Vorstellung und Fragen ABS etc.

Alles, was mit der Technik der WASSERgekühlten R1200/R1250xx zu tun hat
Antworten
mojo51
Beiträge: 24
Registriert: 17. Juli 2019, 19:45

Vorstellung und Fragen ABS etc.

#1 Beitrag von mojo51 »

Hallo zusammen!

Ich lese schon länger begeistert die Beiträge im BMW-Forum.
Ich wollte mich daher mal kurz vorstellen und hätte da auch ein paar Fragen an alle.

Ich bin 43 Jahre alt und wohne im schönen Hohenlohe-Franken.
Meine Motorradkarriere begann schon im zarten Alter von 18 Jahren.
Über eine VFR 750 F (RC36) und eine VTR 1000 F (SC36) welche ich beide sehr lange gefahren habe, habe ich mir dann in 2019 einen kleinen Traum erfüllt und mir eine gebrauchte BMW R 1200 RS LC Baujahr 03/2016 mit gerade mal 6800 km zugelegt. Vielleicht wollte ich einfach kein Kettengepfrimel mehr, man wird ja älter und die Knie machen nicht mehr so mit :D :D

Die anfängliche Euphorie für den Boxer ist bis heute geblieben…Klasse Motor, super Fahrwerk und einfach ein genialer Sport-Tourer zum Kilometerfressen!

Mittlerweile hat sich mein Display durch Schwitzen bemerkbar gemacht.
Nach langem rumdiskutieren mit dem örtlichen BMW-Händler wegen Kulanz hat es mir dann gereicht….sorry aber ich bin Kunde und kein Depp !! :evil:
Leider hat man es nach all den Jahren nicht begriffen was Kundenfreundlichkeit und langjährige Kundenbindung bedeutet! Ich mach dann meine Inspektion halt woanders.
Hab mir dann das Original-Werkstatthandbuch und das Ersatzteil besorgt (Leebmann24) und den Deckel selbst ausgetauscht. Hab mir Zeit gelassen und es ging echt easy!!
Wenn also einer von Euch in der Nähe das Display-Deckelchen gegen ein neues (natürlich ohne Gewähr) tauschen möchte, einfach bei mir melden :D

Jetzt zu meinen Fragen, die ich gerne mal an Euch erfahrene Wasser-Boxer-Fahrer stellen wollte:

Habe neulich einen Artikel auf der Motorrad-Online aus 2017 gelesen, der über die ABS-Systeme und speziell die von BMW gehandelt hat. Die alten Systeme waren teilweise anfällig (vor allem die mit Bremskraftverstärker) wenn die Bremsflüssigkeit älter wurde und nicht richtig im ABS-Modul ausgetauscht bzw. durchgespült wurde.

Die R 1200 RS LC hat ja das neuste System von Continental MIB 100 und dieses ist wohl mit einem PKW-ABS vergleichbar (bei PKW´s eher weniger Probleme mitm ABS und beim Wechsel der Bremsflüssigkeit).
Meine Fragen gehen daher eher an die Mitglieder, die selbst einen wassergekühlten Boxer mit Baujahr ab 2015 fahren.

1. Frage betrifft eher die Selbstschrauber:
Lt. Original-Werkstatthandbuch ist zum Wechsel der Bremsflüssigkeit vorne und hinten das System mit einer Unterdruckpumpe zu entlüften. Über ein spezielles elektronisches Entlüftungsprogramm zum Beispiel über das Diagnosegerät steht nix drin.

Kann man also davon ausgehen, dass beim ABS-System von Continental bei der LC die komplette alte Bremsflüssigkeit auch aus dem ABS-Modul durch den Unterdruck ausgetauscht wird?

Wird in der Werkstatt beim Händler evtl. doch noch ein Programm (Diagnosegerät), über das die Pumpen im ABS-Modul angesteuert werden, zur Entlüftung durchlaufen?

Wie sind Eure Erfahrungen?

