Motorradfahrverbot Österreich

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Reisender

Re: Motorradfahrverbot Österreich

#101 Beitrag von Reisender »

Gerade auf der Harley Seite gelesen. Ohne Wertung meinerseits.


MOTORRAD FAHRVERBOTE – EMISSIONSGESETZE

JETZT HILFT NUR NOCH ZUSAMMENHALTEN!

INHALTSÜBERSICHT
Es geht im Grunde nicht nur um die angestrebten Wochenendfahrverbote für Motorradfahrer. Gefühlt ist es eine kranke Diskussion, aber sie ist real existent! Die Forderung nach Motorrad Fahrverboten ist nicht irgendwo in einem Grünen Stuhl-kreis entstanden, wie man meinen könnte. Nein! Führende Politiker der CDU und FDP in NRW, wie beispielsweise Armin Laschet sind die maßgeblichen Initiatoren, die diese Verbote gerne EU weit durchsetzen wollen.

Den Bundesrat haben sie schon geschafft, das ist allerdings nicht verwunderbar, denn in elf Bundesländern (Stand März 2020) sitzen die Grünen als Koalitionspartner mit in der Regierung und jedes Bundesland ist durch Mitglieder seiner Landesregierung im Bundesrat vertreten. Das die Grünen ab 2030 Diesel und Benziner verbieten wollen, ist ja bereits hinlänglich bekannt.

Kommt 2030 das Ende der Verbrennungsmotoren?

Das wäre mit ziemlicher Sicherheit ebenfalls für Motorräder mit Verbrennungsmotor das Ende und wenn wir uns die Umfragen ansehen, ist eine schwarz–grüne Koalition in der Bundesregierung 2021 derzeit mehr als nur möglich. Auch Rheinland-Pfalz den Antrag im Bundesrat unterstützt, dort wird allerdings von der SPD/FDP und den Grünen in einer Ampelkoalition regiert. Wo soll diese Entwicklung jetzt hinführen?

Und plötzlich sind wir wieder bei unserem Bundesminister für Verkehr Andreas Scheuer, neulich haben wir ihn noch wegen der neuen STVO-NOVELLE 2020 kritisiert und nun könnte er zumindest teilweise unsere Rettung sein. Wegen der Proteste gegen die verschärften Strafen bei zu schnellem fahren, möchte er die Fahrverbot Regelung wieder auf den ursprünglichen Stand zurückbringen, allerdings benötigt er dazu die Einwilligung der Bundesländer.

MOTORRAD FAHRVERBOTE - EMISSIONSGESETZE 1
Ist Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) unsere letzte Rettung?

Berlin, Verkehrsminister Andreas Scheuer CSU aus Passau im Ministerium.
Verkehrsminister Andreas Scheuer CSU
Der Bundesverkehrsminister hält nichts von den angedachten Fahrverboten und Diskussionen zu Nummernschildern für Motorradfahrer am Helm. Er ist zwar selbst kein Motorradfahrer, ist sich wohl aber durchaus bewusst, das jetzt weit über 4.5 Millionen Motorradfahrer ganz genau auf ihn schauen werden. In der Statistik von den 4.5 Millionen Motorrad-Zulassungen in Deutschland, sind im übrigen die Saisonkennzeichen-Fahrer nicht inbegriffen. Sein Statement in der “Passauer Neue Presse”: „Das ist ein Beschluss des Bundesrates. Ich habe eine andere fachliche Sichtweise. Ich will keine weiteren Verbote und Verschärfungen für Motorradfahrer.“

Unsere Nachfrage beim Bundesverkehrsministerum

Folgende Sachinformation hat Harleysite auf Nachfrage vom BMVI erreicht (11.06.2020):

Die zuständigen Straßenverkehrsbehörden können die konkrete Lage vor Ort am besten einschätzen und aus Lärmschutzgründen im Einzelfall entsprechende Maßnahmen anordnen. Sie haben zum Beispiel bereits jetzt die Möglichkeit, die Benutzung bestimmter Straßen oder Straßenstrecken zu beschränken oder den Verkehr umzuleiten (§ 45 StVO). Diese Vor-Ort-Regelung hat sich in der Praxis bewährt.
Für das Tunen von Motorrädern gelten bereits wirksame Bußgelder: Hat ein Fahrzeug eine nicht genehmigte oder unzulässig veränderte, laute Schalldämpferanlage, erlischt die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs. Diese Ordnungswidrigkeit ist mit 180 Euro (Fahrer) bzw. 270 Euro (Kraftfahrzeughalter) zu ahnden.
Die Fahrverbote sind Ländersache

Jedenfalls stellt sich das Bundesverkehrsministerium dagegen, die jeweiligen Länder sind heute schon in der Lage, weitreichende Regelungen einzuführen. So gesehen sollte man dann dort demonstrieren wo die Verantwortlichen sind und man meint, Motorradfahrern das Fahren verbieten zu wollen.

Baden-Württemberg ist ganz vorne mit dabei!

Wir können es allerdings noch weiter runterbrechen, so sind es in Baden-Württemberg mittlerweile über 100 Landkreise, Gemeinden und Städte, die sich an der Iniatiative zur Reduzierung von Motorradlärm beteiligen. Es zeigt im Grunde sehr gut auf, das man sich in Zukunft, vor einer Wahl immer mehr wirklich damit beschäftigen muss, wer seine eigenen Anliegen wirklich noch unterstützt und wer nicht. Das gilt natürlich für beide Richtungen. Die Organisation Silent-Rider ist zwar nicht populär, aber sie wird staatlich unterstützt, die nächste Frage ist eigentlich, warum wird hier einseitig unterstützt? Warum stellt der Staat nicht den Gegenern von Motorradfahrverboten die gleichen Mittel zur Verfügung.

Selbst Innenstädte und Strandzufahrten sind gesperrt

Nach den bisherigen Aussagen wird das Bundesverkehrsministerium nicht dabei mitmachen, die Motorradfahrer unter Generalverdacht zu stellen, soweit schon mal ganz gut, aber was nützt es, wenn die Bundesländer immer mehr Strecken sperren, dabei sind es nicht nur einzelne Strecken, sondern dazu kommen Innenstädte, Strandzufahrten und landschaftlich schöne Straßen.

