Guter Fahrer

[wf]

Ich hab mir schon oft die (philosophische) Frage gestellt: Was ist eigentlich ein guter Fahrer?
Was meint ihr?

[kub0711]

Ich hab mal 1, 4, 5 gewählt

Regeleinhaltung macht keinen guten Fahrer aus, das kann man auch als schlechter hinbekommen und umgekehrt ist gelegentliche überlegte Übertretung kein Kriterium für schlechtes Fahren.
Viele km alleine sagen garnichts aus: In welcher Zeit? Auf welchen Strecken? Bei welchem Wetter? Verkehrsaufkommen? usw.
Ebenso halte ich aber auch Strassenverkehrsbezogen irrelevante Fahrmanöver und -stile für wenig aussagekräftig. Auf der rennstrecke muss man sich selten mit den Unzulänglichkeiten anderer auseinandersetzen.

Wenige Unfälle, saubere Fahrlinie und die Bereitschaft, Können zu erhalten und zu verbessern jedoch sind ein Indiz für einen guten Fahrer. eine Garantie leider nicht.

[Mike LB]

Du hast ein Punkt bei der Umfrage vergessen.

: der, der sich nicht verwischen lässt

[Lumi]

Cool "verwischen" jawohl das ist schwäbisch, genauso wie eine Verkältung

[BMW-Kalle]

Ich bin da mit Kai einer Meunung. Manchmal muß man sich grade als Motorradfahrer bewußt aber kalkuliert über Vorschriften hinwegsetzen um den Fehlern anderer ausweichen zu können. Wäre ich immer stur nach Vorschrift gefahren wäre ich wohl heute nicht mehr hier. Viele Kilometer allein sind auch kein Indiz für einen guten Fahrer aber verteilt auf ganze Jahr diese Kilometer mit allen Unbilden der Natur heil zu überstehen das denke ich ist dann schon ein guter Fahrer. Hilfreich dafür sind sicher Trainings und Weiterbildung. So sollte jeder denken und nicht auf der Strasse seine Rennstreckenerfahrungen austoben. und wer keinen oder wenig Unfälle hatte der Beweist doch ganz sicher weitsicht denn das hat in der heutigen Zeit sicher nichts mehr mit Glück zu tun. Was ich in dieser Umfrage vermisse ist die Hilfsbereitschaft und das zuvorkommende Verhalten anderen Verkehrsteilbehmern gegenüber. Das gehört ganz sicher zu einem guten Fahrer und wird heute leider immer seltener. Mit den Gedanken, allen Forumnisten einen Superstart ins "Neue Jahr" und eine Supersaison Euer Kalle aus Norderstedt

[kurt]

Hallo zusammen,
ein guter Fahrer ist für mich einer der seine Fähigkeiten richtig einschätzt.
Der sein Risiko minimiert durch Schutzkleidung und vorauschauende Fahrweise.
Einer der durch rücksichtsvolles Verhalten andere Verkehrsteilnehmer nicht gefährdet und nicht belästigt.

Einen guten Rutsch wünsch ich euch,
und natürlich ein Unfallfeies 2008

Gruß Kurt

[Chris-SAD]

Servus Biker
melde mich zum ersten mal in diesem Forum zu Wort.
Ich verstehe unter einem guten Fahrer, das er keinen anderen Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringt und eher zurücksteckt, damit die etwas ungeübteren Fahrer (ich z.B.) keine riskanten Fahrmanöver machen müssen.

[Werner]

Cool "verwischen" jawohl das ist schwäbisch, genauso wie eine Verkältung

gröööööll http://www.cheesebuerger.de/images/smil ... h/h020.gif i kann nimmer

Lumi .... da fällt mir nix mehr ein http://www.cheesebuerger.de/images/smil ... h/a020.gif

[Peter_LT]

1,4,5

2 Habe ich zwar nicht angewählt, doch sollte ein guter Fahrer im großen und ganzen nach Vorschrift fahren sonst fährt er nämlich bald nicht mehr

[Marcus Schraeder]

In Abwandelung eines Fliegerspruches:

Ein guter Motorradfahrer kann nach Fahrtende aufrecht gehend wieder sein Haus betreten.

