Federvorspannung und Dämpfung

Alles, was mit der Technik der LUFTgekühlten R1200xx zu tun hat
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Zen
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Federvorspannung und Dämpfung

#1 Beitrag von Zen »

Hallo zusammen,

ich fahre seit letztem Jahr oft mit Sozia durch die Gegend.
Motorrad R12R, Bj 2007, ohne ESA (leider); wiege selbst 90Kg, Sozia 50Kg, Seitenkoffer hab ich auch noch dran.

Momentan habe ich nach Gefühl die Federvorspannung auf einen Strich vor High gestellt und die Dämpfung auf halbe Umdrehung vor H.
Solo fahr ich jetzt auch mit der Einstellung rum, da ich keinen großen Unterschied zur Standardeinstellung spüre, sollte eigentlich viel härter sein?

Gibt es eine mathematische Formel oder Tabelle, um die Feder/Dämpfung nach physikalischen Richtlinien optimal anzupassen?
Was sind Eure Erfahrungen,

LG; Norbert
locke1
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Re: Federvorspannung und Dämpfung

#2 Beitrag von locke1 »

jo gibts! fahrfertig soll der Negativfederweg etwar 30% vom Gesamtfederweg betragen! heißt: die fuhre soll, wenn du mit allem pipapo drauf hockst nicht mehr als 30% einfedern, das kann man(n) messen! die Dämpfereinstellung muss man(n) sich erfahren, dabei ist wichtig immer auf der gleichen Strecke und in kleinen Schritten vorgehen! Der Negativfederweg ist wichtig damit der Fahwerk überhaupt richtig funktioniert!
Gruß Bernd
Larsi
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Re: Federvorspannung und Dämpfung

#3 Beitrag von Larsi »

vorne dürfen es beim telelever auch 40-50% negativ sein.
Zen
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Re: Federvorspannung und Dämpfung

#4 Beitrag von Zen »

Hallo zusammen,

erst mal vielen Dank für die Tipps.
30% hinten, laut tech Daten hinten Federweg 140 mm gesammt, also ca 45 mm.
Die Messung mit 2 Personen und Gepäck wird in der Praxis spannend, da brauchts einen 3. Mann.

Larsi, kann man den vorderen Telelever denn überhaupt verstellen?

Norbert
buirer
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Re: Federvorspannung und Dämpfung

#5 Beitrag von buirer »

Zen hat geschrieben: Momentan habe ich nach Gefühl die Federvorspannung auf einen Strich vor High gestellt und die Dämpfung auf halbe Umdrehung vor H.
Solo fahr ich jetzt auch mit der Einstellung rum, da ich keinen großen Unterschied zur Standardeinstellung spüre, sollte eigentlich viel härter sein?
Das erscheint mir für 140 Kg plus Koffer schon ein wenig viel. Für Solo ist das auf jeden Fall zuviel Federvorspannung.

Gruß

Volker
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hardholgi
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Re: Federvorspannung und Dämpfung

#6 Beitrag von hardholgi »

Hallo.
Vergesst nicht, daß die "Federvorspannung" nur eine "Federbasisanhebung", also Höhenverstellung des Hecks ist. Tatsächlich läßt sich die Härte eine Feder nicht verstellen (abgesehen von Yamahas FJR1300 oder BMW ESA II, die besondere Tricks mit zweiter Feder bzw. mit einem Zusatzelastomer anwenden). Die "Federhärte" ist physikalisch die Federrate, das ist für jede individuelle Feder eine fixe Konstante.

Schaut einfach mal genau hin: wenn Ihr die Federvorspannung erhöht, wird das Heck der Maschine angehoben. Um die Fahrwerksgeometrie bei zusätzlicher Belastung durch Gepäck und/oder Sozius - wobei dei Feder stärker zusammengedrückt wird und damit das Heck absinkt - wieder ins Lot zu bringen, wird das Heck einfach um den entsprechenden Betrag wieder angehoben.

Grüße,
Holger
slomo
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Re: Federvorspannung und Dämpfung

#7 Beitrag von slomo »

Zen hat geschrieben: Momentan habe ich nach Gefühl die Federvorspannung auf einen Strich vor High gestellt und die Dämpfung auf halbe Umdrehung vor H.
Zur Federvorspannung wurde schon alles notwendige geschrieben. Je höher, desto höher das Heck. Damit veränderst du gleichzeitig die Fahrwerksgeometrie, wenn die Zuladung gleich bleibt. Sprich: Als Solo-Fahrer wirst du einen steileren Lenkkopfwinkel und einen kürzeren Nachlauf haben. Damit machst du die R handlicher. Übertreibst du, wird das Motorrad instabiler, was bei deinem Gewicht in voller Montur aber ehr kein Problem ist. ;)

Die Erhöhung der Zugstufendämpfung bedeutet, dass das Federbei schneller ausfedert. Die Werkseinstellung für Solisten sind 1 1/2 Umdrehungen vor H. Nach meiner Erfahrung braucht es das auf Landstraßen 3ter Ordnung nach deutschen Pflegemassstäben ( also miserabel, Asphaltflickerei, Schlaglöcher, harte Bodenwellen, ...) auch. Vertretbar finde ich auch eine Umdrehung vor H mit deutlichen Komforteinbussen. Aber wehe, wenn die Kurve zu holperig ist. Dann taugt es nicht mehr für zünftige Schräglagen. Deine Einstellung nutze ich nur bei hoher Zuladung jenseits der 140 kg.
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go-klein
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Re: Federvorspannung und Dämpfung

#8 Beitrag von go-klein »

Larsi hat geschrieben: 1. Juni 2014, 16:35 vorne dürfen es beim telelever auch 40-50% negativ sein.
Hallo Lars,

genau das ist bei mir der Fall. Bei meir R12R sackt die Federung schon durch das Eigengewicht um 42mm ein. Wenn ich mich noch draufsetze auf ca. 52mm (alles gemessen an der Gabel). Federe ich die Mühle richtig von Hand ein, komme ich auf max. 75mm. Bei dem Weg ist der Dämpfer aber schon längst am Elastomer, also in der Progression angekommen. Ab dem Bereich wirds auf meiner Maschine ungemütlich, wegen sehr unkomfortablen Fahrwerk.

Sollte man nicht evtl. eine härtere Feder verbauen, damit die Maschine statisch sagen wir mal nur 25mm einsackt? Ich komme bei meiner R12R nie und nimmer auf 120mm max. Federweg weil ab 70-80mm der Elastomomer brachial einsetzt.
Gruß Oliver

R1200R (2013)
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