Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

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Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das (Unfall-)Risiko?

Ja. Je größer die Fahrpraxis, desto geringer die Risiken.
78
75%
Nein. Je größer die Fahrpraxis, desto höher die in Kauf genommenen Risiken.
6
6%
Die eingegangenen Risiken erhöhen sich analog zur Fahrpraxis.
20
19%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 104

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Alpino
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Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#1 Beitrag von Alpino »

Mich würde mal eure Meinung zu dem Zusammenhang zwischen Fahrpraxis (Fahrsicherheit, Fahrzeugbeherrschung etc.) und der Qualität der Risiken (Geschwindigkeit, ...), die man beim Motorradfahren eingeht, interessieren.

Warum? Als die Helmpflicht für Motorradfahrer eingeführt wurde verringerte sich zwar die Zahl der Todesfälle durch schwere Kopfverletzungen, die Anzahl der Todesfälle insgesamt blieb aber konstant, weil durch das Tragen eines Helmes (Sicherheitsgewinn) plötzlich höhere Risiken (Geschwindigkeit) beim Fahren in Kauf genommen wurden. Ohne Helm fuhr man offensichtlich weniger risikobereit, und andersrum, mit Helm fährt man wohl weniger risikobewusst.

Ohne jetzt weitere Unfallstatistiken bemühen zu wollen interessiert mich eure Meinung, ob ihr glaubt, ob eine technische, physische oder psychische Entwicklung das Risiko an sich beeinflusst (oder beeinflussen könnte).

Einen positiven Einfluss auf die "Fahrpraxis" hat z.B. auch ABS, da es auch dem Ungeübten eine gewisse Bremssicherheit bietet. Mit "Fahrpraxis" ist also all das gemeint, was objektiv und subjektiv die "Fahrsicherheit" betrifft.
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gerreg
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Re: Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#2 Beitrag von gerreg »

Ich hab das erste genommen, hab aber dazu Einschränkungen.

Je mehr Fahrpraxis, desto weniger Fehleinschätzungen von Situationen die man durch die Fahrpraxis bereits kennt. Die Risiken die von Aussen kommen kann man nie abstellen. Mein Bruder hat vor zwei Jahren, trotzt 25 Jahren Fahrpraxis, ein Bein verloren. Weil ihn ein Autofahrer übersehen hat. Er möchte aber auch nach gut 1,5 Jähriger Reha und Prothese wieder Motorradfahren, so wie es Aussieht wird es vielleicht ein Can Am Spyder. Denn ein Quad konnte ihn nicht zufriedenstellen. 8)

Auch gehört ein vernünftiger Umgang mit den Risiken dazu. Nur weil man viel Erfahrung hat sollte man die Risiken nicht unnötig hoch schrauben.

Natürlich bin ich als "Fahrerfahrerner" mit knapp 12000 km im Jahr zügiger unterwegs als ein Fahrer der nur knapp 1500 km im Jahr fährt. Es soll ja auch Spass machen. Gefährlich wird es nur wenn Wenigfahrer dann auf biegen und brechen mit den Erfahrenen mithalten wollen.

Auch musste ich in gemischten Gruppen gerade an verschiedenen Treffen schon öfters feststellen, das Wenigfahrer kein Verständnis dafür haben das man als flotterer Fahrer nicht nur den ganzen Tag in der gemütlichen Gruppe Fahren möchte.

Soweit ich an Treffen die Touren organisiere gebe ich seit einiger Zeit für die Touren immer ein Fahrprofil an und im Vorfeld eine separate Beschreibung der Fahrprofile vor. Auch werden die unterschiedlichen Guides vom Fahrprofil her vorgestellt.