2. Frage:
Sollte man als Vorsorge ab und an das ABS in den Regelbereich bringen um das Modul durchzuspülen? Bei den älteren Systemen war es wohl sinnvoll aber ist das bei dem neuen System in der R 1200 RS LC noch notwendig?
(Als Vorsorge in den Regelbereich bringen stand auch im Artikel von motorradonline)

3.Frage
Habt ihr schon Probleme bei der LC mitm ABS gehabt ??



Da ich meine Motorräder generell lange Jahre fahre, sind bei mir diese Fragen aufgetaucht.

Würde mich sehr freuen von Euren Erfahrungen zu hören und Vielen Dank schon im Voraus für Eure Beiträge.

MfG mojo51
Benutzeravatar
chefffe
Beiträge: 1008
Registriert: 12. Juni 2019, 12:01

Re: Vorstellung und Fragen ABS etc.

#2 Beitrag von chefffe »

Hallo ersmal,

1.) Die BFL wird wie bei jedem anderen Mopped mit oder ohne ABS entweder abgepumpt oder mit verschiedenen anderen Mitteln (Entlüfterventil, Schlauch, etc.) getauscht. Da ist idR nichts weiter besonderes zu beachten. Die Flüssigkeit muss ja auch durchs ABS, von daher wird die auch mit getauscht. Das ABS hat die Möglichkeit den ABS Block gesondert zu entlüften, das kann man mit einem GS911 oder Motoscan mit OBD auslösen. Nötig ist das nur in Ausnahmefällen.

2.) k.A. ich mache nichts dergleichen.

3.) Da brauchst du nur die Foren durchschauen, da werden eigentlich am ehesten Probleme berichtet. Ich sehe hier nicht viel davon und habe selbst keine. Die ersten Generationen von BMW hatten da wohl massive Probleme, das ist aber längst durch.
Benutzeravatar
vbehrendt
Beiträge: 205
Registriert: 4. Mai 2013, 13:57
Mopped(s): 2017: R1200R LC
Wohnort: 15831 Mahlow

Re: Vorstellung und Fragen ABS etc.

#3 Beitrag von vbehrendt »

Bei den älteren Modellen gab es das Problem (auch bei mir), dass sich die Kohlen vom Pumpenmotor gelöst haben und er somit nicht mehr lief; sehr unangenehm, da der komplettservice mit ca. 1,5T€ zu Buche schlug. Sollte jetzt aber erledigt sein.
Bitte beachten Sie die Rückseite dieses Schreibens!
Benutzeravatar
joerg58kr
Moderator
Beiträge: 3058
Registriert: 4. Januar 2003, 09:29
Mopped(s): R1200RS (2015er), F800ST
Wohnort: 63654 Düdelsheim

Re: Vorstellung und Fragen ABS etc.

#4 Beitrag von joerg58kr »

Was verstehst du unter ältere Modelle und welche: "RS" von 2015, das wäre mir absolut neu :?: Welcher Pumpenmotor? Das ABS meiner 2015er funzt übrigens noch eiinwandfrei.

Wenn du das I-ABS von 2001-2005 meinst, dann spielt das hier überhaupt keine Rolle und verwirrt nur.
K12RS von 01/00-02/13 über 130TKM, 06/12 bis 06/15 F800ST, jetzt wieder RS aber mit einem R davor: -> R12RS (LC)
Halsatmer - ☺Knopf im Hals ☺
Wiki
Benutzeravatar
chefffe
Beiträge: 1008
Registriert: 12. Juni 2019, 12:01

Re: Vorstellung und Fragen ABS etc.

#5 Beitrag von chefffe »

joerg58kr hat geschrieben: 29. Mai 2020, 18:53 Wenn du das I-ABS von 2001-2005 meinst, dann spielt das hier überhaupt keine Rolle und verwirrt nur.
Das meinte ich auch und das ging ja recht gross durch die Presse ...
Modelle nach 2005 haben nur in Einzelfällen Probleme, wie bei allen anderen Herstellern auch.
Benutzeravatar
joerg58kr
Moderator
Beiträge: 3058
Registriert: 4. Januar 2003, 09:29
Mopped(s): R1200RS (2015er), F800ST
Wohnort: 63654 Düdelsheim

Re: Vorstellung und Fragen ABS etc.