Motorradfahrverbot Behrensdorf Ostsee
Motorradfahrverbot Behrensdorf Ostsee / Strandstraße
Das Fahrverbot am Ostseestrand von Behrensdorf (S-H) gilt für Motorradfahrer zwar nur in der Zeit von 21:00 – 09:00 Uhr, aber das Kuriose daran ist, das keine 5 Kilometer von diesem Schild entfernt, ein mit bis zu 600 Soldaten besetzter Schießübungsplatz der Bundeswehr Flugabwehrraketengruppe ist, dort wird zeitweise aus allen Rohren geschossen.
Die MAP vom Bundesverband der Motorradfahrer e.V.
Vielleicht kennt ihr bereits die Map vom Bundesverband der Motorradfahrer e.V., mit den bereits bestehenden und eingetragenen Fahrverboten für Motorradfahrer. Leider ist sie nicht vollständig, selbst in meinem Umkreis, von nur 20 Kilometern, sind mindestens drei eingerichtete Motorradnachtfahrverbote, die nicht in der Liste eingetragen sind. Jeder kann allerdings auf der Seite vom Verein mithelfen die Map zu aktualisieren, das wäre sicherlich hilfreich damit wir mal einen genauen Überlick darüber haben, wie weit man uns eigentlich schon eingeschränkt hat. Folgende Infos werden dazu benötigt: Ort, Postleitzahl, Art vom Verbot, Zeit und Zeitraum, falls vorhanden.

Verständnis für Betroffene

Sicherlich gibt es Regionen, wo es extrem ist und man kann Verständnis dafür aufbringen, das die Lebensqualität für die Anwohner darunter leidet und es mitunter störend sein kein. Das ist allerdings die Entwicklung von heute, wer an einem Hotspot wohnt, wird ihn besonders durch Verbreitung in den Sozial Medien zukünftig mit anderen teilen müssen. Die meisten Motorräder sind für den Straßenverkehr zugelassen und nicht manipuliert, nur weil der Staat versagt, will man einfach allen Motorradfahrern das Fahren auf bestimmten Strecken verbieten.

Wenn schon, dann gelten für alle die gleichen Regeln!

MOTORRADFAHRER WURDEN JAHRELANG VERGESSEN
Was ist mit den wahren Problemen?
Bitumenflicken

Es ist ja nicht so, das Motorradfahrer nur von Streckensperrungen betroffen sind! Nein! Es gibt immer noch gefährliche Bitumenflicken auf unseren Straßen, dieser flüssige Teer mag zum Verfüllen ganz praktisch sein, aber bei Feuchtigkeit sind die Streifen auf unseren Straßen eine erhebliche Gefahr für Motorradfahrer. Ich bin selbst kurz hinter Hamburg auf der Autobahn in Richtung Süden mit einer Road Glide Ultra fast abgegangen, weil das Hinterrad bei Tempo 80 km/h und regennasser Fahrbahn auf dem aalglatten Streifen nach Grip gesucht hat. Die Streifen siehst du bei Regen ja nicht, was ein weiteres Problem ist. Mittlerweile ist die Strecke renoviert worden, selbst die kurzzeitige Verwendung zur Ausbesserung kann für Motorradfahrer lebensgefährlich sein.

Bitumenstreifen auf der Autobahn
Bitumenstreifen auf der Autobahn -Die Street Glide 2020, verfügt über das RDRS Sicherheitssystem und verhindert durchdrehen am Hinterrad.
Motorradfahren in der Rettungsgasse

Mit der Harley-Davidson bei Regen im Stau auf der Autobahn A7
Mit der Harley-Davidson bei Regen im Stau auf der Autobahn A7
Es wäre zu schön, das Motorradfahrer in angemessener Geschwindigkeit die Rettungsgasse zumindest bis zur nächsten Ausfahrt nehmen dürften. Das ist bei uns nicht erlaubt und kann nach der neuen StVO-Novelle richtig teuer werden. Dabei wäre es zulässig, ganz links an den stehen Fahrzeugen vorbeizufahren, nur stehen dort ja die Fahrzeuge, um eine notwendige Rettungsgasse zu bilden. Eine Rettungsgasse ist natürlich erforderlich, darum soll es nicht gehen, allerdings gibt es Situationen, wo man als stehender Motorradfahrer auf einer Autobahn nicht besonders gut aufgehoben ist, es ist geboten, am Fahrzeug zu bleiben, alles andere wäre mit unter lebensgefährlich.

Schutzplanken sind für Motorradfahrer kein Segen

Leitplanken, oder neudeutsch auch Schutzplanken genannt, können für Motorradfahrer eine große Gefahr bedeuten, auf der Seite von MEHRSi gibt es Fallbeispiele und Danksagungen zu sehen, wo die gemeinnützige Gesellschaft für den wichtigen Unterfahrschutz gesorgt hat.

Wenn man überlegt, für was man alles eine ABE benötigt, ob das ein Spiegel ist, oder ein E-Prüfzeichen für einen Blinker und dann werden an unseren Straßen Leitplanken aufgestellt, die für eine nicht unerhebliche Gruppe im Straßenverkehr lebensgefährlich sein können, das bloße hineinschlittern bei einem Ausrutscher in der Kurve kann schon für schlimmste Verletzungen sorgen. Harley-Davidson hat jetzt mit dem neuen RDRS Fahrer Assistenzsystem, bei den großen Tourern einige Sicherheitsfeatures verbaut, die beispielsweise beim Bremsen in der Kurve dem ausrutschen entgegenwirken können, aber das ist bei vielen anderen nicht vorhanden.

Die Auswirkungen auf den Handel

Nachdem 2019 die Autoindustrie mit den Diesel- und Benzinmotoren durchs Land getrieben worden ist, sind jetzt die Motorradhersteller dran. Seit Jahren investieren sie bereits in neue Technologien und Motorengenerationen, um den immer neuen technischen Anforderungen der EU-Normen zu entsprechen. Wenn wir das jetzt nur mal auf Harley-Davidson beziehen, die sowieso schon durch die EU-Strafzölle leiden und ihre Produktion für Europa extra aus den USA verlagern mussten, bedeutet das ein hohen Mass an Kapitalbindung.

