Alpenbummler hat geschrieben: ↑24. Juli 2020, 19:28
Schreibst du da gerade, Chucky, dass beim Freundlichen die Kolben nicht wie im WHB beschrieben zurückgedrückt werden?
Bestätigst du, dass das ABS nicht leidet wenn man es beim BF-Wechsel nicht ansprechen lässt? Weißt du, wie der Hydraulikverlauf ist? Ist es denn so, dass die ABS-"Pumpe" (wie heißt denn der Aktuator?) von der Flüssigkeit von der Handbremspumpe oben in Richtung der Bremszangen durchflossen wird? Dann könnte man wohl hoffen, dass die neue Flüssigkeit von oben auch dieses wichtige Bauteil spült. Ich finde es schon schade, dass ich das alles nicht weiß. Bringst du bitte ein bisschen Licht ins Dunkel?
Die Pumpe heißt Pumpe.. Man kann alles akademisch akribisch einen eigenen Namen verpassen, aber sehr oft ist es einfach das, was es tut. Einen Mechaniker dürfte es recht wenig interessieren, ob es ein Ansaug- oder Umschaltmagnetventil oder what ever ist. Man nennt es einfach Magnetventil. Wie die Teile ganz genau heißen, wird frühstens wichtig, wenn man das Teil tatsächlich kleinteilig reparieren will oder diagnostizieren, was aber kein Otto-Normal-Mechaniker tun wird.
Zum ABS leiden lassen. Es gibt nur 2 Gründe warum Softwareseitig etwas unbedingt angeschlossen sein müsste, und einer der Gründe ist weil es 24 Monate leiden gelassen wurde. Der andere Grund wäre, wenn tatsächlich Umschaltmagnetventile geschaltet werden müssten, damit man überhaupt Entlüften könnte. Sonst könnte es passieren das z.B. aus dem Entlüftungsnippel nur wenige ml raus kommen, und dann nichts mehr.
Aber Grundsätzlich, diese Freischaltungen mal außer Acht gelassen, wird ein ABS leiden gelassen wenn man es nicht betätigt. Hat man ABS, täte man gut daran es öfters zu benutzen. Salopp wird es so 24 mal in 24 Monaten benutzt, und das 25.. mal beim Wechsel ist nahezu irrelevant. Dagagen stehen dann das eine mal betätigen in 24 Monaten beim Wechsel und das Motto besser einmal als keinmal, was aber meiner Meinung nach auch nicht ausreichend ist. Zudem wird das ABS teils betätigt sofern mal die Zündung vor Antritt der fahrt einschaltet, wovon ich einfach mal ausgehe, das dies jeder tun wird
Hier geht es jetzt nur um ein Verdünnungsprinzip der Flüssigkeiten.
Zu dem durchspülen und wichtige Komponenten. 2 Liter Bremsflüssigkeit DOT 5.1 kosten ~8€. Natürlich nicht im Kleingebinde a la baumarkt mit 250ml, aber so ab 1L Gebinde kann man diesen Preis von 4-8€ je Liter locker erreichen. Und warum sollte ich im Baumarkt 250ml für 6€ kaufen, wenn ich 1L für 8€ bekommen kann, oder gar 2L für 8€, und wenn es 12€ wären.
Wie die Hydraulikführung ist ergibt sich beim anschauen des Schlauchpakets (Schlauchlänge zum ABS) und natürlich wie der Sattel selbst aufgebaut ist. Da muss man nicht rein gucken, da reicht schon die Form des Sattels. Mal spezielle Systeme wie es z.B. CBS von Honda sein wird aussen vor gelassen, wird man am Bremssattel nur salopp eine große Kammer haben. Der Nippel ist oben, und der Bremsschlauch ebenfalls. Natürlich wird man jetzt nicht mit der regulären Füllmenge des Kreises dieses System durchgespült bekommen, egal ob man, oder ob man nicht die Kolben zurückdrückt. Das bedeutet jedoch auch, das es mit ich sag mal 50ml pro Bremssattel nicht getan ist, sondern da doch schon 250ml raus kommen müssen.
Ich wollte mal die Füllmengen ganz genau aufschreiben bei meiner K1200S, aber direkt beim ersten Entlüftungsnippel hab ich gemerkt das es Blödsinn ist, da man zig verschiedene Werte hat, und sich auf eine Mindestmenge festlegen muss, bei werten die so gering sind, um letztlich dann doch alles nur pi mal Auge vollkommen ausreichend ist.