Denn ich kenne einige "Flotte und Zügige" Fahrer die am Hinterreifen die äusseren zwei Zentimeter Profil unbenutzt entsorgen, wenn in der Mitte die Mindestprofiltiefe erreicht ist. Was bei mir äusserst selten passiert! 8)
Gruß

Gerd

http://www.reger-net.de

Ich bin Oberpfälzer, kein Franke! Ein kleiner aber wichtiger Unterschied!
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octane
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Re: Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#3 Beitrag von octane »

Insgesamt verringert sich das Risiko sicher mit steigender Fahrpraxis. Aber viele fahren dann eben riskanter.
Larsi
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Re: Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#4 Beitrag von Larsi »

Für mich betrachtet bin ich der Meinung, bessere Praxis/Technik bedeutet auch mehr Sicherheit.
Ich bin, was kleinere Stürze ohne persönliche Blessuren angeht kein Kind von Traurigkeit gewesen und habe etliche Bodenproben genommen. Die Anzahl der Kilometer dazwischen wurde im Laufe der Zeit immer größer obwohl mein Fahrtempo auch um einiges zugenommen hat.

Die Fähigkeit, die Strasse zu lesen, Risiken abzuschätzen und kritische Situationen erfolgreich zu bewältigen, hat bei mir insbesondere durch etliche Fahr- und Renntrainings stark zugenommen.
Der eine Abflug in den letzten 140.000km (da begann ich mit intensivem Training) war einer dämlichen Unachtsamkeit geschuldet. Davor habe ich mich deutlich öfter in für mich nicht zu beherrschende Situationen gebracht, die mit mehr Training vermutlich glimpflich abgegangen oder erst gar nicht entstanden wären.

Ich weiss allerdings nicht, wieviel davon der mit zunehmendem Alter auch einsetzenden Reife zuzuschreiben ist.
emca

Re: Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#5 Beitrag von emca »

Im Grunde genommen bleibt nur die erste Antwort, weil mehr Praxis die situative Awareness erhöht. Ob es die Risikobereitschaft erhöht, bleibt reine Spekulation und liegt in der Veranlagung des Einzelnen. Wer’s vorher war, wird’s bleiben und umgekehrt.

Nur wer viel Fahrpraxis hat, wird Grenzsituationen besser beherrschen, weil er sie mehrfach erlebt hat und weniger überrascht sein wird, wenn sie eintritt.

Sehr schönes Beispiel, beobachtet Motorradfahrer auf regennasser Fahrbahn, du siehst sofort, wer Fahrpraxis im Regen hat, der "Schönwetterfahrer", was nichts Ehrrühriges ist, wird Herumeiern.

Gruß

Nik
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manfred180161
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Re: Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#6 Beitrag von manfred180161 »

emca hat geschrieben: situative Awareness
Nik

Puh, noch ein Fremdwort, eh... :lol:


Ich denke, auch aus eigener Erfahrung schreiben zu können, denn ich habe nach über 30 Jahren Enthaltsamkeit (Fremdwort:Abstinenz) im Herbst 2014 wieder mit dem Moppedfahren angefangen.
Zumindest gefühlt war zu Beginn jede Kurve ein ECHTES RISIKO! Wenn ich heute so drüber nachdenke (Fremdwort: reflektiere), dann ist mir heute noch Angst und bang, obwohl ich wirklich als Wanderbaustelle unterwegs war.
Heute nach drei Trainings und 20.000 Km habe ich weiterhin Respekt aber fahre ohne große Unsicherheiten deutlich schneller und daher aus meiner Sicht mit erheblich weniger Risiko, weil ich die Situationen viel besser einschätzen kann.

Hirn einschalten schadet aber trotzdem nicht... :shock:
Gruß
Der Manne aus Echterdingen (Stuttgart ist unser größter Vorort ;-))
emca

Re: Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#7 Beitrag von emca »

manfred180161 hat geschrieben:Puh, noch ein Fremdwort, eh... :lol:
Habe ich ganz bewußt gewählt, sag's dir aber nicht warum. :lol:

Hat aber funktioniert, aber sicher nicht so, wie du jetzt vielleicht denkst. :wink:
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stromanR1200R
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Re: Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#8 Beitrag von stromanR1200R »

emca hat geschrieben:Habe ich ganz bewußt gewählt, sag's dir aber nicht warum. :lol:

Hat aber funktioniert, aber sicher nicht so, wie du jetzt vielleicht denkst. :wink:
Bestimmt hätte die Wahrheit große Teile der (BMW-fahrenden) Bevölkerung verunsichert :shock: :lol: :shock:
Grüße aus Hannover
Steffen
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Ist das Alter nicht mehr messbar, fährt man besser mit der Vespa
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Chucky1978
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Re: Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#9 Beitrag von Chucky1978 »

Ich denke das kann man so pauschal gar nicht sagen.