Der Milwaukkee-Eight Motor ist beispielweise eine Entwicklung, der wegen der neuen Abgas und Emissionsvorschriften entwickelt wurde, es geht nicht immer nur um laute Auspuffanlagen, sonder selbst der Motor muss nach Vorgabe weniger Lärmemissionen verursachen. In der Verordnung findet man dann Sätze wie: “Typ III: Emissionen aus dem Kurbelgehäuse”. Wenn ihr lest, was in dieser Verordnung alles drinsteht, wisst ihr, warum Motorräder das kosten, was sie heute kosten.

EU Verordnung Umweltverträglichkeit (Quelle Umweltbundesamt)Herunterladen
NEUENTWICKLUNG – HARLEY-DAVIDSON REVOLUTION MAX MOTOR

Auch der neue HARLEY-DAVIDSON REVOLUTION MAX Motor ist eine komplette Neuentwicklung und soll eigentlich noch 2020 auf den Markt kommen, wenn sich die Verzögerungen bei der Produktion, durch den Coronavirus noch auffangen lassen.

Der neue Revolution Max Motor von Harley-Davidson
Der neue Revolution Max Motor von Harley-Davidson
Neue Sportster Baureihe
Die EU Emissionsvorgaben für 2021 verlangen bis zu 30% weniger Abgasausstoß, dazu greift die Norm ebenfalls bei den Geräuschemissionen vom Motor, ja richtig, der Motor muss leiser werden und weniger Hitze ausstrahlen. Aus diesem Grund muss Harley-Davidson die Sportster Baureihe mit dem EVOLUTION Motor umstellen, eigentlich sollte es 2020 soweit sein, aber wie schon gesagt, der Coronavirus hat alles nach hinten verschoben.

Harley-Davidson PrototypForty-Eight SpecialHarley Davidson TBD 2021Sportster Forty-Eight Special
Aber es zeigt deutlich, wie intensiv an umweltfreundlichen Motoren gearbeitet wird, die aktuelle Situation wirft ein völlig falsches Licht auf die Hersteller. Besonders Harley-Davidson zeigt sich vorbildlich, denn immerhin hat das Traditionsunternehmen sogar ein Elektro-Motorrad, wie die LiveWire seit diesem Jahr im Programm, auch wenn der Preis bei den Kunden noch für Bauchschmerzen sorgt und die Technologie nicht wirklich angenommen wird, ist Harley-Davidson in diesem Bereich sehr weit vorne. Allerdings kann man ja nicht unbedingt behaupten, das in Deutschland Elektro Autos unbedingt auf dem Vormarsch sind, nur durch erheblichen Kostendruck in Form von KFZ-Steuererhöhungen, CO² Steuer und Fahrverboten hat man den Eindruck, können E-Fahrzeuge überhaupt an den Bürger gebracht werden.

Die neue Wasserstoffstrategie vom Bund

Und jetzt wird plötzlich der Wasserstoffantrieb gefördert, man will eine führende Rolle spielen. Das wird sicherlich die Zukunft sein, aber warum treibt man dann heute noch den E-Antrieb voran, wenn er jetzt schon tot ist.

Bericht in der Passauer Presse zum Wasserstoff Vorhaben
Motorradfahrer sind ein Wirtschaftsfaktor
Motorradfahrer sind eine guter Durchschnitt aus unserer Mittelschicht, sie investieren in ihr Hobby und dazu sind sie noch sehr reiselustig. Ein Motorradfahrer investiert in viele Bereich, neben dem Motorrad kommt die Motorrad-Kleidung, gerade bei Harley-Davidson ist das ein sehr umfangreicher Bereich, dazu die Unterhaltungskosten, Werkstatt, Versicherung, Tankstellen, Reifenhersteller, Eisdielen, Kaffees, Treffpunkte, Hotels, Campingplätze und selbst die Elektronik-Branche verkauft mehr Action Cams, Apps und weiteres Zubehör an das Klientel.

Es geht um Arbeitsplätze in diversen Bereichen.

Motorradfahrer fahren nicht nur kurvige Strecken, sondern sie reisen genauso viel. Beispielsweise am Faaker See in Österreich spühlen allein die Harley Fahrer Millionen Euros in die Kassen und runden die Nachsaison in Kärnten ab. Und ausgerechnet im österreichischen Tirol installiert man auf einigen Strecken Pilotprojekte, wo nur noch Motorradfahrer mit einem eingetragenen Standgeräusch von unter > 95 dB (A) fahren dürfen.

10. Juni bis 31. Oktober 2020, Fahrverbote für besonders laute Motorräder Standgeräusch (Nahfeldpegel) > 95 dB (A) erlassen:

Fahrverbot für Motorräder in Tirol

– B 198 Lechtalstraße von Steeg (Landesgrenze Vorarlberg) bis Weißenbach am Lech
– B 199 Tannheimerstraße von Weißenbach am Lech bis Schattwald (Staatsgrenze Deutschland)
– L 21 Berwang-Namloser Straße von Bichlbach bis Stanzach
– L 72 Hahntennjochstraße 2. Teil von Pfafflar bis Imst (Passhöhe)
– L 246 Hahntennjochstraße 1. Teil von Imst (Passhöhe) bis Imst Kreuzung Vogelhändlerweg
– L 266 Bschlaber Straße von Elmen bis Pfafflar

Quelle: Land Tirol

Rokker Company
Es trifft ebenso europäische Zulieferer

Was leider oftmals unterschätzt wird, wenn weniger Motorräder verkauft werden, trifft es ebenso die Zulieferer und den Vertrieb, Harley-Davidson bekommt beispielsweise elektronische Bauteile von Bosch und Bremsen von Brembo. Brembo hat seinen Hauptsitz in Italien, das Land bekommt voraussichtlich Hilfen aus dem Aufbau Fonds Programm der EU, in Höhe von 81,8 Mrd. Euro. Quelle: Handelsblatt

Man könnte sagen, die Katze beißt sich in den ******, denn beide Unternehmen liefern ebenfalls an die gescholtene Autoindustrie, wobei es Bosch doppelt trifft, im Oktober 2019 kündigte der Konzern bereits an, besonders an den Dieselstandorten in Baden-Württemberg sowie im Werk in Bremen und Schwäbisch Gmünd massiv Stellen streichen zu wollen und im Oktober 2019 sprach noch niemand von Corona. (Quelle: Zeit online) Baden-Württemberg hatten wir ja weiter oben im Text schon mal, das Bundesland ist mit einer der Initatoren für Motorrad-Fahrverbote und schärfere Emissionsvorschriften.

