GS Baujahr 2008 vs 2011

Alles, was mit der Technik der LUFTgekühlten R1200xx zu tun hat
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tomrider
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GS Baujahr 2008 vs 2011

#1 Beitrag von tomrider »

Hallo in die Runde!
Bin neu hier im Forum und werde mir nach ca. 15 Jahren wieder eine GS (Als Zweitmotorrad) kaufen.
Meine Entscheidung wird voraussichtlich zwischen einer Adventure aus dem Jahr 2008 mit 39.000 km und einer "normalen" GS aus dem Baujahr 2011 mit 50.000 km fallen.
Ich werde voraussichtlich nicht viele km fahren sonder die GS lediglich für 1-2 größere Touren im Jahr verwenden.
Laut Auskunft eines Verkäufers hat sich zwischen 2008 und 2011 technisch einiges verändert, wie z.B. doppelte Nockenwelle damit mehr Leistung und mehr Laufruhe...
Kann mir jemand mit Erfahrung bzw technischem Knowhow Info geben, ob sich das 2011er Modell im Praxisbetrieb tatsächlich spürbar verbessert hat? Emotional würde ich eher zur Adventure greifen...
Herzlichen Dank!
Reisender

Re: GS Baujahr 2008 vs 2011

#2 Beitrag von Reisender »

Hallo Tomrider,

zunächst Herzlich Willkommen im Forum. Zu Deinen Fragen:

1. Dein Budget entscheidet welche es wird. Eine Adventure ist meistens Teurer als eine GS
2. schon Probegefahren welche Dir mehr liegt?
3. Lückenlose Fahrzeughistorie, incl. aller Rückrufe ist ein Muss.
4. was ist an Zubehör dabei?

Es handelt sich bei beiden Moppeds um Öl/Luftgekühlte. 2008 und 2009 gab es die Modellüberarbeitung, MÜ. Wie zuvor bei der 1150er handelt es sich hier auch um einen VierVentiler, nun aber mit 105 PS, statt 98 PS. Die Getriebeabstufung wurde ebenfalls verändert. Eine zentrale Ausgleichswelle kam zum Einsatz. Das Drehmoment liegt bei 115NM. Ein guter ausgereifter Motor.

2010 gab es dann bei der GS eine Technische Überarbeitung, TÜ. Leistung ging auf 110 PS, das Drehmoment auf 120NM. Auch dieser Motor hat Ausgleichswellen. Ein Werksseitiger Klappenauspuff ist auch dabei.Auch dieser Motor ist gut und Ausgereift.

Der Unterschied der beiden Motoren ist die Kraftentfaltung. Das ist der TÜ Motor im Vorteil. Auch das Konstantruckeln ist nicht zu spüren. Wobei ich sagen muss ich habe es bei meiner MÜ auch nicht.

Fahre einfach beide Probe, beide Fahrzeuge haben super Fahreigenschaften. Beim Rangieren bedenke die 30 KG, der Adventure, bitte mit. Das ist u.a.dem 10 l grösseren Tank geschuldet. Die Adventure hat etwas größere Federwege, als die Normale GS. Der Lenkkopfwinkel ist leicht anders.

Die Laufleistungen müssen Dich nicht schocken. Wenn die Mopeds Scheckheftgepflegt sind, bist Du da erstmal Safe. Die Federung verdient jedoch genauere Betrachtung und Prüfung. Es wurde das ESA Fahrwerk auf Sonderwunsch verbaut, d.h. Showa Federbeine, welche oft ab 50000 KM reparaturbedürftig sein können. Man kann alles Reparieren, kostet halt min. 500€ für die Überarbeitung der Dämpfer, wenn Du die selbst ausbaust.

Die Öl/Luftgekühlten werden hoch gehandelt, weil die ersten Wassergekühlten noch Kinderkrankheiten hatten und bis heute leichte Probleme haben.

Ich hoffe Dir geholfen zu haben.
Larsi
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Re: GS Baujahr 2008 vs 2011

#3 Beitrag von Larsi »

Reisender hat geschrieben: 29. Juni 2020, 19:25 ...
Es handelt sich bei beiden Moppeds um Öl/Luftgekühlte. 2008 und 2009 gab es die Modellüberarbeitung, MÜ. Wie zuvor bei der 1150er handelt es sich hier auch um einen VierVentiler, nun aber mit 105 PS, statt 98 PS. Die Getriebeabstufung wurde ebenfalls verändert. Eine zentrale Ausgleichswelle kam zum Einsatz. Das Drehmoment liegt bei 115NM. Ein guter ausgereifter Motor.
...
Hier wirfst du 1150 und 1200 (ohne MÜ/TÜ) durcheinander.
Die erste 1200er (2004-2007) hatte 98/100PS und schon eine Ausgleichswelle.
Der Sprung von 98/100PS auf 105PS in 2008 wurde mW unter anderem mittels höherer Verdichtung erreicht.
Wann die 1200er anders übersetzt wurde weiß ich nicht, könnte man recherchieren.

