Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

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stefan_ntr
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Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#1 Beitrag von stefan_ntr »

Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

Die Anfrage von Pumpe bezüglich Hotels an der Strecke möchte ich um ein paar weitere Tipps zum Thema ergänzen. Die sind in erster Linie für die unter euch gedacht, die noch nie in Frankreich waren und auch kein Französisch können.
Ich war das erste Mal 1985 nach dem ABI mit dem Motorrad in Frankreich – 3 Wochen Regensburg-Bretagne und zurück. Seitdem war ich immer wieder dort. Unter anderem 4-mal die Route des Grandes Alpes (1989/2014/2017/2022). Und ich kann immer noch nicht Französisch. Entgegen vieler Gerüchte das wir dort nicht gut gelitten sind, kann ich nur sagen, ich persönlich habe nur positive Erfahrungen gemacht.

Grundsätzliches:
In Frankreich leben Franzosen. Und die Allermeisten haben nicht auf uns als Touristen gewartet. Die meisten haben ganz normale Berufe und gehen ihrer Arbeit nach. Die wenigen die im Tourismus arbeiten haben hauptsächlich mit Franzosen als Gästen zu tun. Und dann kommt lange nichts und am Ende noch ein paar Deutsche.
Die verteilen sich dann noch in einem Land, das außerhalb der Großstädte deutlich dünner besiedelt ist als Deutschland. Was ich damit sagen will ist, dass man kaum auf deutsche Touristen eingestellt ist. Eine Speisekarte mit deutscher Übersetzung wird auf dem Land kaum zu finden sein. Auch im Hotel ist Deutsch eher selten. Aber nicht weil die Franzosen nicht wollen, sondern weil sie es nicht können. Und wer sich dann erkennbar keine Mühe gibt sich verständlich zu machen wird an eine Wand laufen. Und hier denkt mal an euer Umland. Wie würde es da einem Franzosen ergehen? Im Dorfgasthaus in Hinterhugelhapfelfing eine Speisekarte in Französisch und in der Gästepension daneben eine Rezeption mit fliesendem Französisch? Da höre ich die Ersten sagen „Wenn er herkommt soll er halt Deutsch lernen“. Also die eigene Erwartungshaltung etwas runterschrauben oder nach „man spricht Deutsch“ fahren.

Wie kommt man dann aber ohne Französisch durch Frankreich? Meine subjektiven Tipps.

Wenn ich einen Franzosen anspreche sage ich immer „Boschur Madam/Misiö“ und nicht Grüß Gott oder Guten Tag. Mein Gegenüber merkt an der Aussprache sofort das ich kein Franzose bin, mir aber Mühe gebe. Meistens läuft das Gespräch in Englisch weiter. Überraschenderweise auch nicht selten auf Deutsch. Und wenn es überhaupt nicht geht dann kann mein Gegenüber wirklich nur Französisch. Es soll auch Deutsche geben die nur Deutsch können.
Für Speisekarten etc. gibt es die Google Translator App auf dem Handy. Mit der Kamera draufhalten und auf Deutsch lesen was da steht. Bewahrt einem vor Schnecken und Fröschen und anderen landestypischen Spezialitäten. Vorher Zuhause üben.
Apropo Restaurant. Der größte Fehler den man aus Unwissenheit machen kann ist sich einfach an den nächsten freien Tisch setzen. Man geht immer zuerst an die Theke und fragt nach einem Tisch z.B. „un Table per dö person“. Das gilt auch wenn das Restaurant völlig leer ist! Was passiert wenn man sich nicht daran hält? Entweder es kommt keiner zum Bedienen und man gibt irgendwann entnervt auf und geht wieder. Oder es kommt jemand und erklärt einem auf Französisch gestenreich man solle aufstehen. Jetzt beschließt man endgültig wieder nach Deutschland zu fahren und nie wieder zu kommen. Aus eigener Erfahren weiß ich (weil meine Tochter dabei war und die kann Französisch) das der Inhalt der Ansprache war, dass der Tisch reserviert war und wir doch eine halbe Stunde später wieder kommen sollten. Dann wäre der nächste Tisch für uns frei. Und weil man immer an der Theke nach einem Tisch fragt gibt es auch keine Reserviert Aufsteller auf den Tischen.
Zweites NoGo ist getrennte Rechnung. Man zahlt nicht am Tisch. Wenn man fertig ist und gehen möchte steht man auf und geht an die Theke. Dort bekommt man eine Rechnung für den Tisch. So ich habe drei Bier, die Froschschenkel und den Algensalat und mein Kumpel zahlt den Rest gibt es nicht. Einer zahlt (Kreditkarte bevorzugt), nimmt die Rechnung mit und danach kann man es untereinander ausmachen wer was zahlt.