Das Risiko bleibt in meinen Augen immer das gleiche. Lediglich die Praxis bringt besserer Erfahrung mit sich um in gewissen Situationen "cooler" zu reagieren.Jedoch ist mit Erfahrung nicht die Fahrstunden ansich gemeint, sondern die Erfahrung mit Extremsituationen.

Ein Moppedfahrer der seid 30 Jahren fährt und nie einen Unfall hatte, reagiert vermutlich "unbesonnener" als einer der gerade 3 Jahre fährt, aber sich jede Woche wegen einem
anderen Situation auf die Nase legt. Der letztere Moppedfahrer hat so mehr Erfahrungswerte, als der erstere. Salopp gesagt der erstere legt sich auf die Fresse wenn ein Hase überfahren wird, der
letzere mit weniger Praxis hat das aber schon 3 mal durch und 3 neue Kisten deswegen und hat intuitiv mittlerweile herausgefunden wie er den hasen überfährt ohne sich auf die nase zu legen.

Ich denke eine einfache Statistik die nur zwei Punkte enthät wie Praxis und Risiko ist nur an der Oberfläche gekratzt und sagt letztendlich nur wenige Prozentpunkte über die wirkliche Realität aus.
Wie schon gesagt wurde, es steigt gleich auch die Risikobereitschaft mitunter zudem sind Psychische wie auch physische Faktoren durch das Individuum Mensch nicht gering.

Daher denke ich das einzige was wirklich das Risiko minimiert, wäre ein kollektives Gedächtnis. Die Reaktionsfähigkeit eines 18 jährigen, mit der Weisheit eines 60 jährigen und das gepaart mit der Erfahrung von vielen Unfallopfern.. Würde ergeben das man versucht es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, aber wenn im wahrscheinlichen Fall es dann doch soweit kommt, man die Erfahrung hat dieses bestmöglich zu überstehen. leider oder Gott sei Dank besitzen Säugetiere kein Kollektives Gedächtnis. Un einem Säugetier kann man noch so oft sagen die Herdplatte ist
heiß, es wird trotzdem irgendwann mal auf diese Platte tatschen :-)
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Gruß Ingo
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aimypost
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Re: Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#10 Beitrag von aimypost »

Welchen Unterschied genau gibt es zwischen Frage 2 und 3 ?
Hab da so meine Schwierigkeiten das zu unterscheiden.
Außerdem, kannst Du Deine vorab getroffenen Annahmen belegen (Link)?

---
Ich sehe hier einen Zusammenhang mit Fahrpraxis und Risikobereitschaft zu verschiedenen Unfalltypen. (Ursache/Auslöser).
Kann das aber leider nicht mit den vorgegebenen Antwortmöglichkeiten "zu Protokoll" geben.
greetings
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ChristianS
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Re: Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#11 Beitrag von ChristianS »

Ich hab erst die Frage gelesen und danach die Antworten....und mich nach kurzer Selbstreflektion für Antwort 3 entschieden.
Antwort 2 ist mMn vollkommener Unsinn, da sie in Bezug zur Frage aufgrund des "Nein" ein Widerspruch in sich darstellt. Ohne das "Nein" wäre Antwort 2 gleich Antwort 3..
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Jürgen VAI
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Re: Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#12 Beitrag von Jürgen VAI »

Was verspricht man sich aus dem Ergebnis der Befragung?
Bei der Fragestellung ist eine Auslegung in beide Richtungen möglich. :roll:
Gruß aus Vaihingen an der Enz, der schwäbischen Toskana.
Jürgen
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Alpino
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Re: Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#13 Beitrag von Alpino »

Tolle Antworten bisher!
aimypost hat geschrieben:Welchen Unterschied genau gibt es zwischen Frage 2 und 3 ?
Die Antwort 2 meint (auch wenn es nicht wirklich explizit zu lesen ist), dass die Risikobereitschaft überproportional zur Fahrpraxis ansteigt.

