Jahren an meinen Motorsägen und die zicken seitdem nicht mehr.
Wichtig ist die Luftfeuchte dort wo das Bike lagert. Am besten immer unter 60% Luftfeuchte.
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