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Dort bin ich an diesem Text hängen geglieben:
Jetzt mein Aspekt:Wenn es ernst wird, versagen die Nerven
Besonders schwärmen Motorradfahrer vom Kurvenfahren in der Schieflage. Doch die meisten sind in Wahrheit "Schräglagenfeiglinge" wie Fahrsicherheitstrainer zu berichten wissen. Das kann man gut an den Motorradtreffpunkten oder den Parkplätzen an den Autoreisezügen besichtigen. Die Hinterreifen sind in der Mitte abgefahren, die Seiten glänzen noch so, als kämen die Pneus direkt aus dem Fachhandel. Das klingt harmlos, ist aber ein untrügliches Zeichen für die Schräglagenfeigheit. Gerät der Pilot nämlich in eine unbekannte Kurve, die am Ende noch einmal" zu macht", müsste der Fahrer noch weiter in die Schräglage gehen. Viele schaffen das nicht, richten sich auf und landen im besten Fall auf der andern Straßenseite. Schon bei gut 20 Grad Schräglage setzt bei ungeübten Fahrern ein ungutes Gefühl ein. In solchen Kurven sind aber oft 40 Grad und mehr gefragt. Straßenrennfahrer wie "the doctor" Valentino Rossi kommen auf weit über 50 Grad.
Als ich mit dem Fahren angefangen habe, fuhr ich die ersten 2-3 Jahre sicher (keine Zweifel im Kopf), aber über meinen Fähigkeiten (riskant).
Danach folgte bei mir, trotz massiver Kilometer-Leistung, ein stetiger Abbau des Sicherheitsgefühls. Ich fuhr Kurven leicht verwackelt und hatte einfach zu oft das Gefühl, das ich nicht solide fahre, sondern eher unsicher. Damals habe ich mir das damit erklärt, das ich einfach deutlich vorsichtiger geworden bin. Aber so ganz - das weis ich - stimmt das nicht.
Wenn ich jetzt diesen Text mit den Gradzahlen lese, dann erkenne ich mich darin wieder. Insbesondere die Unsicherheiten bei langen Kurven. Ich erinnere mich daran, das ich bei langen Kurven oft vom Gas gegangen bin, weil ich an eine Vielzahl an Blockaden im Kopf hatte:
1. Kann ich wirklich noch reagieren, wenn es in einer langen Kurven mal eng wird?
2. Wie schnell ist sicher? (blöde Frage, aber aus meiner Sicht war es eine Schlüsselfrage)
3. Wie sieht es mit der Bodenhaftung eigentlich aus? (Darüber weis ich zuwenig und die Formeln sind mir zu theoretisch)
Obwohl ich technisch versiert bin, habe ich sehr viele Situationen im Kopf die mir zu schaffen machen. Nicht das man mich missversteht, ich habe keine Angst auf dem Motorrad - im Gegenteil, ich fühle mich sogar wohl dabei, nur häuften sich halt die Szenen wo ich mir sagte:
"Sag mal, hast Du eigentlich verlernt wie man fährt?"
Wenn ich demnächst wieder einsteige, dann werde ich auf jeden Fall ein Sicherheitstraining machen in Hockenheim, aber bis dahin bleibt mir nur die Theorie ^^
Wie ist das bei Euch? Nehmen wir an, Ihr fahrt 100 KM Strecke, die Ihr zwar grob kennt, aber die auf keinen Fall eine Heimstrecke ist. Wie oft denkt Ihr Euch dann, das Ihr beim nächsten Mal anders fahren würdet? Wie ist das bei "absolut alten Hasen", was würdet Ihr sagen, wie macht es sich bemerkbar bei Euch, wenn Ihr eine Strecke habt, die es in sich hat?