Die Harley-Davidson Vertragshändler in Europa
Harley-Davidson hat in Europa 423 Vertragshändler (Stand Juni 2020), nur in den USA hat das Unternehmen mit 698 Vertragshändlern mehr Standorte. Leider hat man immer mehr das Gefühl, das die politischen Berater unserer Politiker stets weniger die globalen Zusammenhänge erkennen. Es ist somit nicht ausgeschlossen, das die politische Führung aus NRW, möglicherweise für die nächsten Arbeitlosen in der gesamten Branche verantworltich sein könnte. Denn es ist wohl unbestritten, das Streckensperrungen und Motorradfahrverbote an Sonn- und Feiertagen, eine erheblich geschäftsschädigende Wirkung für die Motorradindustrie haben wird.

Harley Davidson Dealer Map
Harley Davidson Dealer Map – Welweit 1569, USA 698, Europa 423, Asien 313, Canada 69, Lateinamerika 66
Das betrifft genauso die Mitbewerber von Harley-Davidson, wenn wir einen Blick auf BMW werfen, das Unternehmen produziert in Berlin-Spandau das erfolgreiche R 1200 GS Modell und hat davon schon über 500.000 Stück für den Weltmarkt produziert. Übrigens finden wir auch hier die beiden Zulieferer Brembo und Bosch wieder, das überrascht jetzt sicherlich nur die nicht Motorradfahrer!

Die Euro 5 Abgasnorm ist bereits sehr umfangreich

Dabei gibt es schon neue Vorgaben, die Verordnung UNECE-R 41.04 verlangt in der Euro 4 Abgasnorm ab Werk 77 dB(A) und in der Emissionsstufe 5 tritt die Verordnung UNECE 92.01 inkraft und somit sind seit 2020 ebenfalls Zubehör-Auspuffanlagen schon auf 77 dB(A) beschränkt..

Original Englisch UNECE 92.01
Man fragt sich, was soll das alles! Es ist mehr als ungerecht, wie hier auf die Motorradfahrer politisch losgegegangen wird und wo bleibt die Gleichberechtigung.

FAZIT
Sicherlich haben wir in den Reihen ein paar schwarze Schafe, aber die sind nicht das Problem, wo Verkehr ist, gibt es immer ein Grundrauschen, ob es die Motorren sind, die Reifen und selbstverständlich die Auspuffanlagen. Meistens ist es so, das der Verkehr über die Zeit angestiegen ist. Das Problem ist von der Politik oft nicht, oder zu spät erkannt worden. Ein Fahrverbot kann und darf es eigentlich gar nicht geben, für niemanden! Viele Bürger in unserem Land sind ganz anderen Strapazen ausgesetzt, schauen wir doch mal zur B73 Hamburg – Stade, wer an der Straße wohnt hat wirklich Probleme. Dort sollte man im Vergleich ein 100% Fahrverbot einführen!

Müller Motorcycles Tieferlegung Harley Davidson M8 Mobil
Was machen diejenigen, die gegenüber einer Feuerwehr Wache in einer Großstadt wohnen, wo die Löschzüge mit Marinshorn rund um die Uhr ihre Einsätze fahren. Wo will man da anfangen und aufhören, wir brauchen mehr Selbstverantwortung, es geht ja soweit, das Leute auf dem Land neben einem Bauerhof einziehen und sich über den Hahnschrei am Morgen beklagen und bekommen sogar noch Recht.

Bei mir im Dorf fahren neben Motorradfahrern und Oldtimern am Wochenende unzählige Traktoren vorbei, wenn die Landwirte ihre Ernte einfahren, für die hat heute auch keiner mehr Verständnis. Im Dorf werden auf der Durchgangsstraße die PKWs so gestellt, das die Landwirte mit ihren großen Anhängern behindert werden, das ist doch alles krank. Oder wo die Menschen an den Bahnstrecken wohnen, es gibt Gegenden, dort muss die Bahn wegen der Anwohner langsamer fahren, wer zieht an eine Bahnstrecke und beschwert sich hinterher?

Fakt wird sein, nach den Motorradfahrern werden die nächsten dran sein, ein Teil der Gesellschaft hat leider seine Selbstverantwortung komplett verloren.
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Boxergifty
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Re: Motorradfahrverbot Österreich

#102 Beitrag von Boxergifty »

Alle Achtung, Gut geschrieben!
Gruß
Hans-Jürgen
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Weissblau
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Re: Motorradfahrverbot Österreich

#103 Beitrag von Weissblau »

2highlander
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Re: Motorradfahrverbot Österreich

#104 Beitrag von 2highlander »

2023 BMW R1250RS
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Manche Zeitgenossen haben einen Horizont entsprechend dem Radius 0. Das nennen sie dann ihren Standpunkt.
Maximilian
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Re: Motorradfahrverbot Österreich

#105 Beitrag von Maximilian »

Also, natürlich wird hier von der Regierung überzogen reagiert. Man kann und soll nicht alles bis ins kleinste regeln.
Der Bericht von der Harley Seite ist sehr gut und nahezu objektiv.
Aber wir Biker wehren uns ja auch nicht, das die DB-Werte immer höher werden.
Eigentlich gehört bei neuen Motorrädern darauf geachtet, dass sie leiser und nicht immer lauter werden.
Daher müssten wir den Druck jetzt an die Hersteller weitergeben.
Mangfalltaler

Re: Motorradfahrverbot Österreich

#106 Beitrag von Mangfalltaler »