Ganz vereinfacht. 0,5L je Sattel und 0,25L je zusätzlichen Nippel veranschlagen, was man dann später rausdrücken muss ist eine andere Sache. 0,25l an einem Nippel der direkt am AGB hängt ist natürlich Perle für die Säue, aber das bedeutet an einem Beispiel einer alten K1200R gerade mal 2,75 Liter die man bei weitem nicht brauchen wird und maximal bei Brembo DOT 5.1 22€ liegt. Das ist mal nix, und eine alte K1200R oder K1200S hat ein paar Entlüftungsnippel mehr, als reguläre ABS-Systeme. Aber so wäre meine Rechnung im Vorfeld beim ersten anschauen über die Arbeiten die ich durchführen möchte, da man keine Baustelle anfangen sollte, bevor man das Material dazu hat.
Halte ich ganz grob meine Intervalle von 24 Monaten ein, und nutze ABS regelmäßig, ist sind die wenigen µl die da hinter irgfendwelchen Magnetventilen zurück verbleiben, nach Fahrtantritt kein Problem mehr. Ok.. Akribisch könnte man sagen, jetzt fühlt man eine Flüssigkeit mit einem Siedepunkt von 230 Grad ein, regelt das ABS und der Siedepunkt wird sinken durch die noch alte verbliebene Flüssigkeit.. Aber das ist letztlich nur ein theoretisches Problem jener, die sowas ausrechnen, und eine Tabelle anfertigen mit einer 220-230 Grad hochskalierten Grafik die auf 0,5 Grad genau ist, und dann den Werdegang über 20 Jahre nachzeichnen. Das ist kein praktisches Problem, nur eine Theorie die nicht falsch ist, über zurück verbleibende Wasseranteile, die theoretisch in der Lage sind ein Bauteil zu schädigen, im direkten Vergleich als wenn man jede Woche einen Wechsel machen würde. Dafür macht man aber keinen Gesellbrief oder Meisterbrief, dafür geht man auf die Uni.
Damit beantwortet? In der Zeit wo ich das geschrieben habe, machen andere nen Wechsel an einer BKV K1200S. Wie gesagt theoretisch kann man das alles Stundenlang ausschreiben, oder man macht es einfach. Das ist meistens nicht so ein Problem, wie viele denken. Selbst wenn die Theorie nicht ganz sitzt, und bei mir sitzt sie gewiss auch nicht zu 100%, ist ein Bremssystem nicht so heikel wie viele denken. Es ist wie mit Sprudel, es gibt Konzerne die wollen jemanden glauben lassen, das man ohne eine Flasche Sprudel den Weg zur Uni nicht überleben wird, und erfolgreich sind sie alle mal mit dieser Werbung, da man mit Gesundheit und SIcherheit nahezu jeden Verbraucher am Hintern hat.
Ach vergessen.. der freundliche und das zurückdrücken. Es ist eine BMW-Vorschrift, die einzuhaltzen ist, ansonsten gibt es ganz schlimm was auf die Finger wenn herauskommen sollte, das er es nicht tut. Offiziell wird dir niemals ein BMW-Facharbeiter sagen, das es nicht zu tun ist. Zumindest nicht, wenn er offensichtlich als BMW-Facharbeiter erkennbar ist, und an seinem Vertrag mit BMW hängt. Ich kann dir aber mit absoluter Sicherheit sagen, das Mechaniker kein WHB neben sich liegen haben, und ihre Arbeiten machen, wie sie sie machen, und das nicht unbedingt Deckungsgleich sein wird, mit einem WHB. Und das muss nichts schlimmes am Ende sein. Der Mechaniker ist in erster Linie Mechaniker, und dann erst BMW-irgendwas. Wenn er gegen die Vorschriften seitens BMW "verstossen" hat, kann man ihn bei BMW melden, aber vor z.B. Gericht könnte die Arbeit die er gemacht hat, durchaus sich als fachgerecht durchgeführt herausstellen.
Bestimmte Firmen wollen einfach noch ein tropfen mehr auf gewisse Standards haben, egal ob dieser Tropfen einen wirklichen Nutzen hat oder nicht.