#6 Beitrag von joerg58kr »

Dann entsprechend differenzieren, insbesondere solche Aussagen wie von Behrend sind absolut missverständlich für jemanden der nicht gerade die BMW ABS Historie kennt. Ältere Modelle kann nun mal auch eine R12RS von 2015 bedeuten, wenn es jetzt eine R1250RS gibt.
Ausserdem bringen solche Angaben überhaupt nichts, wenn es dem TE um das aktuelle ABS geht.
K12RS von 01/00-02/13 über 130TKM, 06/12 bis 06/15 F800ST, jetzt wieder RS aber mit einem R davor: -> R12RS (LC)
Halsatmer - ☺Knopf im Hals ☺
Wiki
Benutzeravatar
vbehrendt
Beiträge: 205
Registriert: 4. Mai 2013, 13:57
Mopped(s): 2017: R1200R LC
Wohnort: 15831 Mahlow

Re: Vorstellung und Fragen ABS etc.

#7 Beitrag von vbehrendt »

Ihr dürft meine antworten gerne überlesen; und meine alte R war von 08/08. Ich wollte auch sicher keine ollen Kamellen aufwärmen, aber das mittlerweile gelöste Problem gab es nunmal und um ein Haar hätte ich mir deshalb keine BMW mehr gekauft. Der Langstreckentest in einer MOTORRAD hatte mich dann aber überzeugt.
Bitte beachten Sie die Rückseite dieses Schreibens!
Benutzeravatar
Chucky1978
Beiträge: 1190
Registriert: 22. August 2013, 12:44
Mopped(s): K1200S
Wohnort: 54534 Wittlich
Kontaktdaten:

Re: Vorstellung und Fragen ABS etc.

#8 Beitrag von Chucky1978 »

1.
Unerheblich ob oder ob nicht. Die Füllmenge im Bremssystem sind zu 95% in den Leitungen, Ausgleichsbehältern und Bremszangen.
Es ist grundlegend unwichtig, und die Auswirkung nur was für Theoretiker.
Ausnahme: Dein ABS wird praktisch tatsächlich NIE benutzt, nicht mal wirklich kontrolliert. Bei einem PKW wird das niemals vorkommen, da spätestens beim TÜV das ABS auf dem Bremsenstand einmal benutzt wird. Bei Motorrädern ist dies nicht unbedingt der Fall.
Hier wird nur eine Prüfung der Betriebsbremse gemacht die durchaus "simpler" ausfällt, als bei einem PKW. Hier greift Prunkt 1 mit Punkt 2 dann auch ineinander.
Ausfälle seitens des ABS aufgrund der ABS-Einheit wird so behaupte ich, nicht nur der geringeren Bauweise geschuldet sein, sondern vor allem auch der gerne nicht genutzten Funktion.

2.
Die Funktionsprüfung der Bauteile ist immer sinnvoll. Das ABS hat einen gewissen Selbsttest, wird also "alles" in der Regel selbst alles mal durchlaufen lassen in dem Moment wo du den Zündschlüssel betätigst, aber wirklich sicher kann man sich letztlich nur sein, da eben durchaus die Regelventile beim Selbsttest nicht unbedingt betätigt werden (Die Bremsen würden sich im Zweifel ja dann öffnen), wenn man das System letztlich nicht auch praktisch testet.
Es ist Fahrlässig sich auf ein System zu verlassen, ohne zu wissen ob es tatsächlich funktioniert.
Meine Vorgehensweise ist da recht einfach, auf einer "verlassenen" Strasse innerorts wie Sackgassen oder ähnliches, oder auf einer mehr als ruhigen Landstrassenabschnitt mit vorangegangen Blick in den Rückspiegel und wenn keiner Entgegenkommt um diesen nicht zu erschrecken wird sporadisch vorn und hinten einmal rein gehauen.
Auf jeden Fall vor und nach einem Bremsflüssigkeitswechsel 1,2 mal in direkter Folge, und ich sag mal zur Hälfte einer jeden Inspektion sprich ~5000 Km so aus dem Bauch heraus, ob das jetzt mal bei 1000 oder bei 8000 gemacht wird, spielt nicht wirklich eine Rolle. Wie oft man es nutzen sollte kann letztlich keiner sagen. Es schadet definitiv nicht, aber ein festes und vor allem striktes Intervall würde ich auch nicht unbedingt ansetzen wollen. Es geht letztlich nur darum, das im Regelkreis am Ende nach Jahren nicht mehr Wasseranteile vorhanden sind, als in den Bremszangen, und dafür braucht es keine Diagnosegeräte oder ähnliches, sondern einfach nur ein beherztes Zupacken. Sobald das passiert ist, hat sich die Flüssigkeit im "oberen" System wieder "akklimatisert". Langfristig schützt das vor Ausfällen Seitens des ABS-Systems. Sicherheitstechnisch könnte dort im System jedoch auch pures Wasser drin sein, und die Bermsung würde funktionieren und keine Luftblasen entstehen lassen. Lediglich der Haltbarkeit aufgrund Korrossion wäre gedient.