Die Antwort 3 meint, dass die eigene Risikobereitschaft immer gleich bleibt. Das eigene Risikoerleben erhöht sich nicht durch das eigene Fahrvermögen, sondern bleibt auf einem persönlichen Niveau konstant (wer googeln will: Sensation-Seeking, Risiko-Homoöstase).

Wenn man aber will, kann man jedoch gerne 2 und 3 als gleich ansehen (weil schlampig formuliert, @ChristianS: Stimmt, nach rein positivem Einfluss hatte ich nicht gefragt).
aimypost hat geschrieben:Außerdem, kannst Du Deine vorab getroffenen Annahmen belegen (Link)?
Eine der Untersuchungen im Zusammenhang mit der Helmpflicht kann z.B. bei SOSIN & SACKs (1992) nachlesen: http://jama.jamanetwork.com/article.asp ... eid=396004

Eine andere Untersuchung (verkehrspolitisch allerdings äußerst bedenklich) hat gezeigt, dass Verkehrsteilnehmer mit hohem Sensation-Seeking-Faktor, also die, die gemeinhin als Raser gelten(weil die gesetzlichen Beschränkungen ("Spaßbremsen") in Sachen Geschwindigkeit der eigenen Spaß-Lust-am-Fahren entgegenstehen), zwar viele Geschwindigkeitsverstöße begehen, aber deutlich weniger Unfälle verursachen - warum auch immer.
Viele Grüße
Andreas
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Alpino
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Re: Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#14 Beitrag von Alpino »

Jürgen VAI hat geschrieben:Was verspricht man sich aus dem Ergebnis der Befragung?
Nichts! Das Ergebnis der Befragung ist unwichtig. Ausser der Erkenntnis, sollte die Psychologie Recht haben (und das hat sie grundsätzlich meistens), dass die Motorradfahrer, die einem in bestimmten Situationen "davon fahren" auch nicht mehr Spaß am Motorradfahren haben als man selbst. Und umgekehrt, dass man mit denen, die nicht "hinterher kommen", tatsächlich auf "gleichem Spaß-Erlebnis-Pegel" ist.

Und, es erklärt, warum manche so nun gar nicht gerne in einer Gruppe fahren und warum man glaubt (mehr ist es nicht) dass z.B. ABS (in Zukunft wohl Kurven-ABS), ASC und technische Entwicklungen zu mehr Fahrsicherheit führen. Das würden sie ja, würde man sich selbst nicht ständig anpassen.

Das bedeutet jetzt nicht, dass automatisch die 3te (inkl. 2) Antwort die absolut richtige Antwort für jedermann ist. Die Motivation ist ja individuell, warum jemand Motorrad fährt. Die Mehrheit ist ja schliesslich der Meinung, dass sich die Bereitschaft, ein erhöhtes (objektives) Risiko einzugehen mit dem Wachsen des eigenen Fahrvermögens (oder der technischen Entwicklung (ABS, Kurven-ABS, ASC, Toter-Winkel-Assistent, ...) nicht verändert und dass das Fahren somit immer sicherer wird (Sicherheit = Gefahren- und Risikovermeidung).
Viele Grüße
Andreas
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helmi123 (inaktiv)
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Re: Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#15 Beitrag von helmi123 (inaktiv) »

gerreg hat geschrieben:Ich hab das erste genommen, hab aber ...(keine) Einschränkungen.
weil je länger ich warte auf die passende Antworten umso GRÖßER der Psysologe durch kommt.
ABS ist ein Segen für die Mopetfahrer , da zu brauche ich mich nicht anpassen obwohl es mir Suggeriert wird. :)
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aimypost
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Re: Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#16 Beitrag von aimypost »

Alpino hat geschrieben:Eine der Untersuchungen im Zusammenhang mit der Helmpflicht kann z.B. bei SOSIN & SACKs (1992) nachlesen: http://jama.jamanetwork.com/article.asp ... eid=396004
Ich halte den Artikel für Deine Fragestellung aus zwei Gründen für nicht geeignet:
1. Basiert er auf Daten und Fakten in den U.S.A, geschrieben aus "Mediziner"-Sicht.
2. Soll die Studie eine gesetzliche Pro-Helmpflicht begründen und eine vorher stark kritisierte Studie mit gleicher Stoßrichtung ersetzen.