Die 1150 hatte 85PS und keine Ausgleichswelle.
Reisender

Re: GS Baujahr 2008 vs 2011

#4 Beitrag von Reisender »

Larsi hat geschrieben: 29. Juni 2020, 19:32 Hier wirfst du 1150 und 1200 (ohne MÜ/TÜ) durcheinander.
Die erste 1200er (2004-2007) hatte 98/100PS und schon eine Ausgleichswelle.
Der Sprung von 98/100PS auf 105PS in 2008 wurde mW unter anderem mittels höherer Verdichtung erreicht.
Wann die 1200er anders übersetzt wurde weiß ich nicht, könnte man recherchieren.

Die 1150 hatte 85PS und keine Ausgleichswelle.
Die Getriebeübersetzung war mit der MÜ 2008.
tomrider
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Re: GS Baujahr 2008 vs 2011

#5 Beitrag von tomrider »

Danke für die ausführliche Antwort/Info!
Werde in mich gehen und dann aus dem Bsuch heraus entscheiden!
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joerg58kr
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Re: GS Baujahr 2008 vs 2011

#6 Beitrag von joerg58kr »

Wollten die K25 ab dem Modelljahr 2010/Bj Ende 2009 als die höhere Verdichtung und obenliegenden Nockenwellen kamen, nicht auch das teuere Superplus mit 98 Okt. haben?
K12RS von 01/00-02/13 über 130TKM, 06/12 bis 06/15 F800ST, jetzt wieder RS aber mit einem R davor: -> R12RS (LC)
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ChristianS
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Re: GS Baujahr 2008 vs 2011

#7 Beitrag von ChristianS »

Nein. :wink:
Christian grüßt den Rest der Welt
Reisender

Re: GS Baujahr 2008 vs 2011

#8 Beitrag von Reisender »

ChristianS hat geschrieben: 30. Juni 2020, 13:58 Nein. :wink:
Nein :D
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ChristianS
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Re: GS Baujahr 2008 vs 2011

#9 Beitrag von ChristianS »

Ich wurde die nehmen, die besser gepflegt ist. Wobei die Tendenz eindeutig in Richtung Adventure gehen würde, da die das "ausgewachsenere" Modell ist und im Vergleich zur Kleinen deutlich imposanter daherkommt. Der 33 Liter Tank ist auch nicht zu verachten. :D
Christian grüßt den Rest der Welt
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Re: GS Baujahr 2008 vs 2011

#10 Beitrag von Tom_DN »

Ob es ein Motor mit halbhohen Nockenwellen ist oder einer mit den Nockenwellen im Zylinderkopf kann man immer ganz an den Ventildeckel erkennen. Bei ersteren gibt es 4 Schrauben, jeweils in den "Ecken", bei den letzten luft- ölgekuhlten Motoren (Nockenwellen im Zylinderkopf) sind es nur noch 2 Schrauben, jeweils mittig vorne und hinten angebracht. Diese Motoren haben auch dickere Ventilschäfte und gelten damit als etwas solider (ohne zu sagen, dass das bei den anderen ein wirklicher Schwachpunkt ist, ich bae selbst so einen Motor)
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Re: GS Baujahr 2008 vs 2011

#11 Beitrag von rd07 »

ChristianS hat die Optik ins Spiel gebracht. Dabei gehen auch da die Standpunkte auseinander. Ich z. B. würde das Basismodell (nix GSA) wählen, denn diese ist leichter und wer braucht bei unserer Tankstellendichte ein Riesenfaß für Sprit? Ist beim rangieren auch eine zusätzliche Gewichtsbelastung, optisch ist die GSA gegenüber der GS eine "blade Blunzn". :D
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Werner
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Re: GS Baujahr 2008 vs 2011

#12 Beitrag von Werner »

joerg58kr hat geschrieben: 30. Juni 2020, 07:36 Wollten die K25 ab dem Modelljahr 2010/Bj Ende 2009 als die höhere Verdichtung und obenliegenden Nockenwellen kamen, nicht auch das teuere Superplus mit 98 Okt. haben?
Die GS ab 2010 also die TÜ benötigt das Super-Plus. Kann allerdings auch mit dem normalen Super gefahren werden. Dann heißt es allerdings weniger Leistung.

