R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

Alles, was mit der Technik der WASSERgekühlten R1200/R1250xx zu tun hat
Dialin1986
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#51 Beitrag von Dialin1986 »

Das ist mir zuviel Risiko.
Ja, besser bei BMW machen lassen. :lol:

Das Ansteuern muss nicht mit dem GS911 erfolgen, kann auch mit der Motoscan App und dem UniCarScan UCSI-2000 Diagnoseadapter gemacht werden. Wesentlich günstiger, keine FIN-Begranzung und der Adapter kann auch perfekt an PKW verwendet werden.

Was war daran nun komplex? Standard-Entlüften und paar mal den Hebel ziehen...

Wo sind denn nun die ganzen sachkundigen Mechaniker? Keiner hier?
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chefffe
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#52 Beitrag von chefffe »

Wenn man sich das Video auch mal anschaut sagt auch er klar das er das macht mit ABS entlüften aber kein muss ist.
Obwohl ich Motoscan habe was das genauso kann werde ich das nicht machen...
Die BMW Werkstatt macht das eben auch nicht beim normalen Wechsel, die saugen ab.
Dialin1986
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#53 Beitrag von Dialin1986 »

Die BMW Werkstatt macht das eben auch nicht beim normalen Wechsel, die saugen ab.
Korrekt, falls marginale Mengen an gelöstem Wasser irgendwo verbleiben sollten werden diese sowieso in das neue wasserarme Fluid diffundieren.
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Wutz
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#54 Beitrag von Wutz »

Dialin1986 hat geschrieben: 23. Juli 2020, 06:20 Wo sind denn nun die ganzen sachkundigen Mechaniker? Keiner hier?
Die ganzen Sachkundigen Mechaniker fahren bei dem schönen Wetter.
Und hängen nicht den ganzen Tag am Rechner ab.
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George
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#55 Beitrag von George »

Die Frage würde ich mir stellen, was macht das GS 911 anders als wenn ich die beiden Bremskreise vorne und hinten beim fahren bestätige und die ABS Funktion auslöse. Es erleichtert und verkürzt eventuell die Entlüftungsarbeit.

Ohne GS 911: Wenn doch neue saubere Bremsflüssigkeit im System ist und diese dann beim Auslösen dort hinfließt wo Sie eventuell so nicht hinkommt, ist ja schon mal die alte BF dort weg. Wenn ich dann noch einmal dieses System mit neuer BF spüle und entlüfte ist doch alle alte BF raus.
Wenn ich die Zündung anmache und das Hinterrad in die richtige Laufrichtung leicht drehe und dabei den Bremshebel am Lenker ziehe, wird der ABS Steuerblock unter dem Tank angesteuert und moduliert mit dem Druckmodulator ( nicht Bremskraftverstärker ) einen Druck, der dann auf die hinteren Bremskolben wirkt. Das passiert bei jedem Bremsen, wenn ich vorne den Hebel ziehe. Steht das Motorrad, schaltet sich diese Funktion nicht ein. Also ein Teil dieses ABS Modulsystems wird beim fahren ständig aktiviert und ausgelösst und hat somit ständig , bei einer Tour mehrere hundertmal Bewegung.
Wer sich aber bei diesem Thema unsicher ist, sollte dies in einer Werkstatt seines Vertrauen machen lassen.
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#56 Beitrag von mhitzler »

Ich habe jetzt dazu mal meine VMW-Werkstatt kontaktiert. Die legen grundsätzlich Wert darauf, beim Bremsflüssigkeitswechsel nach Herstellervorgae vorzugehen. Das Antakten des Modulators ist demnach nur bei den älteren Kombibremsen der 2000 Jahre s- Serien vorgeschrieben. Bei meiner R1200RS und dito R1250RS sei das nicht mehr vorgeschrieben.
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chefffe
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#57 Beitrag von chefffe »

Wutz hat geschrieben: 23. Juli 2020, 08:47 Die ganzen Sachkundigen Mechaniker fahren bei dem schönen Wetter.
Und hängen nicht den ganzen Tag am Rechner ab.
Um 9:47 waren wir längst auf der Piste, am Gardasee :P
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Chucky1978
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#58 Beitrag von Chucky1978 »

Wutz hat geschrieben: 23. Juli 2020, 08:47 Die ganzen Sachkundigen Mechaniker fahren bei dem schönen Wetter.
Und hängen nicht den ganzen Tag am Rechner ab.
Weil das Thema im Grunde durch ist, und BMW-Motorrad-Fahrer zu den Personen gehören, die nicht nur extrem viel Wert auf Papierkram legen, sondern auch auf Einhaltungen von Vorschriften, an die sich kein Fachpersonal in der Praxis hält..