Bei einem excellenten Fahrer kann man das Motorrad nach Fahrtende uneingeschränkt noch einmal benutzen.

[RS-Treiber]

Für mich ist ein guter Motorradfahrer jemand, der seine eigene Leistungsfähgkeit und die der anderen Verkehrsteilnehmer richtig einzuschätzen weiß und sich im Straßenverkehr danach entsprechend verhält.

Gruß
Manfred

[coma]

1.der keinen oder wenig Unfälle hatte
2.der sich im Großen und Ganzen an die Vorschriften hält
3.der schon viele km gefahren hat
4.der eine saubere Linie fährt
5.der an Trainings teilnimmt und sich weiterbildet
6.der auf der Rennstrecke Hanging off und Knie am Boden beherrscht
zu 1:Kommt immer drauf an,wann,wieviele KM wo gefahren werden.
zu 2:Wer das nicht macht hat in D.nicht lange den Schein.
zu 3:Von HH nach M hinter einem LKW,oder beim Cannonball-race?
zu 4:Tagesverfassung...Verkehrslage...Wetter...
zu 5:Jeder findet jeden Tag seinen Meister.
zu 6:Wer da kann....der kann auch im öffendlichen Verkehr auf erlernte Fahrzyklen zurückgreifen.

[Marcus Schraeder]

Wobei mir noch ein paar auch fürs Mopped fahren passende Fliegersprüche einfallen:

- Am Anfang hast du eine volle Tüte mit Glück und eine leere Tüte mit Erfahrung. Der Trick ist nun, die Tüte mit Erfahrung zu füllen, bevor die Tüte mit Glück leer ist.

- Laß Dich von deinem Motorrad nie dorthin bringen, wo deine Gedanken nicht schon fünf Sekunden
eher waren.

- Lerne aus den Fehlern Anderer. Du wirst nicht lange genug leben, um alle Fehler selbst zu machen.

[Rockie]

vor allem der, der genügend Sicherheitsreserven einbaut, damit er das Verhalten der "Superfahrer", die sich nicht an Vorschriften halten müssen, mit einkalkuliert

[old sourdough]

ein guter fahrer schätzt sich und sein gefährt richtig ein und bewegt sich entsprechend,
wenn allerdings ALLE anderen zu schnell sind .... aber ratschläge will ich hier nicht verteilen
zum fahrsicherheitstraining ist meine meinung zwiespältig: die, die es meiner auffassung am notwendigsten hätten, gehen eh nicht hin -
hab da so meine erfahrungen aus dem erweiterten bekanntenkreis - ich denke,
daß GEHIRN (so denn vorhanden) einschalten vor fahrtbeginn das wichtigste ist

[walterld]

Tja, ein guter Fahrer----das ist eine Glaubenssache.

In Europa fühlen sich weit über 90% als gute/sehr gute Fahrer, diese Fehleinschätzung ist also europaweit das gleiche Phänomen.
In Deutschland fühlen sich 96% als gute/sehr gute Autofahrer, und das bei jährlich über 5 Miollionen polizeilich aufgenommenen Verkehrsunfälle. Die Dunkelziffer (vor allem im ländlichen Bereich ist bedeutend höher). D.h. 4 % verursachen alle Kfz-Benutzer verursachen über 5 Mio Unfälle. Denn ein guter/sehr guter Fahrer kann keinen verschuldeten Unfall haben. Mit Unfall rutsch man in die Klasse befriedigend ab.

Soviel zum Einschätzen der eigenen Fähigkeiten.

Einen sehr guten Fahrer, den gibt es nicht.
Einen guten Fahrer eher auch nicht...denn...

Wer hält sich strikt an Geschwindigkeiten ?
Wer ist zu 100 % immer beim Fahren voll konzentriert dabei ?
Wer hat sich beim Fahren noch nie von Emotionen leiten lassen (zu spät für einen Termin, zu spät das Kind in die Schule, verschlafen...usw) leiten lassen ?
Wer hatte noch nie einen Punkt in Flensburg ?
Wer fährt sehr viel mit Auto/Töff ?
Die Liste ist endlos.

