Jetzt muss ich aber auch mal meine Meinung kundtun...
Ihr habt schon Recht, dass ja aufgrund der künstlich verfälschten Signale die Standortbestimmung mit dem GPS für zivile Zwecke nicht genau genug ist.
Ihr habt selbstverständlich Recht, wenn man unter dieser Vorraussetzung davon ausgeht, dass eine Geschwindigkeitsmessung nicht genau genug sein kann.
ABER:
Die meisten GPS Systeme (BMW Navigator II / Garmin) ermitteln die Geschwindigkeit NICHT über die Positionsbestimmung, sondern sie verwenden, genau aus dem Grund der hohen Ungenauigkeit durch falsche Signale für zivile Nutzung, den s.g. Dopplereffekt.
Was is das nu wieder?
Für LT-Fahrer:
Ihr steht auf dem Autobahnparkplatz und kocht eine frische Tasse Kaffee mit dem 12-Volt Tauchsieder auf. Dann rast so ein Japanischer Rennhobel mit 270 heran.
Und dann: "Wriiiiiiaaaaaooooouuuuuummmmm"
Das Geräusch ändert sich massiv.
(Ist ohne Tauchsieder auch bei jedem Polizeiwagen im Einsatz zu hören.
)
Der so genannte Dopplereffekt sorgt dafür, dass die gleich bleibende Frequenz einer Schallwelle oder elektromagnetischen Welle in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Senders beim Empfänger verändert ankommt
Da die Frequenz mit der die GPS Satelliten senden dem GPS Empfänger aufs beste vertraut und bekannt sind, kann man tatsächlich durch den Dopplereffekt die Geschwindigkeit messen.
So wahnsinnig dass klingt, denn immerhin reden wir über eine elektromagnetische Welle die mit einer Frequenz von 1,57542 GHz abgestrahlt wird, kann mit dieser Methode mit einem MAXIMALEN Messfehler von +- 1% Geschwindigkeiten ab 2 km/h genauestens bestimmen.
Das gleiche wäre übrigens auch mit den Funkwellen für das geliebte Handy möglich. Ich habe mich mal damit beschäftigt einen Trip-Computer fürs Fahrrad auf dieser Basis zu bauen. Allerdings gibt es immer noch Lücken in der Funkversorgung, so dass gerade im Outdoorbereich mit zu hoher Fehlerrate zu rechnen ist.
Ich will hier natürlich die Diskussion nicht weiter anheizen sondern nur mal so einen Denkansatz bringen, der verdeutlicht, dass trotz ungenauer Positionsbestimmung die Geschwindigkeit sehr exakt bestimmt werden kann. Die s.g. GPS-Mäuse und auch die Geräte der ersten Generation von Navtech (PalmPilot und PDA) unterstützen die Messung über den Dopplereffekt nicht. Hier wird die Geschwindigkeit durch mehrere Standortbestimmungen und der Zeit zwischen den Messpunkten bestimmt. Und sind dementsprechend mit Fehlern behaftet. Erstaunlicher Weise muss man in einem Vergleich der beiden Methoden jedoch feststellen, dass sich die fehlerhaften Positionsbestimmungen über eine Reihe von Messpunkten in der Regel gegenseitig aufheben. Über eine Messung von mehr als 10 Sekunden bei konstanter Geschwindigkeit des Empfängers sind beide Methoden auf 1% genau.
So, jetzt lass ich mich gerne vom Gegenteil überzeugen und freue mich auf Eure Meinungen zu dieser Abhandlung
Liebe Grüße
Frankybaby