3.
kann ich nicht beantworten
Ein goldener Sattel macht einen Esel noch nicht zum Pferd

Gruß Ingo
mojo51
Beiträge: 24
Registriert: 17. Juli 2019, 19:45

Re: Vorstellung und Fragen ABS etc.

#9 Beitrag von mojo51 »

Vielen Dank für Eure Beiträge und Antworten zu meinen Fragen wegen dem ABS bei den LC-Modellen.

Vor allem Vielen Dank an Chucky1978. Ich finde Du hast die Sache sehr gut beschrieben und auf den Punkt gebracht.

Also werde ich wohl zukünftig ab und an einfach mal beherzt bremsen und mein ABS in den Regelbereich bringen :D

Kleine Frage noch an die Selbstschrauber:
Entlüftet ihr immer mit Unterdruck und einem entsprechenden Bremskolbenrücksteller (gibt da ja Werkzeug von BMW)??
Ist es machbar für den Hobbyschrauber oder eher Finger weg??
Wie sind da Eure Erfahrungen??

MfG mojo51
Benutzeravatar
Chucky1978
Beiträge: 1190
Registriert: 22. August 2013, 12:44
Mopped(s): K1200S
Wohnort: 54534 Wittlich
Kontaktdaten:

Re: Vorstellung und Fragen ABS etc.

#10 Beitrag von Chucky1978 »

Bei Fahrzeugen gibt es das Werkzeug oder die Vorgehensweise die IMMER verwendet wird nicht, es ei denn es handelt sich um schlichtes Handwerkzeug.
Entlüftungswerkzeuge gelten als Spezialwerkzeuge.

Auch bei BMW hast du verschiedenste ABS-Varianten die auch verschieden zu entlüften sind. Die Unterdruckmethode ist nicht immer "ratsam", und kann sogar Arbeiten verhindern.
Nur als Beispiel.
Die Unterdruckmethode funktioniert an 90% der Fahrzeuge mit ABS, 100% an Fahrzeugen ohne ABS
Die Überdruckmethode funktioniert an 99% der Fahrzeuge mit ABS, 100% an Fahrzeugen ohne ABS
Dann gibt es noch das 1% wo tatsächlich der Entlüftungsvorgang freigeschaltet werden muss, bevor überhaupt was passieren kann, und dann auch nur auf die Variante des Herstellers.

Mit Überdruckmethode ist in diesem Fall gemeint das reguläre Pumpen und festshalten am Bremshebel, nicht das anschließen eines Überdruckgerätes, dies wäre dann ähnlich der Unterdruckmethode.

Daher gilt jedes Fahrzeug hat mitunter seine eigenen Eigenarten.