So Leute, da haben wir den Salat! Jetzt darf ich noch nicht mal mehr mit meinem elektrischen BOSCH Rasenmäher ins Lechtal! Habe beim Rasenmähen gerade einen Aufkleber entdeckt, der die Lautstärke dokumentiert: 95 dBA :oops:
2highlander
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Re: Motorradfahrverbot Österreich

#107 Beitrag von 2highlander »

Drum wuchern die verbotenen Strassen jetzt plötzlich so zu ... :lol:
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Manche Zeitgenossen haben einen Horizont entsprechend dem Radius 0. Das nennen sie dann ihren Standpunkt.
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DieterQ
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Re: Motorradfahrverbot Österreich

#108 Beitrag von DieterQ »

Mangfalltaler hat geschrieben: 18. Juni 2020, 16:50 Lautstärke dokumentiert: 95 dBA
Glück gehabt, der Grenzwert liegt bei mehr als 95 dBA. 95 dBA sind also noch zulässig. Tirol freut sich auf dich und deinen Rasenmäher :lol:
Gruß Dieter
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Alpenbummler
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Re: Motorradfahrverbot Österreich

#109 Beitrag von Alpenbummler »

Mangfalltaler hat geschrieben: 18. Juni 2020, 16:50Habe beim Rasenmähen gerade einen Aufkleber entdeckt, der die Lautstärke dokumentiert: 95 dBA :oops:
Wird das auch in einem Meter Abstand vom Auspuff bei halber Nenndrehzahl gemessen :lol: ?
Larsi
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Re: Motorradfahrverbot Österreich

#110 Beitrag von Larsi »

Alpenbummler hat geschrieben: 18. Juni 2020, 22:51 Wird das auch in einem Meter Abstand vom Auspuff bei halber Nenndrehzahl gemessen :lol: ?
Infos dazu hab ich neulich gesucht und nicht gefunden.
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Boxergifty
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Re: Motorradfahrverbot Österreich

#111 Beitrag von Boxergifty »

Bleibt nur die Frage ob die Koffer von der BMW an deinen Mäher passen? Und das Kopfkino läuft :lol: :lol: :lol:
Gruß
Hans-Jürgen
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Pirmin
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Re: Motorradfahrverbot Österreich

#112 Beitrag von Pirmin »

Larsi hat geschrieben: 18. Juni 2020, 22:54 Infos dazu hab ich neulich gesucht und nicht gefunden.
Hier wirst Du fündig u.a. Seite 48
Gruss Pirmin

R 1200 RT Mü , Suzuki DR 650 RSE
Reisender

Re: Motorradfahrverbot Österreich

#113 Beitrag von Reisender »

Diese Motorräder sind betroffen

Am 10. Juni hat Tirol auf einigen Strecken ein Fahrverbot für Motorräder mit einem Standgeräusch über 95 dB(A) verhängt. MOTORRAD hat bei den Herstellern nachgefragt, welche ihrer aktuellen Modelle betroffen sind.
Namlospass, Hahtennjoch, Tannheimer Tal, Lechtal – alles beliebte Ausflugsstrecken für Motorradfahrer in Tirol. Doch manche von ihnen müssen dort jetzt draußen bleiben, denn die Tiroler Landesregierung hat eine Verordnung erlassen, die Motorräder mit einem Standgeräusch von über 95 dB(A) aussperrt. Wer das Verbot ignoriert, muss mit einem Bußgeld von 220 Euro rechnen und wird zudem zurückgeschickt.

Motorräder eigentlich völlig legal

Eine äußerst fragwürdige Regelung, denn für das Standgeräusch gibt es in den Homologationsvorschriften der Europäischen Union keinerlei Grenzwerte. Ermittelt wird das Standgeräusch bei Motorrädern in aller Regel bei halber Nenndrehzahl, bei Maschinen mit einer Nenndrehzahl unter 5.000/min wird es bei drei Vierteln der Nenndrehzahl gemessen. Für die Homologation spielt das Standgeräusch aber keine Rolle. Im Fahrzeugschein steht es vor allem deshalb, damit die Polizei bei einer Kontrolle eine einfache Nachmessung vor Ort vornehmen und so feststellen kann, ob der Auspuff serienmäßig ist.


Panne: Auch die Tiroler Polizei war bislang auf Ducati Multistrada 1260 unterwegs – Standgeräusch 102 dB(A). Die Modelle wurden jetzt aus Tirol abgezogen.
Das Tiroler Verbot, das für Touristen und Einheimische gleichermaßen gilt, bedeutet also, dass völlig legale Motorräder, für die Steuer und Versicherung bezahlt werden, auf bestimmten Strecken zu illegalen Fahrzeugen erklärt werden. Die Folge könnte ein herber Wertverlust sein, mal ganz abgesehen davon, dass Motorradfahrer mit entsprechenden Maschinen, die an den Strecken wohnen, sozusagen kalt enteignet werden. Absurderweise können sie zwar noch in den Ortschaften entlang der Strecken fahren, denn dort wurden bislang keine Verbotsschilder aufgestellt, nicht aber auf den betroffenen Bundes- und Landesstraßen.

Standgeräusch steht in den Fahrzeugpapieren

Skepsis ist also angebracht, zumal die Verordnung praktisch im Handstreich umgesetzt wurde: Erst Ende Mai angekündigt, trat sie schon am 10. Juni in Kraft. Die Tiroler Landesregierung begegnet Protesten ob dieser Ad-hoc-Umsetzung mit dem Argument, dass es sich nur um ein Pilotprojekt und nicht um eine auf längere Zeit geplante Maßnahme handle. Allerdings gilt die Verordnung bis 31. Oktober – und dann ist die Motorradsaison praktisch vorbei. Weiterer Kritikpunkt: Das Standgeräusch sagt wenig aus über die tatsächliche Geräuschentwicklung eines vorbeifahrenden Motorrads. Das lässt sich schon daraus ablesen, dass einige von MOTORRAD-Testern als sehr laut empfundene Maschinen gar nicht unter die 95-dB(A)-Regelung fallen.
Ob die eigene Maschine vom Fahrverbot in Tirol betroffen ist, kann jeder in den Fahrzeugpapieren oder auf der Typplakette selbst nachlesen: Das Standgeräusch ist unter Punkt U.1 der Zulassungsbescheinigung angegeben. Wie es bei der aktuellen Palette aussieht, haben die wichtigsten Motorradhersteller auf eine Anfrage von MOTORRAD dargelegt.