Das geht dann soweit, das noch heute Leute glauben, man muss ein ABS in jedem Fall "takten" um Bremsflüssigkeit zu wechseln um angeblich Ventile oder so zu öffnen, die sonst nie durchgespült werden würden.
Dann gibt es die, die sagen man muss unbedingt Kolben zurückdrücken, und davor auf Jedenfall reinigen weil sich sonst Dreck irgendwo rein drückt. Als Mechaniker sagt man sich dann einfach, die haben noch nie eine Bremszange vom nahen gesehen.

Bremsflüssigkeitswechsel ist nach dem Belag und Scheibenwechsel das einfachste was man machen kann.. Ok.. Der Ölwechsel kommt noch vorher, aber da sind sich die Leute schon uneinig welches Öl man nehmen sollte. Also hat man doch 10 Bremsflüssigkeitswechsel gemacht, bevor man sich fürs Motoröl entschieden hat.
Krach um DOT 3,4,5,5.1 gibt es recht selten, dafür sind die Artikel im Wikipedia dann zu leicht zu verstehen diesbezüglich.
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Alpenbummler
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#59 Beitrag von Alpenbummler »

Schreibst du da gerade, Chucky, dass beim Freundlichen die Kolben nicht wie im WHB beschrieben zurückgedrückt werden?

Bestätigst du, dass das ABS nicht leidet wenn man es beim BF-Wechsel nicht ansprechen lässt? Weißt du, wie der Hydraulikverlauf ist? Ist es denn so, dass die ABS-"Pumpe" (wie heißt denn der Aktuator?) von der Flüssigkeit von der Handbremspumpe oben in Richtung der Bremszangen durchflossen wird? Dann könnte man wohl hoffen, dass die neue Flüssigkeit von oben auch dieses wichtige Bauteil spült. Ich finde es schon schade, dass ich das alles nicht weiß. Bringst du bitte ein bisschen Licht ins Dunkel?
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Chucky1978
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#60 Beitrag von Chucky1978 »

Alpenbummler hat geschrieben: 24. Juli 2020, 19:28 Schreibst du da gerade, Chucky, dass beim Freundlichen die Kolben nicht wie im WHB beschrieben zurückgedrückt werden?

Bestätigst du, dass das ABS nicht leidet wenn man es beim BF-Wechsel nicht ansprechen lässt? Weißt du, wie der Hydraulikverlauf ist? Ist es denn so, dass die ABS-"Pumpe" (wie heißt denn der Aktuator?) von der Flüssigkeit von der Handbremspumpe oben in Richtung der Bremszangen durchflossen wird? Dann könnte man wohl hoffen, dass die neue Flüssigkeit von oben auch dieses wichtige Bauteil spült. Ich finde es schon schade, dass ich das alles nicht weiß. Bringst du bitte ein bisschen Licht ins Dunkel?
Die Pumpe heißt Pumpe.. Man kann alles akademisch akribisch einen eigenen Namen verpassen, aber sehr oft ist es einfach das, was es tut. Einen Mechaniker dürfte es recht wenig interessieren, ob es ein Ansaug- oder Umschaltmagnetventil oder what ever ist. Man nennt es einfach Magnetventil. Wie die Teile ganz genau heißen, wird frühstens wichtig, wenn man das Teil tatsächlich kleinteilig reparieren will oder diagnostizieren, was aber kein Otto-Normal-Mechaniker tun wird.