Aber um die Antwort explizit für dein spzielles Fahrzeug zu beantworten
R 1200 RS LC ab Bj.2015

Hier ist eine Unterdruckansaugung möglich, dafür sollten die Bremszangen zurück gedrückt werden, um das Spülen dieser zu 100% zu gewährleisten, aber auch zwecks "einfachen" einstellen des Flüssigkeitsstandes im Ausgleichsbehälter.
Ich habe mal gelernt 500ml pro Entlüftungsnippel, hier ist ein zurückdrücken eher unwichtig, aber auch schon andere Mengen, als die sonst nötig wären.
Beim Mopped sind die Mengen jedoch so gering, und da ausbauen der Bremsklötze so simpel, das dieser enorme Verbrauch von Bremsflüsssigkeit dann in keinem Verhältnis mehr steht. Das ist übrigens auch die Unterdruckmethode nicht, da man die Arbeit grundlegend doppelt machen müsste.

Das zurückdrücken kann praktisch erfolgen mit dem was man da hat. Ein Festsstellen der Bremskolben ist mit handelsüblichen Werkzeugen, also Rücksteller möglich, aber je nach Qualität nicht sinnvoll.
Die günstigen Rückssteller von ich sag mal Ebay für keine Ahnung 15€ sind nicht sehr Langzeitstabil. Die machen das 1,2 mal mit, aber würden im Fall der Fälle brechen.
Der in meinen Augen günstigtste Rücksteller der Eigenmarke und auch relativ günsstig ist, wäre von Louis der von Rothwald. Dieser sieht einem günstigeren Produkt auf ebay/Amazon ähnlich, ist es aber keines falls da wichtige Details bei Louis besser sind.
Sollte man billigess Werkzeug einsetzen, empfiehlt sich das einsetzen von Hartholz bzw Metallplatten, die die Abmessungen von "neuen" Bremsbelägen haben. Eher 0,5mm dicker, statt 0,5mm dünner (Bremssscheibenverschleiß)

Wichtig: Auch mit der Unterdruckabsaugung ist ein anschließendes Entlüften auf die alte Art, also Pumpen mit dem Handhebel vorgeschrieben (Erster Abschnitt erwähnt mit doppelter Arbeit). Ob es sich also gerade bei Füllmengen vom Mopped sich lohnt so ein Gerät auch nur anzuschließen muss jeder für sich entscheiden.
Es erleichtert die Arbeit scheinbar erstmal, aber bei der ich sag mal Marmeladenglasmethode, ist man wesentlich schneller, und auch günstiger als mit jedem innovativen Stahlbusentlüftungsnippel.
Sprich mit der alten Methode, mit der man schon vor meiner Zeit erfolgreich und schnell entlüftet hat, ist, obwohl ich auch ein Fanboy von neuen Maschinen und Werksstattprodukten bin, immer noch die sicherste, beste und günstigste Variante, und oft auch ohnehin vorgeschrieben, insbesondere dann wenn irgendwas am Ende doch nicht passen sollte.

Gerade neuartige Maschinen im Handwerk sind typisch deutsch lediglich entwickelt worden, um effizienter zu arbeiten. Das ist als Hobbyschrauber nicht wirklich nötig (Fräsen beim Schreiner usw lasse ich da mal außen vor), aber anders als in einer Werkstatt können die Nachteile dieser effizienteren Methode öfters zu tage treten, als in einer Fachwerkstatt obwohl die das täglich macht.
Gerade als Auszubildender erlernt man nicht umsonst egal in welchem Handwerk, den Umgang mit den traditionellen Handwerkzeugen, um dann auch einschätzen zu können, was die Maschine da gerade schlecht oder gut gemacht hat.
Ein goldener Sattel macht einen Esel noch nicht zum Pferd

Gruß Ingo
Benutzeravatar
Chucky1978
Beiträge: 1190
Registriert: 22. August 2013, 12:44
Mopped(s): K1200S
Wohnort: 54534 Wittlich
Kontaktdaten:

Re: Vorstellung und Fragen ABS etc.

#11 Beitrag von Chucky1978 »

Nachtrag zum Kolbenrücksteller.

Günstiges Werkzeug wie erwähnt die Teile für 15€ kann man natürlich einsetzen wenn man mit den Nachteilen leben kann.
Nachteile sind schlechte Verarbeitung, und zu dick,groß da schlechtes Material verwendet wurde um die Stabilität hinzubekommen.
Es sind aber Kolbenrücksteller, keine Kolbenfeststeller. Auf der Bremssystem sind gerne 50-150 Bar Druck, dafür sind Kolbenrücksteller grundsätzlich nicht gedacht, aber "gutes" Werkzeug kann sowas eher ab als billiges.