Ich würde zum Thema eher Studien heranziehen, die keine erklärten politische Ziele verfolgen.
greetings
aimypost
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BMW-Josh
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Re: Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#17 Beitrag von BMW-Josh »

Alpino hat geschrieben:Mich würde mal eure Meinung zu dem Zusammenhang zwischen Fahrpraxis (Fahrsicherheit, Fahrzeugbeherrschung etc.) und der Qualität der Risiken (Geschwindigkeit, ...), die man beim Motorradfahren eingeht, interessieren.

Warum? Als die Helmpflicht für Motorradfahrer eingeführt wurde verringerte sich zwar die Zahl der Todesfälle durch schwere Kopfverletzungen, die Anzahl der Todesfälle insgesamt blieb aber konstant, weil durch das Tragen eines Helmes (Sicherheitsgewinn) plötzlich höhere Risiken (Geschwindigkeit) beim Fahren in Kauf genommen wurden. Ohne Helm fuhr man offensichtlich weniger risikobereit, und andersrum, mit Helm fährt man wohl weniger risikobewusst.

Ohne jetzt weitere Unfallstatistiken bemühen zu wollen interessiert mich eure Meinung, ob ihr glaubt, ob eine technische, physische oder psychische Entwicklung das Risiko an sich beeinflusst (oder beeinflussen könnte).

Einen positiven Einfluss auf die "Fahrpraxis" hat z.B. auch ABS, da es auch dem Ungeübten eine gewisse Bremssicherheit bietet. Mit "Fahrpraxis" ist also all das gemeint, was objektiv und subjektiv die "Fahrsicherheit" betrifft.

Servus,

ich habe mich -notgedrungener Weise- in Ermangelung einer Antwort für meine Meinung für 2 entschieden. Meine Meinung mache ich mal losgelöst vom Thema Motorrad fest -weil es um Risiko geht:

Was ist Risiko: Hier verstehe ich mein persönliches subjektives Risiko, nicht ein allgemein suggeriertes Risiko.
Nehmen wir nur das Bsp. eine alpinen Skianfängers. Seine Fahrpraxis ist 0. Sein (persönliches Risiko) gegen 100%. Nach einigen Übungsstunden nimmt seine Fahrpraxis zu und sein Risiko tendenziell gegen 80%. Nach 5 Jahren Skifahren hat er eine gute Praxis, vielleicht reicht es sogar dazu, schwarze Pisten hinab zu rutschen, nicht zu fahren. Er nimmt also verstärkt Risiko in Kauf und seinen Spaßfaktor zu erhöhen. Der geliche Mensch mit gefühlten 30 Jahren Skierfahrung kann nun schwarze Pisten auch befahren, hat eine Menge an Erfahrung aber er meidet schwarze Pisten, weil er nach einiger Zeit auf den Skiern Ermüdungserscheinungen hat. Er fährt rote oder blaue Pisten, kehrt häufiger zum Kaffee ein und genießt den Tag.
Er mininiert seine Bereitschaft Risiken einzugehen obwohl er an Erfahrung zulegt!

Die gleiche Vorgehensweise trifft auf 98% der Motorradfahrer zu. Ich gehöre zu den 2%, die weiterhin das Risiko des schnell durch die Landschaft fahrens und nicht vor jeder Kurve abbremsen, weil man ja nicht weiß, was dahinter kommen (stehen) mag.
...besser arm dran als Bein ab...
Gruss der BMW-Josh alias Jörg
Larsi
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Re: Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#18 Beitrag von Larsi »

Alpino hat geschrieben:...
Eine andere Untersuchung ... hat gezeigt, dass Verkehrsteilnehmer mit hohem Sensation-Seeking-Faktor, also die, die gemeinhin als Raser gelten ..., zwar viele Geschwindigkeitsverstöße begehen, aber deutlich weniger Unfälle verursachen - warum auch immer.
meine vermutung zum "warum":
der "raser" fährt mit starker focussierung auf das fahren selbst und achtet daher viel intensiver auf strassenverlauf und -zustand, andere verkehrsteilnehmer (-hindernisse) und hat mehr übung in bezug auf schnelle und richtige reaktion auf unvorhergesehene situationen.

bei mir selbst fällt mir auf, dass ich bei engagierter fahrweise deutlich weniger fehler mache als bei bummeltempo.
dafür sind fehler bei bummeltempo allerdings auch einfacher auszubügeln ...
Klaus-W.