Zum ABS leiden lassen. Es gibt nur 2 Gründe warum Softwareseitig etwas unbedingt angeschlossen sein müsste, und einer der Gründe ist weil es 24 Monate leiden gelassen wurde. Der andere Grund wäre, wenn tatsächlich Umschaltmagnetventile geschaltet werden müssten, damit man überhaupt Entlüften könnte. Sonst könnte es passieren das z.B. aus dem Entlüftungsnippel nur wenige ml raus kommen, und dann nichts mehr.
Aber Grundsätzlich, diese Freischaltungen mal außer Acht gelassen, wird ein ABS leiden gelassen wenn man es nicht betätigt. Hat man ABS, täte man gut daran es öfters zu benutzen. Salopp wird es so 24 mal in 24 Monaten benutzt, und das 25.. mal beim Wechsel ist nahezu irrelevant. Dagagen stehen dann das eine mal betätigen in 24 Monaten beim Wechsel und das Motto besser einmal als keinmal, was aber meiner Meinung nach auch nicht ausreichend ist. Zudem wird das ABS teils betätigt sofern mal die Zündung vor Antritt der fahrt einschaltet, wovon ich einfach mal ausgehe, das dies jeder tun wird ;-) Hier geht es jetzt nur um ein Verdünnungsprinzip der Flüssigkeiten.

Zu dem durchspülen und wichtige Komponenten. 2 Liter Bremsflüssigkeit DOT 5.1 kosten ~8€. Natürlich nicht im Kleingebinde a la baumarkt mit 250ml, aber so ab 1L Gebinde kann man diesen Preis von 4-8€ je Liter locker erreichen. Und warum sollte ich im Baumarkt 250ml für 6€ kaufen, wenn ich 1L für 8€ bekommen kann, oder gar 2L für 8€, und wenn es 12€ wären.
Wie die Hydraulikführung ist ergibt sich beim anschauen des Schlauchpakets (Schlauchlänge zum ABS) und natürlich wie der Sattel selbst aufgebaut ist. Da muss man nicht rein gucken, da reicht schon die Form des Sattels. Mal spezielle Systeme wie es z.B. CBS von Honda sein wird aussen vor gelassen, wird man am Bremssattel nur salopp eine große Kammer haben. Der Nippel ist oben, und der Bremsschlauch ebenfalls. Natürlich wird man jetzt nicht mit der regulären Füllmenge des Kreises dieses System durchgespült bekommen, egal ob man, oder ob man nicht die Kolben zurückdrückt. Das bedeutet jedoch auch, das es mit ich sag mal 50ml pro Bremssattel nicht getan ist, sondern da doch schon 250ml raus kommen müssen.
Ich wollte mal die Füllmengen ganz genau aufschreiben bei meiner K1200S, aber direkt beim ersten Entlüftungsnippel hab ich gemerkt das es Blödsinn ist, da man zig verschiedene Werte hat, und sich auf eine Mindestmenge festlegen muss, bei werten die so gering sind, um letztlich dann doch alles nur pi mal Auge vollkommen ausreichend ist.

Ganz vereinfacht. 0,5L je Sattel und 0,25L je zusätzlichen Nippel veranschlagen, was man dann später rausdrücken muss ist eine andere Sache. 0,25l an einem Nippel der direkt am AGB hängt ist natürlich Perle für die Säue, aber das bedeutet an einem Beispiel einer alten K1200R gerade mal 2,75 Liter die man bei weitem nicht brauchen wird und maximal bei Brembo DOT 5.1 22€ liegt. Das ist mal nix, und eine alte K1200R oder K1200S hat ein paar Entlüftungsnippel mehr, als reguläre ABS-Systeme. Aber so wäre meine Rechnung im Vorfeld beim ersten anschauen über die Arbeiten die ich durchführen möchte, da man keine Baustelle anfangen sollte, bevor man das Material dazu hat.
Halte ich ganz grob meine Intervalle von 24 Monaten ein, und nutze ABS regelmäßig, ist sind die wenigen µl die da hinter irgfendwelchen Magnetventilen zurück verbleiben, nach Fahrtantritt kein Problem mehr. Ok.. Akribisch könnte man sagen, jetzt fühlt man eine Flüssigkeit mit einem Siedepunkt von 230 Grad ein, regelt das ABS und der Siedepunkt wird sinken durch die noch alte verbliebene Flüssigkeit.. Aber das ist letztlich nur ein theoretisches Problem jener, die sowas ausrechnen, und eine Tabelle anfertigen mit einer 220-230 Grad hochskalierten Grafik die auf 0,5 Grad genau ist, und dann den Werdegang über 20 Jahre nachzeichnen. Das ist kein praktisches Problem, nur eine Theorie die nicht falsch ist, über zurück verbleibende Wasseranteile, die theoretisch in der Lage sind ein Bauteil zu schädigen, im direkten Vergleich als wenn man jede Woche einen Wechsel machen würde. Dafür macht man aber keinen Gesellbrief oder Meisterbrief, dafür geht man auf die Uni.