Gemeint ist der "gute"
https://www.louis.de/artikel/rothewald- ... r=10003009

der auch nicht alles smitmacht, aber allein von der Verarbeitung und vom Material zig mal besser ist als
https://www.amazon.de/Streetparts24-Bre ... 59&sr=8-57

obwohl er gleich ausschaut. Und ich hätte nie gedacht das ein Werkzeug was so identisch ist, unterschiedlicher nicht ein kann.

Aber beide kommen nicht an die Stabilität von diesen heran
https://www.amazon.de/Hazet-4971-1-Brem ... 59&sr=8-52

Jedoch ist letzterer von Hazet praktisch unhandlicher, da im eine Dünne Platte fehlt, um auch in kleine Spaltmaße zu kommen. Das kleinste Spaltmaß hat hier der Rothewald von den 3.
Ein goldener Sattel macht einen Esel noch nicht zum Pferd

Gruß Ingo
Benutzeravatar
Wutz
Beiträge: 497
Registriert: 12. August 2016, 05:57
Mopped(s): R1200R LC / 16

Re: Vorstellung und Fragen ABS etc.

#12 Beitrag von Wutz »

Krass, und ich mache das immer mit einer Schraubzwinge :lol: , geht genauso gut

Diesen Rücksteller braucht man auch so oft.
Ich habe meine 2016 gekauft, und noch keine Belege erneuert, so oft braucht man das :lol:

Ich habe mir dafür einen Zündspulenabzieher für das wechseln der Kerzen gekauft, macht mehr Sinn.
Benutzeravatar
DieterQ
Beiträge: 225
Registriert: 7. Dezember 2011, 18:44
Mopped(s): K1300S

Re: Vorstellung und Fragen ABS etc.

#13 Beitrag von DieterQ »

Ich baue als erstes die Bremsbeläge aus und lege sie so ab, dass ich weiss an welcher Stelle sie drin waren. Dabei kann ich auch die Beläge gut kontrollieren.
Dann schraube ich den Bremssattel ab und reinige die Bremsbelagschächte und vor allem die Bremskolben mit einem Lappen. Dann drücke ich einfach mit den Fingern die Bremskolben zurück. Dabei muss man darauf achten, dass man die 4 Kolben immer abwechselnd ein Stück zurück drückt, weil bei druck auf einen Kolben die anderen ein Stück nach vorne kommen. Wenn alle Kolben in der Endposition sind lege ich einen passenden Aluklotz (Hartholz und Blechstreifen geht auch) in den Bremsbelagschacht. Dieser Klotz verhindert dass die Kolben wieder nach vorne kommen, wenn die Bremse betätigt wird.
Jetzt sauge ich mit eine Spritze die alte Bremsflüssigkeit aus dem Behälter und fülle mit neuer Bremsflüssigkeit auf. Dann schraube ich, wie beim PKW, einen Adapterdeckel mit Pressluftanschluss auf den Bremsflüssigkeitsbehälter. Da gebe ich 2 Bar Druck drauf und lasse die Bremsflüssigkeit am Entlüfternippel des Bremssattels raus laufen. Natürlich mit Schlauch in einen Behälter. Immer darauf achten, dass der Bremsflüssigkeitsbehälter nicht leer läuft.

Der Vorteil der Überdruckentlüftung ist, dass keine Luft durch das Gewinde der Entlüfterschrauben angesaugt wird und dadurch Luftblasen zu sehen sind die gar nicht im Bremskreislauf waren. Nachteil ist, dass man immer einen passenden Deckel für den Bremsflüssigkeitsbehälter braucht. Bis jetzt habe ich immer einen gefunden :D
Gruß Dieter
Benutzeravatar
Chucky1978
Beiträge: 1190
Registriert: 22. August 2013, 12:44
Mopped(s): K1200S
Wohnort: 54534 Wittlich
Kontaktdaten:

Re: Vorstellung und Fragen ABS etc.