Re: Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#19 Beitrag von Klaus-W. »

Ich bin der Meinung ,dass mit den vielen gefahrenen km , d.h. mit der Erfahrung in den vielen Jahren auf den verschiedenen Motorrädern und in vielen Ländern die Sicherheit im Straßenverkehr , sowie der Perfektion auf dem Motorrad, für mich , sowie anderen Verkehrsteilnehmern , gestiegen ist / höher geworden ist .
Das bedeutet , daß das gewählte Risiko auf jeden Fall - egal wie hoch man es für sich wählt - in der Regel besser und gut zu beherrschen ist . Mit der langen Fahrpraxis kann ich das Risiko !so glaube ich , besser einschätzen , als vor vielen Jahren , zu Beginn des " Hobbys".
Allerdings ist auch mit dieser Erfahrung , die persönliche vermeintliche Perfektion immer wieder mit Beginn einer Tour mit wenigen Handgriffen ,etc. zu kontrollieren - so mache ich es für mich !
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hixtert
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Re: Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#20 Beitrag von hixtert »

Die einleitende Frage hätte vielleicht besser lauten sollen:
"Hat die Fahrpraxis Einfluss auf die eigene Risikobereitschaft?"
Grüße
Reinhard

Anglizismen sind für mich ein No-Go :wink:
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Chucky1978
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Re: Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#21 Beitrag von Chucky1978 »

hixtert hat geschrieben:Die einleitende Frage hätte vielleicht besser lauten sollen:
"Hat die Fahrpraxis Einfluss auf die eigene Risikobereitschaft?"
Da hätte ich dann ganz klar mit JA geantwortet
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Gruß Ingo
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ChristianS
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Re: Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#22 Beitrag von ChristianS »

Vielleicht sollte in der Fragestellung noch geklärt werden, ob der Einfluss positiv oder negativ ist.
Einfluss an sich ist immer vorhanden.
Christian grüßt den Rest der Welt
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LuK
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Re: Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#23 Beitrag von LuK »

Es ist ja nichts Neues, daß Erfahrung durch nichts zu ersetzen ist als durch Erfahrung. Und als normal lernfähiger Verkehrsteilnehmer reduzieren sich mit zunehmender Praxis eben die "Anfängerfehler" zusehens und diverse (Risiko-)Situationen können von vornherein vermieden oder eben gut und immer besser gemeistert werden. Es bleibt trotzdem die Schwachstelle "Mensch"! Tagesform, Übermut, negative Beeinflussung durch Mitfahrer in der Gruppe, irgendwelche (zeitlichen) Zwänge etc. verbannen die gemachte Erfahrung leider immer nur auf Platz 2! Es bleibt ein hoher Anteil an Subjektivität bei dieser Frage!
Es grüßt Lutz aus dem Vogtland!
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http://up.picr.de/1039922.jpg http://up.picr.de/13388012jw.jpg
Altensteiger

Re: Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#24 Beitrag von Altensteiger »

Warum wurde diese Frage, bzw. Umfrage überhaupt vom Threadersteller gestellt?
Das wäre mal interessant! :wink:
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Dieter_N
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Re: Hat die Fahrpraxis Einfluss auf das eigene Risiko beim Motorradfahren?

#25 Beitrag von Dieter_N »

Die Frage lässt sich so einfach nicht beantworten.
Erstmal drücken Antwort 2 und 3 das Gleiche aus.
Grundsätzlich bringt zunehmende Erfahrung das Potential zur Risikoverminderung. Ob die Erfahrung aber zu einer umsichtigeren Fahrweise oder zum Eingehen höherer Risiken führt, hängt vom Charakter oder der Neigung der einzelnen Person ab.
Gruß
Dieter_N
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