Aprilia

Bei den Italienern fallen alle großen Vierzylinder unter das Fahrverbot, der Rest der Palette darf weiterhin auch durch Tirol düsen.

Lärmfahrverbote in Österreich - Betroffene Aprilia-Modelle

Modell Eingetragenes Standgeräusch
Aprilia RSV4 1100 Factory 105 dB(A) bei 6.500/min
Aprilia RSV 1000 RR 96 dB(A) bei 6.500/min
Aprilia Tuono V4 1100 Factory 96 dB(A) bei 5.500/min
Aprilia Tuono V4 1100 RR 96 dB(A) bei 5.500/min
BMW


Die Münchner haben Glück: Trotz Klappenauspuff fällt der Verkaufsschlager R 12500 GS nicht unter die Tiroler Regelung. Laut BMW sind auch "ältere GS-Modelle von dem Thema nach aktuellem Stand nicht betroffen." Es trifft nur den Supersportler S 1000 RR (Euro 4 mit 98 db(a)), selbst die XR mit dem gleichen Motor, aber bereits nach Euro 5 homologiert, liegt mit 94 dB(A) knapp unter dem Grenzwert. Die aktuellste R 1250 GS (Euro 5) bringt es auf 88 dB(A) Standgeräusch, die R 1250 GS Adventure (ebenfalls Euro 5) auf 90 dB(A) – für beide freie Fahrt in Tirol.

Ducati

Die Bologneser lassen in Tirol derzeit ganz schön Federn: Ein ziemlich großer Teil der Modellpalette entwickelt mehr als 95 dB (A) Standgeräusch.


Lärmfahrverbote in Österreich - Betroffene Ducati-Modelle

Modell Eingetragenes Standgeräusch
Ducati Diavel 1260 102 dB(A) bei 4.750/min
Ducati Hypermotard 950 97 dB(A) bei 4.500/min
Ducati Monster 1200 97 dB(A) bei 4.625/min
Ducati SuperSport 98 dB(A) bei 4.500/min
Ducati Multistrada 1260 102 dB(A) bei 4.750/min
Ducati Multistrada 1260 Enduro 98 dB(A) bei 4.750/min
Ducati Panigale V2 102 dB(A) bei 5.375/min
Ducati Panigale V4 107 dB(A) bei 6.500/min
Ducati Panigale V4 R 107 dB(A) bei 7.625/min
Ducati Streetfighter V4 106 dB(A) bei 6.375/min

Harley-Davidson

Bei den US-Amerikaner mit ihrer riesigen Modellpalette fällt der Anteil der Motorräder mit über 95 db(A) Standgeräusch gar nicht mal so groß aus: Nur sieben Motorräder fallen unter das neue Tiroler Verbot.

Lärmfahrverbote in Österreich - Betroffene Harley-Davidson-Modelle

Modell Eingetragenes Standgeräusch
Harley-Davidson XL1200NS Iron 1200 98 dB(A) bei 3.000/min
Harley-Davidson XL1200C Sportster 1200 Custom 98 dB(A) bei 3.000/min
Harley-Davidson XL1200X Forty-Eight 98 dB(A) bei 3.000/min
Harley-Davidson XL1200XS Forty-Eight Special 98 dB(A) bei 3.000/min
Harley-Davidson XL1200T SuperLow 1200T 98 dB(A) bei 3.000/min
Harley-Davidson XL1200CX Roadster 97 dB(A) bei 3.000/min
Harley-Davidson FXDRS FXDR 114 99 dB(A) bei 3.375/min
Honda

Selbst die Musterknaben aus Japan erwischt das Fahrverbot in Österreich. Wobei beim supersportlichen Flaggschiff Fireblade ein hohes Standgeräusch zu erwarten war, eher überraschend kommt es bei der CB 650 R. Auch die CB 1000 R ist betroffen.

Lärmfahrverbote in Österreich - Betroffene Honda-Modelle

Modell Eingetragenes Standgeräusch
Honda CBR 650 R ABS (RH01/RH07) 97 dB(A)/96 dB(A)
Honda CB 650 R ABS (RH02/RH08) 97 dB(A)/96 dB(A)
Honda CB 1000 R ABS (SC80) 97 dB(A)
Honda CBR 1000 RR ABS (SC77) 99 dB(A)
Honda CBR 1000 RR SP1 99 dB(A)
Honda CBR 1000 RR SP2 99 dB(A)
Honda CBR 1000 RR (SC82) 99 dB(A)
Honda CBR 1000 RR SP 99 dB(A)
Husqvarna

Nach Auskunft der Husqvarna-Zentrale in Österreich ist keines der aktuellen Modelle von dem Verbot in Tirol betroffen.

Indian

Der US-Hersteller setzt nach eigenen Angaben keine Auspuffklappen ein. Konzeptbedingt, so Indian, liegen die luftgekühlten 111- und 116-Motoren, die in den Baureihen Chief, Chieftain, Springfield und Roadmaster verbaut sind, aber über dem neu gesetzten Grenzwert von 95dB(A) Standgeräusch und sind damit vom Fahrverbot betroffen. Alle wassergekühlten Motoren der Baureihen FTR, Scout, Scout Bobber und Challenger liegen deutlich unter 95 dB(A).

Kawasaki

Laut Kawasaki Deutschland fallen folgende Modelle des japanischen Herstellers unter das Fahrverbot in Tirol:

Lärmfahrverbote in Österreich - Betroffene Kawasaki-Modelle

Modell Eingetragenes Standgeräusch
Kawasaki ZR 900 F 97 dB(A)
Kawasaki Ninja ZX-10R/RR/SE 97 dB(A)
Kawasaki Ninja H2 97 dB(A)
Kawasaki Z 900 Keine Angabe (nur offene Variante betroffen)
KTM

Beim österreichischen Hersteller ist laut der Zentrale in Mattighofen nur ein einziges Modell für die Tiroler Strecken zu laut, und zwar die 890 Duke R.