#14 Beitrag von Chucky1978 »

Wutz hat geschrieben: 1. Juni 2020, 09:22 Diesen Rücksteller braucht man auch so oft.
Ich wäre Vorsichtig ein Werkzeug wichtiger als ein anderes zu stellen.
Grundlegend mindestens so oft, aber eher öfters als einen Zündkerzenauszieher den man auch durch eine WaPu ersetzen könnte.
Da du bei 30.000 Zündkerzen und Bremsflüssigkeit machst mindestens genauso oft.
Und dann haben mir Bremsbeläge und optional Reifen die noch dazu kommen und nicht unbedingt punkt um auf eine Inspektion fallen werden.
Und dann kommen noch Umstände dazu wie Dreck/Quitschen usw, wo man sie evtl. noch mal brauchen kann, und dann nochmal bei optionalen anderen Arbeiten wie HAG und Co..

Wer "Murkst" braucht Grundlegend nichts außer einen Werkzeugkoffer vom Aldi sofern ein Hammer dabei ist.

Der Kolbenrückteller war auch eins der letzten Utensilien die ich mir explizit für die K angeschafft habe. Der ist sein Geld aber im Vergleich zu einem Zündkerzenauszieher der porösen Kunssstoff auch nicht heile machen kann aber mehr Wert.
Ich glaub ich hab den Rücksteller öfters zum trennen von Bauteilen benutzt als explizit für Bremsklötze. Zuletzt um die Reifen/verrostete Achse vom BobbyCar meinen kleinsten zu wechseln ;-)
Ein goldener Sattel macht einen Esel noch nicht zum Pferd

Gruß Ingo
Benutzeravatar
Wutz
Beiträge: 497
Registriert: 12. August 2016, 05:57
Mopped(s): R1200R LC / 16

Re: Vorstellung und Fragen ABS etc.

#15 Beitrag von Wutz »

Chucky1978 hat geschrieben: 1. Juni 2020, 15:34 Ich wäre Vorsichtig ein Werkzeug wichtiger als ein anderes zu stellen.
Grundlegend mindestens so oft, aber eher öfters als einen Zündkerzenauszieher den man auch durch eine WaPu ersetzen könnte.
Da du bei 30.000 Zündkerzen und Bremsflüssigkeit machst mindestens genauso oft.
Und dann haben mir Bremsbeläge und optional Reifen die noch dazu kommen und nicht unbedingt punkt um auf eine Inspektion fallen werden.
Und dann kommen noch Umstände dazu wie Dreck/Quitschen usw, wo man sie evtl. noch mal brauchen kann, und dann nochmal bei optionalen anderen Arbeiten wie HAG und Co..

Wer "Murkst" braucht Grundlegend nichts außer einen Werkzeugkoffer vom Aldi sofern ein Hammer dabei ist.

Der Kolbenrückteller war auch eins der letzten Utensilien die ich mir explizit für die K angeschafft habe. Der ist sein Geld aber im Vergleich zu einem Zündkerzenauszieher der porösen Kunssstoff auch nicht heile machen kann aber mehr Wert.
Ich glaub ich hab den Rücksteller öfters zum trennen von Bauteilen benutzt als explizit für Bremsklötze. Zuletzt um die Reifen/verrostete Achse vom BobbyCar meinen kleinsten zu wechseln ;-)
Bin ja auch nicht so ein Fachmann wie Du !
Ich zerstöre meine Zündspulen nicht durch ne Wasserpumpenzange !!! Ganz einfach
Und Kerzen mache ich alle 20.000 rein, so wie alle 10.000 Ölwechsel.

Du kannst gerne weiter murksen :lol:
Benutzeravatar
Chucky1978
Beiträge: 1190
Registriert: 22. August 2013, 12:44
Mopped(s): K1200S
Wohnort: 54534 Wittlich
Kontaktdaten:

Re: Vorstellung und Fragen ABS etc.