Ergo:
Es liegt es nicht in der Natur des Menschen ein Fahrzeug das sich außerhalb seiner menschlichen Möglichkeiten bewegt gut oder sehr gut zu im regelkonformen Rahmen zu führen.

Man könnte vielleicht sagen:
Wer "beherrscht" sein Fahrzeug ? Wer hat das Talent ein Fahrzeug sicher und geschickt zu beherrschen ? Wer "beherrscht" die Blickführung ?
Da gibt es Unterschiede in der Einheit Mensch/Maschine, die läßt sich vielleicht in sehr gut/gut/usw. eingliedern.

[Larsi]

moinsen,

hier mal meine einschätzung:

1.der keinen oder wenig Unfälle hatte
prinzipiell sehe ich das auch so. leider kann ich aber kein guter fahrer mehr werden, da ich von 1986 - 2003 15 mal mein mopped verlassen habe, ohne vorher anzuhalten.
oder kann ich es doch, weil ich seit 2003 keinen unfall mehr hatte??
diesen punkt habe ich daher nicht angekreuzt.

2.der sich im Großen und Ganzen an die Vorschriften hält
das kann auch ein schlechter fahrer.

3.der schon viele km gefahren hat
das kann auch ein schlechter fahrer

4.der eine saubere Linie fährt
angekreuzt

5.der an Trainings teilnimmt und sich weiterbildet
angekreuzt

6.der auf der Rennstrecke Hanging off und Knie am Boden beherrscht
ist sicher ein KANN-kriterium, aber kein MUSS.
daher nicht angekreuzt.

[Handi (inaktiv)]

Für mich ist ein guter Fahrer, der
- eine saubere (sichere) Linie fährt
- niemand anderen gefährdet
- vorausschauend fährt und sich nach Möglichkeit nicht abschießen läßt

Das alles hat nix mit der Beachtung von Vorschriften zu tun, hauptsächlich aber mit Fahrpraxis (letzter Punkt) und der Fähigkeit zur Selbstreflektion bzw. dem Bestreben, was an sich / seiner Fahrweise zu verbessern.

Was übrigens die Beachtung von Vorschriften angeht, so gibt es zwar einerseits jede Menge (in meinen Augen) vollkommen unnötiger Beschränkungen, vor allem der Geschwindigkeit, andererseits liegt aber genau in der Geschwindigkeit auch die Gefährdung anderer. Wenn ich z.B. mit 80 durch eine Ortschaft rausche, dann gefährde ich einfach andere. Und zwar deshalb, weil ich in den meisten Fällen sicher nicht mehr rechtzeitig zum Anhalten komme. Während jemand aus 50 nämlich noch rechtzeitig zum Stehen kommt, dann schlägt der mit einer Ausgangsgeschwindigkeit von 80 mit nicht viel weniger als eben diesen 50 im Hindernis ein! Ich würde den Zusammenhang gerne mal graphisch aufzeigen, bis bisher aber noch nicht dazu gekommen.

Solange ich niemand anderen gefährde, sondern nur mich selbst, ist das auschließlich *mein* Problem. Und das gilt m.E. auch für alle anderen, die es eilig haben. Diesbezüglich bin ich nämlich ein absoluter Fan von Darwin.

[Marcus Schraeder]

Ich kreuz da gar nichts an, weil die Aussage "guter Fahrer" einfach nur unter der Angabe der Prämissen getroffen werden kann.

Ist Valentino Rossi ein schlechter Fahrer, weil er 10 mal im Jahr stürzt?

Ist jemand ein guter Fahrer, der 30.000km im Jahr sein Motorrad nur als preiswerten Weg zur Arbeit und zurück nutzt und dabei noch nie gestürzt ist?

Man könnte natürlich sagen: "Ein guter Fahrer fährt stets der Verkehrssituation angemessen." Das ist so unverbindlich, da können 99% aller Motorradfahrer mit übereinstimmen und es auf sich beziehen. Ohne ihren Fahrstil ändern zu müssen.

Andererseits kann man es auch mit Mario Andretti halten: "If you can control it, you´re not fast enough."

