Das erste mal.........bei einem Renntraining

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Michael (GF)
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Das erste mal.........bei einem Renntraining

#1 Beitrag von Michael (GF) »

Auf eine Anfrage von Peter in der "alten" Plauderecke, wie man sich beim ersten Mal auf einer Rennstrecke verhalten soll, habe ich folgendes geantwortet:


Hallo Peter,

nachdem ich 1x Rijeka und 2x Oschersleben gefahren binn, kann ich Dir folgende Infos geben:

Niemals mit Reifen auf die Strecke, die gerade noch dafür halten sollen (so verstehe ich Dich?) und nach dem Training sowieso entsorgt werden sollen. Diese haben eine "einegefahrene Kontur", die das Fahrverhalten negativ beeinflussen (Handling, Grip). Am besten frische Reifen verwenden oder bis max. 1000 km alte!

Die K ist nicht träge....der abgefahrene Dunlop ist für die "Trägheit" verantwortlich und dieser ist zudem für die Strecke ungeeignet (zu Hart). Aus eigener Erfahrung kann ich Dir für die Strecke nur den BT56 anraten....dieser wird eigentlich mit dem gleichen Luftdruck wie auf der Straße gefahren (2,9/2,9), da dieser sonst überhitzt und dadurch "seifig" wird. Falls es hohe Temperaturen geben sollte (Luft/Asphalt) wäre der Metzeler Z4 etwas besser, der zwar das Motorrad nicht ganz so handlich erscheinen lässt (gegenüber BT56), aber nicht so viel Temperatur aufbaut und man durch Absenkung des Luftdruckes diese etwas regulieren kann. Bei Nässe geht aber nur der BT56 auf der Strecke.

Anmerkung:
Diese Hinweise sollen hier keine Reifendisskussion entfachen sondern gelten auschließlich für den Rennstreckeneinsatz, wobei nur "zugelassene" Reifen berücksichtigt werden.

"Rennstreckenreifen" wie der M1 oder Michelin Pilot SPORT oder BT12 sind noch nicht getestet.....

Falls Du kein Technoflex-Fahrwerk hast, kannst Du nicht viel einstellen....und die Einstellung ist immer von "Popometer" und Strecke abhgängig. Ich fahre in Oschersleben mit der Federvorspannung auf 4 und Dämpfung ganz rein und dann 1/2 Umdrehung wieder raus.

Das die Fußrasten in der oberen Stellung montiert sein sollten, dürfte selbstverständlich sein. falls Du eine K ab 2001 fahren solltest, wären die Fußrasten des "alten" Modells besser geeignet, da diese geringfüging höher montiert sind.

Mit einem reinen Rennstreckenmotorrad mithalten zu wollen, solltest Du Dir abschminken. Diese haben i.d.R. die gleiche oder mehr Leistung aber dafür 100 kg weniger Gewicht. Alleine beim Beschleunigen und im Top-Speed fahren sie Dir dadurch gnadenlos weg. Auch beim Bremsen haben sie einen Vorteil, da sie i.d.R. später Bremsen können.

Andere evtl. zugelassene "Serienmotorräder" sollten hingegen eigentlich kein Problem sein. Halte die K immer im Bereich um >5500 U/min und Du wirst sehen, was mit der K (130PS) so alles geht. Beim Anbremsen kann man immer in den Regelbereich des ABS reinbremsen und dadurch den einen oder anderen auf der Bremse überholen.

Wichtig aber ist die saubere Linie und die Blickführung. 130 PS nutzen überhaupt nichts, wenn Du in einer Kurvenkomination (hier besonders deutlich) die Linie nicht triffst und dadurch denn gewonnenen Boden wieder verlierst.

Wo und mit welchem Veranstalter fährst Du? Mit Instruktor? Wenn nein, versuche für 2 Turns jemanden zu bekommen dier Dir die Linie zeigt....das ist sehr wichtig! Bremspunkte und andere Details kommen viel später....lass es langsam angehen.

Viel Spaß
Michael


Da ja das Forum und die Page am 01.11. umgestellt werden, dieser Beitrag aber für Neulinge recht interessant sein dürfte stelle ich ihn hier nochmal rein.
Rollst Du noch oder Fährst Du schon?

Schöne Grüße aus der Region zwischen Harz und Heide.
Michael
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