Moto Guzzi

Das Werk vom Comer See kommt ungeschoren davon: Die ganze aktuelle Modellpalette darf weiter durch Tirol düsen.

MV Agusta

Das Werk vom Comer See kommt ungeschoren davon: Die ganze aktuelle Modellpalette darf weiter durch Tirol düsen.aDer Sportmotorradbauer aus Varese in Norditalien gibt an, dass das Aus auf bestimmten Tiroler Strecken folgende Motorräder trifft:

Lärmfahrverbote in Österreich - Betroffene MV-Agusta-Modelle

Modell Eingetragenes Standgeräusch
MV Agusta Brutale 800 Rosso/America 96 dB(A)
MV Agusta Brutale 800 RC/ RR 98 dB(A)
MV Agusta Brutale 800 Dragster Rosso 96 dB(A)
MV Agusta Brutale 800 Dragster RR/RC 98 dB(A)
MV Agusta F3 675 RC 101 dB(A)
MV Agusta F3 800 RC 98 dB(A)
MV Agusta Superveloce 800 100 dB(A)
MV Agusta Brutale 1000 RR/RC Serie Oro 97 dB(A)
MV Agusta Rush 1000 97 dB(A)
Suzuki

Beim japanischen Hersteller liegen laut der deutschen Niederlassung die folgenden Modelle über 95 dB(A) Standgeräusch:

Lärmfahrverbote in Österreich - Betroffene Suzuki-Modelle

Modell Eingetragenes Standgeräusch
Suzuki GSX-R 1000 R/RZ 96 dB(A)
Suzuki GSX-R 1000 96 dB(A)
Suzuki Katana 1000 99 dB(A)
Suzuki GSX-S 1000 99 dB(A)
Suzuki GSX-S 1000 F 99 dB(A)
Triumph

Die deutsche Niederlassung der Briten liefert eine Liste mit allen vom Tiroler Fahrverbot betroffenen Modellen von 2017 bis einschließlich 2020 und verweist darauf, dass es die Tiger 1200 auch mit 92 dB(A) statt 97 dB(A) Standgeräusch gibt, nämlich dann, wenn die Motorräder ab Werk mit den hauseigenen Arrow-Zubehörschalldämpfer ausgerüstet sind. Wer seine Tiger 1200 mit dem Arrow nachrüsten möchte, kann das tun. Triumph Deutschland hat sogar schon eine Bestätigung vorbereitet, mit der Händler/Kunden den niedrigeren Wert dann durch eine Änderungsabnahme in die Papiere eintragen lassen können. Die Eintragung ist leider unumgänglich, da die Tiroler Polizei streng nach dem Wert im Fahrzeugschein vorgeht, die Bescheinigung allein reicht nicht, um eine Strafe zu vermeiden.

Lärmfahrverbote in Österreich - Betroffene Triumph-Modelle

Modell Eingetragenes Standgeräusch
Triumph Bonneville Bobber (2017-2020) 97 dB(A)
Triumph Bonneville Bobber Black (2018-2020) 97 dB(A)
Triumph Bonneville Speedmaster (2018-2020) 97 dB(A)
Triumph Daytona Moto2 765 (2020) 97 dB(A)
Triumph Rocket 3 GT/R (2020) 99 dB(A)
Triumph Rocket 3 TFC (2020) 102 dB(A)
Triumph Speed Triple R (2016-2018) 96 dB(A)
Triumph Speed Triple S (2016-2018) 94 oder 96 dB(A)
Triumph Street Triple R (2017-2019) 96 dB(A)
Triumph Street Triple R (2020) 98 dB(A)
Triumph Street Triple R-LRH (2017/2018) 96 dB(A)
Triumph Street Triple R LRH (2019) 96 dB(A)
Triumph Street Triple R LRH (2020) 98 dB(A)
Triumph Street Triple RS (2020) 97 dB(A)
Triumph Street Twin (2019) 96 dB(A)
Triumph Street Twin A2 (2019) 96 dB(A)
Triumph Thruxton 1200 R TFC (2019) 96 dB(A)
Triumph Tiger 1200 XCX (2018-2020) 97 dB(A)
Triumph Tiger 1200 XR (2018-2020) 97 dB(A)
Triumph Tiger 1200 XRT (2018) 97 dB(A)
Triumph Tiger 1200 XRX (2018-2020) 97 dB(A)
Triumph Tiger 1200 XRX Low (2018-2020) 97 dB(A)
Yamaha

Nach Angaben von Yamaha Deutschland liegen nahezu alle aktuellen Modelle unter dem Tiroler Grenzwert von 95 dB(A). Lediglich die R1 und die R6 liegen laut Yamaha darüber und sind vom Tirol-Aus betroffen.

FAZIT

So gut wie jeder große Hersteller ist von den Lärmfahrverboten betroffen. Sollten auch andere Regionen und Länder dem Beispiel Österreichs folgen, werden sich BMW, Honda, Ducati & Co. spätestens dann etwas einfallen lassen müssen.
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Dieter_N
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Re: Motorradfahrverbot Österreich

#114 Beitrag von Dieter_N »

Reisender hat geschrieben: 20. Juni 2020, 12:37 Eine äußerst fragwürdige Regelung, denn für das Standgeräusch gibt es in den Homologationsvorschriften der Europäischen Union keinerlei Grenzwerte. Ermittelt wird das Standgeräusch bei Motorrädern in aller Regel bei halber Nenndrehzahl, bei Maschinen mit einer Nenndrehzahl unter 5.000/min wird es bei drei Vierteln der Nenndrehzahl gemessen. Für die Homologation spielt das Standgeräusch aber keine Rolle. Im Fahrzeugschein steht es vor allem deshalb, damit die Polizei bei einer Kontrolle eine einfache Nachmessung vor Ort vornehmen und so feststellen kann, ob der Auspuff serienmäßig ist.
Ich denke, gerade weil es für die Homologation keine Rolle spielt, wurde das Standgeräusch als Kriterium herangezogen. Bis jetzt bestand für die Hersteller wenig Anlass, hier zu tricksen. Das nach aktuellem Procedere ermittelte Fahrgeräusch hat zumindest für Klappenauspuffe keine Aussagekraft für das Geräuschverhalten im normalen Fahrbetrieb.