[walterld]

Solange ich niemand anderen gefährde, sondern nur mich selbst, ist das auschließlich *mein* Problem. Und das gilt m.E. auch für alle anderen, die es eilig haben. Diesbezüglich bin ich nämlich ein absoluter Fan von Darwin.

Nicht ganz, sollte es zu einem Unfall mit Personenschaden kommen, dann trägt die Krankenversicherung (also die Allgemeinheit) und die Versicherung (also die Allgemeinheit) die Kosten.
Würdest du alle anfallenden Kosten selbst tragen, dann ist es in der Tat "mein" Problem. In allen anderen Fällen ist es ein Problem der Gesellschaft die für diese Kosten ihre Beiträge zahlen muss.

Allerdings hat es auch eine gute Seite, das Krankenhaus-Equipment und Werkstätten profitieren natürlich davon

[buirer]

2.der sich im Großen und Ganzen an die Vorschriften hält
das kann auch ein schlechter fahrer.

Das ist richtig, auch ein schlechter Fahrer kann sich an Vorschriften halten, aber jemand der sich nicht an Vorschriften hält, kann auch kein guter Fahrer sein. Zu einem guten Fahrer gehört m.M.nach auch ein gehöriges Maß an Selbstbeherrschung, und derjenige der sich öfters nicht an Verkehrsvorschriften hält, fehlt diese.

Viele Grüße

Volker

[kub0711]

Das mit den Verkehrsvorschriften kann man IMHO nicht so kategorisch sehen.
Ich kenne hier in meiner Umgebung einige Stellen, an denen zB Geschwindigkeitsbeschränkungen stehen, die lediglich Reaktion auf einige Oberspinner sind, die da mit mehr als 40 km/h zuviel da durchgerauscht sind und damit mit 20 mehr, als physikalisch drinn war. Seitdem steht da 60. Wenn Du Dich mit dem Mopped daran hälst, fährst Du in der nächsten Kurve gradaus, weil Du eingeschlafen bist (ist ne normale kurvige Landstrasse)
Die Polizei blitzt dementsprechend nicht auf der ganzen Strecke, sondern nur an den eigentlichen Unfallschwerpunkten (Die Stuttgarter Polizei ist in der Hinsicht eher pragmatisch). Einmal ist sogar ein Polizeifahrzeug rechts rangefahren, weil ihm schon 10 Moppeds hinterherdackelten.

Genauso eine Stelle, bei der bei einer 80er Beschränkung alle Woche ein PKW Ringelrein gedreht hat (da fuhren die Leute bis 120), nun steht da 60, die Leute fahren höchstens 100, es passiert nichts mehr und es wird auch nicht mehr kontrolliert.

Deutschland hat da eine etwas komische Art, Geschwindigkeitsbeschränkungen zu behandeln. Mir wäre eine realistische Beschränkung mit kategorischer Verfolgung lieber (und damit höhere Strafen), weil einiges an beschränkungen wegfallen könnte. Doch Usus hierzulande ist eben die Methode, die Beschränkungen für den DAF (Dümmster anzunehmender Fahrer) zu setzen und den anderen eine gewisse Toleranz einzuräumen.

Im AUsland ist das ganz anders, deswegen stehen in F zB wesentlich weniger Schilder rum.

[Marcus Schraeder]

Das stimmt. Wenn in den franz. Alpen mal "70" steht, dann, weil die sonst erlaubten 90 für den Normalfahrer nicht zu bewältigen sind.

[Handi (inaktiv)]

Weil das hier Geschriebene weit über eine bloße Umfrage hinaus geht, verschiebe ich den Thread hiermit mal an einen passenderen Ort.

[tazzo]

Ist man nicht auch ein guter Fahrer, wenn man bei den anderen Verkehrsteilnehmer nicht unangenehm auffällt?
Wenn einer meint "wheely" betreiben zu müssen um seine Freunde zu beeindrucken oder ähnliche Unarten die negativ auffallen, schäme ich mich schon vor meinen Mitbürgern. Bei den Nichtmotorradfahrern wird man als M.fahrer meist in den Topf geworfen, laut, zu schnell, aggressiv ....... Schade eigentlich, daß den Mitbürgern da keine positiven Eigenschaften einfallen.