Damit beantwortet? In der Zeit wo ich das geschrieben habe, machen andere nen Wechsel an einer BKV K1200S. Wie gesagt theoretisch kann man das alles Stundenlang ausschreiben, oder man macht es einfach. Das ist meistens nicht so ein Problem, wie viele denken. Selbst wenn die Theorie nicht ganz sitzt, und bei mir sitzt sie gewiss auch nicht zu 100%, ist ein Bremssystem nicht so heikel wie viele denken. Es ist wie mit Sprudel, es gibt Konzerne die wollen jemanden glauben lassen, das man ohne eine Flasche Sprudel den Weg zur Uni nicht überleben wird, und erfolgreich sind sie alle mal mit dieser Werbung, da man mit Gesundheit und SIcherheit nahezu jeden Verbraucher am Hintern hat.

Ach vergessen.. der freundliche und das zurückdrücken. Es ist eine BMW-Vorschrift, die einzuhaltzen ist, ansonsten gibt es ganz schlimm was auf die Finger wenn herauskommen sollte, das er es nicht tut. Offiziell wird dir niemals ein BMW-Facharbeiter sagen, das es nicht zu tun ist. Zumindest nicht, wenn er offensichtlich als BMW-Facharbeiter erkennbar ist, und an seinem Vertrag mit BMW hängt. Ich kann dir aber mit absoluter Sicherheit sagen, das Mechaniker kein WHB neben sich liegen haben, und ihre Arbeiten machen, wie sie sie machen, und das nicht unbedingt Deckungsgleich sein wird, mit einem WHB. Und das muss nichts schlimmes am Ende sein. Der Mechaniker ist in erster Linie Mechaniker, und dann erst BMW-irgendwas. Wenn er gegen die Vorschriften seitens BMW "verstossen" hat, kann man ihn bei BMW melden, aber vor z.B. Gericht könnte die Arbeit die er gemacht hat, durchaus sich als fachgerecht durchgeführt herausstellen.
Bestimmte Firmen wollen einfach noch ein tropfen mehr auf gewisse Standards haben, egal ob dieser Tropfen einen wirklichen Nutzen hat oder nicht.
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Gruß Ingo
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chefffe
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#61 Beitrag von chefffe »

Top, ganz toll getextet :!:
Braucht die K1200 tatsächlich 5.1 und nicht 4?
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CDDIETER
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#62 Beitrag von CDDIETER »

Hallo,
https://www.google.com/search?client=fi ... nterschied
Wenn dir das hilft.
@chucky
Schöne Ausführung!
Du solltest mal darüber nachdenken deine gesammelten Werke in einem Buch zu veröffentlichen.
Sorry! Ich konnte mir diese Bemerkung nicht verkneifen :roll: :wink:
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Alpenbummler
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#63 Beitrag von Alpenbummler »

Dankeschön für die ausführliche Info Chucky.

Als Fachkkundiger kannst du natürlich leichter über bestimmte Sachen hinweggehen als wenn man keine Erfahrungen hat.
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chefffe
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#64 Beitrag von chefffe »

CDDIETER hat geschrieben: 25. Juli 2020, 08:57 Hallo,
https://www.google.com/search?client=fi ... nterschied
Wenn dir das hilft.
Ne hilft nicht, denn das ist mir schon bekannt. IdR gibt der Hersteller vor ob man DOT4 nehmen "muss" ... ist wohl auch öfters eine Glaubensfrage ob man dann dennoch mit 5.1 mischt oder wechselt.
ZB. auf meinem Hondaroller steht expliziert das nur DOT4 verwendet werden darf.
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CDDIETER
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#65 Beitrag von CDDIETER »