Beim Betanken von 98 Oktan ist der Verbrauch etwas geringer und der Motor läuft ruhiger.
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Re: GS Baujahr 2008 vs 2011

#13 Beitrag von joerg58kr »

Werner, das ist mir schon klar, dass sie auch mit 95er Sprit jetzt mal egal ob E5 oder E10 laufen, aber Super plus mit min. 98 Oktan ist ja eine Ansage und bedeutet zumindest in Deutschland einen Aufpreis von 20-25 Cent/Liter. Im Ausland vielleicht nicht, dafür aber wiederum je nach Gegend/Land nicht an jeder Tanke zu erhalten. Wir hatten letztes Jahr jemanden mit einer K27 MÜ auf unserer A/SLO/I-Tour dabei, der war ausgesprochen wählerisch was die Tankstellen anging.
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Tom_DN
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Re: GS Baujahr 2008 vs 2011

#14 Beitrag von Tom_DN »

Es muss ja nicht das "Premium Super Plus sein (V power Racing von Shell, das 102 von Aral oder Excellum von Total), das "normal verfügbare Super Plus 98 von Jet oder anderen tanken (Aufpreis 6-9 ct/Liter) tut es locker...
Wenn es Super Plus gibt, bekommt meine K28 das, wenn nicht dann eben Super 95...
In Österreich lagen die Unterschiede zwischen 10 und 25 ct/l, da muss man halt auch die Augen offen halten...
rd07

Re: GS Baujahr 2008 vs 2011

#15 Beitrag von rd07 »

Ich führe ein Fahrtenbuch und habe bisher keinen Unterschied im Verbrauch feststellen können. Auch einen Unterschied im Fahrbetrieb habe ich nicht feststellen können. Ich werde aber bei meinen nächsten Ausfahrten besonderes Augenmerk auf die Laufkultur legen. Habe derzeit einen vollen Tank mit 98 Oktan und werde, wenn leer, 95er tanken.
Tom_DN
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Re: GS Baujahr 2008 vs 2011

#16 Beitrag von Tom_DN »

Achte besonders auf die Laufruhe bzw den Rundlauf des Motors aus niedrigen Drehzahlen... mit Sp98 geht das im 6. Gang (R1200ST) mit ca. 3000 U/min, mit Super95 sind da min. 500-800 U/min mehr notwendig...
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Re: GS Baujahr 2008 vs 2011

#17 Beitrag von HinkePank »

Hi,
ich muss auch noch meinen Senf dazugeben :

Ich habe 5 Moppets in der Familie
BMW K1200RS, Suzuki GSX1100G (Mobec-Kit 122PS), Kawasaki ZZR1100C, Suzuki GSX750F unf´d Kawasaki ZX7R.

Alle fahren mit Total Exillium Super Plus.

Irgendwelche Mehrleistung kann ich nicht feststellen, aber 4 von den Bikes sind alte Vergasermaschinen und mit dem
(ein bisschen) teurerem Sprit musste ich noch nie die Vergaser ins Ultraschallbad packen.

Im November bekommen alle einen Schuss Sprit-Stabilisator von Liqui-Molly.
Nach dem Überwintern springen die Kisten (ja, die Kawas brauchen Starthilfe) sofort an und laufen ohne Mucken.

Das ist mir das bisschen Kleingeld durchaus Wert.

Erheblich bessere Beschleunigungswerte erwarte ich nach einer erfolgreichen Diät - wenn ich von 130KG auf 110 komme, dann
hilft das sicher mehr als alle Wunderversprechen.
tommes
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Re: GS Baujahr 2008 vs 2011

#18 Beitrag von tommes »

Moinsen,
ich fahre eine K25 mit 110 PS
Defintiv ist die Kraftentfaltung viel, viel besser als die 2008ter.
Den Unterschied zwischen 95 Oktan und 98 Oktan merkt man beim Touren so gut wie gar nicht. Wenn man aber am Hahn ein wenig dreht und in die Berge kommt, ist schon ein Unterschied-wie auch schon beschrieben-zu merken.
Reisender

Re: GS Baujahr 2008 vs 2011

#19 Beitrag von Reisender »

Moin, nun habe ich auch den direkten Vergleich. Letztes Jahr bin ich auf eine TÜ umgestiegen, es ist tatsächlich ein anderes fahren mit dem Gerät. Die Kraftentfaltung ist besser als bei dem Vorgänger. Deutlich agiler und leichtgängiger.
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