#16 Beitrag von Chucky1978 »

Jeder Fachmann murkst hier und da, ich sag nur Wapu und/oder großer Schraubenzieher reicht für "reguläre" Bremszangen.. Murksen heißt nicht kaputt machen. Aber jemand der ne Schraubzwinge statt Kolbenrücksteller nutzt ist definitiv ein Murkser und das ist nicht abwertend gemeint, man nimmt die Sachen die man da hat, um eine Reperatur Schadensfrei durchführen zu können.
Ich wehrte mich nur gegen die Aussage, das man einen Kolbenrücksteller weniger benötigt, als einen Zündspulenauszieher. Mit ner WaPu bekommt man die Zündspulen auch schadlos heraus, genauso wie mit einer Schraubzwinge die man vorn und hinten unterlegt um keine Kratzer in die Bremszange zu machen
Ein goldener Sattel macht einen Esel noch nicht zum Pferd

Gruß Ingo
2highlander
Beiträge: 439
Registriert: 2. Oktober 2019, 15:20
Mopped(s): BMW R1250RS (2023)

Re: Vorstellung und Fragen ABS etc.

#17 Beitrag von 2highlander »

Wieso, Kratzer in der Bremszange beeinflussen doch nicht deren Funktion 😜
2023 BMW R1250RS
2020 KTM 790 ADV
1977 Moto Guzzi LeMans I

Manche Zeitgenossen haben einen Horizont entsprechend dem Radius 0. Das nennen sie dann ihren Standpunkt.
Benutzeravatar
chefffe
Beiträge: 1008
Registriert: 12. Juni 2019, 12:01

Re: Vorstellung und Fragen ABS etc.

#18 Beitrag von chefffe »

Wutz hat geschrieben: 1. Juni 2020, 09:22 Ich habe mir dafür einen Zündspulenabzieher für das wechseln der Kerzen gekauft, macht mehr Sinn.
Pah, kaufen ... wie Einfallslos :D
bmw-tools.jpg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Benutzeravatar
Wutz
Beiträge: 497
Registriert: 12. August 2016, 05:57
Mopped(s): R1200R LC / 16

Re: Vorstellung und Fragen ABS etc.

#19 Beitrag von Wutz »

chefffe hat geschrieben: 2. Juni 2020, 23:23 Pah, kaufen ... wie Einfallslos :D
bmw-tools.jpg
Klar, kaufe mir ein 3D Drucker, habe auch nichts anderes zu tun.
Keine Lust, Stundenlang am Rechner zu sitzen, da zahle ich lieber 5€. Aber jeden das seine.
Muss 1000qm Garten mit Pool versorgen, MTB fahre ich auch, und Moped.

Sorry, der Tag hat leider nur 24std :lol: :lol:
Benutzeravatar
Chucky1978
Beiträge: 1190
Registriert: 22. August 2013, 12:44
Mopped(s): K1200S
Wohnort: 54534 Wittlich
Kontaktdaten:

Re: Vorstellung und Fragen ABS etc.

#20 Beitrag von Chucky1978 »

2highlander hat geschrieben: 2. Juni 2020, 14:43 Wieso, Kratzer in der Bremszange beeinflussen doch nicht deren Funktion 😜
Bei nem PKW auf keinen Fall, solange man mit Winterreifen und Stahlfelgen rumfährt.. Bei nem Mopped durchaus.. ich würde während der Fahrt ständig an den Kratzer denken und die Kiste weit weg stellen wo sie keiner sehen kann.. vermutlich würde ich sogar ne neue kaufen :-) Also neue Bremszange.
chefffe hat geschrieben: 2. Juni 2020, 23:23 Pah, kaufen ... wie Einfallslos :D
bmw-tools.jpg
Die heutige Jugend will halt nix mehr selbst machen. Dabei machen sie es nicht mal mehr selbst. CNC, Kreissäge, 3D-Drucker, sogar die Pläne werden von 12jährigen Neffen in Sketchup gemacht und trotzdem sind 30 Minuten Kaffeetrinken während der Drucker druckt länger als 24-48 Stunden warten auf DHL..

Aber beim 3D-Drucker hängts bei mir auch.. für den bin ich auch zu geizig. ;-)
Ein goldener Sattel macht einen Esel noch nicht zum Pferd

Gruß Ingo
Antworten