Hallo Chefffe (mit 3 f!),
Meistens steht das auf den Flüssigkeitsbehältern oder Deckeln, so bei mir, drauf.
Etwas besseres oder neueres geht immer, vorausgesetzt es ist tauglich und erlaubt.
Gruß aus den "Holländischen Bergen"

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chefffe
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#66 Beitrag von chefffe »

Ja gut ... dachte nur die K wurde ab Werk mit 5.1 befüllt. Ich bleibe wohl bei meinen Mopeten bei 4, das erfüllt schon seinen Zweck :)
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#67 Beitrag von Chucky1978 »

chefffe hat geschrieben: 25. Juli 2020, 06:45 Top, ganz toll getextet :!:
Braucht die K1200 tatsächlich 5.1 und nicht 4?
Ne Ausreichend wäre Sogar DOT3
5.1 ist nur das aktuell neuste und ich denke sie wird wenn überhaupt nur mit DOT4 ausgeliefert worden sein.
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Gruß Ingo
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#68 Beitrag von RE7 »

DOT 3, 4 oder 5.1 ist prinzipiell egal. nur DOT 5 sollte es nicht sein. Die unterschiedlichen Flüssigkeiten unterscheiden sich nur durch die Siedetemperatur. Je höher der Index, desto höher die Siedetemperatur. 5.1 wurde entwickelt um eine Bremsflüssigkeit auf Glycolbasis mit 5er Spezifikation zu bekommen. DOT 5 ist auf Silikonbasis. Flüssigkeiten auf Glycolbasis dürfen nicht mit Flüssigkeiten auf Silikonbasis vermischt werden.

Harley ist meines Wissens so ziemlich der einzige gängige Hersteller, der DOT 5 einfüllt. Alle anderen nehmen Glycolprodukte.

Da das Bessere der Feind des Guten ist, schadet eine höhere Spezifikation nicht. Da aber die Kaltviskosität bei einer DOT 4 deutlich höher ist, als bei einer DOT 5.1, würde ich für den normalen Straßenverkehr die DOT 4 der DOT 5.1 vorziehen. Auf der Renne dann eher die 5.1

Grüße

Martin
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#69 Beitrag von Chucky1978 »

RE7 hat geschrieben: 25. Juli 2020, 18:44 Da das Bessere der Feind des Guten ist, schadet eine höhere Spezifikation nicht. Da aber die Kaltviskosität bei einer DOT 4 deutlich höher ist, als bei einer DOT 5.1, würde ich für den normalen Straßenverkehr die DOT 4 der DOT 5.1 vorziehen. Auf der Renne dann eher die 5.1
Ok.. jetzt geht es nicht mehr um die einfache Hydraulik, sondern um das Ansprechverhalten auf dem Papier und in der Praxis. Jeder Pilot der denkt sein Radarsystem ist Komplex
NBA,BAS,BDW,HHC/HDC,SBC,FDR/ESP,MSR und ASR/ASC und das alte ABS gibts ja auch noch. Bremszusatzsysteme haben mehr 3-Buchstabenkombinationen als es die Radarsysteme haben, und dann kommen Herstellerspezifisch eigene 3 Buchstaben noch dazu

DOT4 ist nicht = DOT4.

Gerade mit Hinblick auf die Serienmäßige ABS-Ausstattung und dann in Folge von Stabilitätsprogrammen wo ESP/FDR noch am geläufigsten sein dürften, wurden die Anforderungen an DOT4 höher.
Auf dem Deckel mag DOT4 drauf stehen, das bedeutet aber nicht das DOT4 drin ist.
DOT4 gibt es als DOT4 und als Varianten unter anderem LV,Super,Plus,HP,Pro und vermutlich noch einige mehr. Das mögen unter anderem Herstellerspezifische Erweiterungen sein, die keine Norm haben, aber sie haben eines gemeinsam, sie haben andere/bessere Eigenschaften als das reguläre DOT4.