Ach ja: :)
Standlärm.jpg
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Gruß
Dieter_N
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Alex.
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Re: Motorradfahrverbot Österreich

#115 Beitrag von Alex. »

Vorletztes Wochenende sind wir nach der Abfahrt vom Hahntennjoch in Richtung Lechtal in eine Kontrolle geraten. Es war ein großes Aufgebot an Polizei, nebst Fernsehteams.
Die BMW hat niemand interessiert, der Kumpel mit der R6 passt da schon besser ins Beuteschema der Ordnungshüter.

Akribisch wurde getestet, das Standgeräusch einer 600er bei halber Nenndrehzahl ist - interessant. Da bewegen wir uns in Bereichen, in die der Boxer nur selten kommt.
1:0 für die Motorradfahrer, das Standgeräusch von 92dB wurde nicht überschritten.
Gruß Alex
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Alpenbummler
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Re: Motorradfahrverbot Österreich

#116 Beitrag von Alpenbummler »

Alex. hat geschrieben: 30. September 2020, 10:07 das Standgeräusch von 92dB wurde nicht überschritten.
Bei der R6?

Deine R12R (LC?) hat 94 dB(A). Dann wäre die ja sogar lauter.
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Alex.
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Re: Motorradfahrverbot Österreich

#117 Beitrag von Alex. »

Der Boxer (R27, ohne Auspuffklappe) ist leiser: 88 dB(A).
Geht doch.
Gruß Alex
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G-B
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Re: Motorradfahrverbot Österreich

#118 Beitrag von G-B »

Durch die heutigen Möglichkeiten wurden die Motorräder lärmmäßig auf den für die Freigabe nötigen Test hin optimiert.
Früher war da nicht so viel möglich.
Deshalb sind viele der alten Motorräder leiser als diese auf Aggressivität ausgelegten Neukonstruktionen.

Da äusserst selten genau der Test auf der Straße gefahren wird, ist das für mich genauso betrügerisch wie Softwaremanipulationen bei PKW (um sein Ziel zu erreichen)

Der Wert der gewählt wurde hat wenigstens einen geringen Zusammenhang mit der Drehzahl.
Da diese Drehzahl bei den vielen "ich kann auf der gerade super beschleunigen" Fahrern im Gebrauch sogar drüber liegt finde ich den gut gewählt.
Wenn man bedenkt wie Laut 95dB sind und auch noch bei diesem Gekreische (Hauptsächlich Vierzylinder), finde ich den Wert sogar eher großzügig gewählt.

Nichts desto trotz sollte diese Regelung für alle Fahrzeuge gelten.
Denn es gibt auch Sportwagen, die sogar mit Zulassung für die Norschleife zu laut sind!

Und nein, ich bin kein Niedrigdrehzahl Zockelfahrer. ABer ich nehme mich in der Nähe von Ortschaften zurück und fahre lieber die Kurve schnell und nicht die Gerade!
Viele Grüße

Gerhard


Eine Kurve ist erst dann eine Kurve, wenn ich nicht so schnell fahren kann, wie ich darf!!
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x39
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Re: Motorradfahrverbot Österreich

#119 Beitrag von x39 »

Ich möchte das Thema hier noch mal aufgreifen, da ich vor habe Ende August nach Tirol zu fahren.
Natürlich auch genau auf einer der gesperrten Strassen.

Ich fahre eine K1200S EZ 2005, mit 94 db im Schein, habe aber einen Akra Pott dran.
Ebenso mein Mitfahrer, Hayabusa mit 94 db im Schein, und ebenfalls einen Akra Pott dran.

Gibt es schon irgendwelche Erkenntnisse / Aussagen bei der Verwendung von Zubehörauspuffanlagen?
Bisher habe ich nirgwo was ernsthaftes gefunden.
Ausser einem Bericht in einem Forum, das es angeblich egal ist welcher Topf dran ist,
es zählt das was unter U.1 im Schein steht.

Weiss evtl. jemand von Euch was nun genau in Österreich Gesetz zu diesem Thema ist?
Drosseln sind Vögel, sie in Motorräder zu stecken ist Tierquälerei.
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Re: Motorradfahrverbot Österreich

#120 Beitrag von Larsi »

Ein ABE- oder E-Prüfzeichen-Endtopf muss (müsste) die im Schein eingetragenen Werte einhalten.
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wohi
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Re: Motorradfahrverbot Österreich

#121 Beitrag von wohi »

Ja, ist ok.
Es kann dir allerdings passieren, dass du gemessen wirst (so wie auch in D).
Wenn dabei mehr rauskommt als im Schein eingetragen (bei 3dB Messtoleranz) bekommt man natürlich Probleme.
lg,
Wolfgang
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Re: Motorradfahrverbot Österreich

#122 Beitrag von x39 »

Danke für Eure Antworten.
Da sich unsere Pötte normal anhören und nicht daran rumgebastelt wurde, gehe ich mal davon aus das wir uns im erlaubten Rahmen befinden.
Wir werden dann wohl auch an einem Tag, wie geplant, diese Strecke fahren.
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Re: Motorradfahrverbot Österreich

#123 Beitrag von Tester »

Bei mir ist es ähnlich. Meine K13s hat glatte 95,00db eingetragen und montiert ist eine unverbastelter AC Schnitzer. Ich bin im Juni das Hahntennjoch und das Namlostal gefahren. Mich hat keiner kontrolliert. Bin aber auch sozialverträglich gefahren. :wink:
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Re: Motorradfahrverbot Österreich

#124 Beitrag von Elias »

Die südländische entspannte Art

https://www.tourenfahrer.de/nachrichten ... nduristen/


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slugbuster
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Re: Motorradfahrverbot Österreich

#125 Beitrag von slugbuster »

Als Motorradfahrer grün zu wählen ist I-i-t:
https://meine-onlinezeitung.de/politik/ ... aUgyDWOyRs


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