Sicher wäre für Otto-Normal DOT4 in einem ABS-System ausreichend, aber wir sind nicht mehr im Jahr 1990. Hinsichtlich der Viskosität, also dem Ansprechverhalten wird ein DOT4 LV und Co nicht weit entfernt sein von einem DOT5.1, aber weitaus besser als ein normales DOT4. Beim DOT5.1 kommt jedoch hinzu, das ein höherer Nassiedepunkt dazu kommt

Die geringere Viskosität ist gerade der Vorteil, den "neue" Systeme effektiver machen. Eine höhere Viskosität=dickflüssiger bedeutet schlechteres Ansprechverhalten. Die angesprochene Kälteviskosität ist nahezu irrelevant für alles. Wir fahren keine Moppeds bei weit im Minusbereich und bei Hitze ist die Kälteviskosität auch irrelevant

Bleibt praktisch nur folgendes zu sagen. Ich darf kein DOT4 mit DOT5.1 vergleichen, sondern muss DOT4 Plus mit DOT5.1 vergleichen. Grundlegend sage ich überspitzt ja auch immer, das sogar Wasser ausreichend ist, und daher wird es für ein Großteil der Leute wirklich egal sein, ob DOT4, 4Plus, oder 5.1 im Behälter ist, aber wenn man auf die Viskosität Wert legt, muss man die Flüssigkeit als Beispiel nehmen, die explizit für unsere "neuen" Bremssysteme erstellt wurden, und das ist eben nicht mehr das regulär alte DOT4 "ohnenix"
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Gruß Ingo
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#70 Beitrag von Chucky1978 »

Ich reiche es mal nach.

DOT4

TS 230 Grad
NS 155 Grad
Vis 1800mm²
Verschleißintervall 75 Grad


DOT 4 Class 6 (LV)

TS 250 Grad
NS 165 Grad
Vis 750mm²
Verschleißintervall 85 Grad

DOT 5.1

TS 260 Grad
NS 180 Grad
Vis 900mm²
Verschleißintervall 80 Grad

Ich lag also etwas daneben, und habe mich ein wenig auch von Marketing beeinflussen lassen. DOT4 LV und die Welt ist in Ordnung solange man nicht das "billige" Class4 von DOT4 nimmt
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Gruß Ingo
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#71 Beitrag von chefffe »

Sauber, das war mir nicht bekannt das es unter den gleichen DOT°s noch Unterschiede gibt. Die sind ja sogar größer als gedacht:
https://www.ebay.de/itm/5-Liter-ATE-Bre ... SwdtlZpqI-
Das hier hat wohl sogar 175C NS
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CDDIETER
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#72 Beitrag von CDDIETER »

Hallo,
Und welche Wirkung hat die Verwendung der verschiedenen DOT's für den normalen Fahrer?
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chefffe
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#73 Beitrag von chefffe »

Ich orakle mal keine Gravierenden, denn ansonsten wäre schon ne Menge in der Presse hochgekommen. Was natürlich klar ist, das höhere Werte hier sicherlich besser sind.
Ich komme ja gerade von einer längeren Urlaubsreise (Alpen, Dolomiten, etc. ). Das tolle an unseren R°s ist ja die enorme Motorbremskraft, Ich konnte die Pässe vollbepackt mit Beifahrerin ohne überhaupt zu bremsen runter"rollern".
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#74 Beitrag von Weissblau »

chefffe hat geschrieben: 26. Juli 2020, 10:32 ............. Das tolle an unseren R°s ist ja die enorme Motorbremskraft, Ich konnte die Pässe vollbepackt mit Beifahrerin ohne überhaupt zu bremsen runter"rollern".
Jetzt fragen sich einige, mit welchem Tempo du auf den Geraden, zwischen den Kurven dahin rollst. :) Ohne mal zu bremsen überlebe ich nicht mal das Sauerland! :wink:

Aber danke für's Thema. Ich muss die Tage auch mal die Flüssigkeit wechseln; ist fällig.
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Re: R1200R LC Bj. 2017 Bremsflüssigkeitswechsel

#75 Beitrag von RE7 »

Bezugnehmend auf die Kaltviskosität ziehe ich einen höheren Wert vor. Grund dafür ist, dass das Ansprechverhalten direkter wird, da die innere Reibung der Flüssigkeit höher ist und wir unsere Bremsen in der Regele eher im kalten (Umgebungstemperatur), als im heißen Zustand bewegen.

Das ist aber für den Normalfahrer im Straßenbetrieb eher vernachlässigbar. Und wie Chucky schon anmerkte: Der Bereich unter Null ist faktisch eh wurscht.

Grüße

Martin
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