Jetzt noch das Thema Tanken. In Frankreich ist die Tankstelle in aller Regel nur zum Tanken da. Deswegen gibt es oft nur Kartenzahlung an einem Automaten. Macht euch deswegen mit der Funktion dieser Automaten bereits bei uns vertraut und besorgt euch eine gängige Kreditkarte so noch nicht vorhanden. Die angezeigten Texte sind oft nur in Französisch. Am besten nach der Grenze gleich mal an einer bemannten Tankstelle den Tankautomaten ausprobieren.
Und es gibt viel weniger Tankstellen! Ich habe mir angewöhnt aufgrund schlechter Erfahrungen bereits bei halbleerem Tank die nächste Tankstelle anzufahren. Laut Navi war die nächste Tankstelle noch 25 km entfernt. Dort angekommen waren von der Tankstelle nur die Sockel der Zapfsäulen übrig. Zum Glück hatte der Supermarkt noch einen Tankautomaten, denn die nächste Tankstelle wäre 40 km weiter gewesen. Das gilt noch einmal verschärft für die Route des Grandes Alpes!

Ansonsten habe ich es mehrfach erlebt, dass uns spontan von Einheimischen Hilfe angeboten wurde. 2022 am späteren Nachmittag in der Provence auf einer Nebenstraße angehalten und die Landkarte ausgepackt. Nach 10 Minuten kommt das erste Auto – fährt vorbei – bremst – legt den Rückwärtsgang ein – eine Frau mittleren Alters steigt aus, frägt ob wir eine Panne habe und ob sie uns helfen kann. Wir bedanken uns für die Nachfrage „tut se bon – merci bocu“.

Fortsetzung folgt
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LuckyTiger
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Re: Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#2 Beitrag von LuckyTiger »

Toller Beitrag.
Und so ein langer Text ohne Rechtschreibfehler. :thumbup: :thumbup: :thumbup:
Respekt.
Wer braucht eigentlich den ganzen elektonischen Kram (ESA, Anti-Schlupf, Anti-Hopping, Schaltautomat etc.).
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Re: Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#3 Beitrag von teileklaus »

sehr schön geschrieben merci.. irgendwas dingsbums..
genau so habe ich das auch erfahren. etwas stehenbleiben und fragen ob ein Tisch frei ist für x Personen..

Ich habe auch schon mal bestellt was ein anderer gebracht bekam, das ging auch verwechslungs und überaschungssicher..
Nur einmal bekamen wir die reginale Spezialität gefüllter Pansen oder so was dan wirklich enddarmäßig roch und nur angegessen wurde..

Tanken an Supermache' oder einfach Karte die manchmal auch nicht funktionierte Achtung nicht die letzten Tropfen einrechnen..
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Re: Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#4 Beitrag von fmaehren1 »

Toller Beitrag, aber was wichtiges vergessen!
Motorrad fahren in Frankreich ist was besonderes.
Nirgendwo wird man sooft am Kreisverkehr als Gruppe vorgelassen wie in Frankreich
Nirgendwo kann man ohne Probleme an der Ampel nach vorne fahren wie in Frankreich
Nirgendwo grüßen so viele Biker, egal, welches Moped man fährt wie in Frankreich
Nirgendwo haben Autofahrer so viel Verständnis für Biker wie in Frankreich

Toujours bon routes
Frank
Eine Gerade ist die kürzeste Verbindung zwischen 2 Punkten, eine Kurve die schönste.
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Re: Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#5 Beitrag von Ste. Alvère »

Noch ein kleiner Tipp: Sehr häufig haben die Tankstellen in F keinen Luftdruckprüfer ( oder, auch schon erlebt: Benutzung kostenpflichtig). Wenn noch Platz im Gepäck ist vllt einen eigenen Luftdruckprüfer mitnehmen?
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x39
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Re: Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#6 Beitrag von x39 »

Ich möchte auch mal meine Erfahrungen dazu bringen.

Mein Kumpel und ich waren in den Letzten 10 Jahren in sehr vielen Ländern in Europa unterwegs, aber nirgends wurden wir so unfreundich und abweisend behandelt wie 2019 in Frankreich. Auf dem Rückweg von Monacco teilweise über die Route Napoleon.
Wir sind keine Rüpel oder sowas, sondern freundliche, höfliche Deutsche, die sich auch im Ausland bemühen sich so gut es geht an die dortigen "Regeln" zu halten. Seither meiden wir Frankreich auf unseren Touren.
Drosseln sind Vögel, sie in Motorräder zu stecken ist Tierquälerei.
teileklaus
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Re: Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#7 Beitrag von teileklaus »

das verstehe ich eigentlich nicht, :shock: sogar die Gendarmen am Kreisel hatten nur eine Anschnallbewegung gemacht, als sie meine Frau, die sich kurz abgeschnallt hatte im Auto, um hinten was vorzuholen ohne Gurt sahen, kein Ticket kein Ärger, und die F- Autofahrer behandelten mich wie ihren Sohn, der auch gerade Motorrad fährt. zuvorkommend Platzmachend.. freundlich so wie ich auch, der ich mich als Moto Fahrer immer für solche Aktionen mit einer Geste bedanke.. :thumbup:
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Schwenker66
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Re: Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#8 Beitrag von Schwenker66 »

Genauso wie Klaus es schildert ist auch mein Eindruck in Frankreich. Sowohl als Motorrad Fahrer als auch mit dem Auto. Fühle mich da mittlerweile wohler beim fahren als in D.
Schönen Cruise
Martin
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Alpenbummler
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Re: Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#9 Beitrag von Alpenbummler »

Ste. Alvère hat geschrieben: 24. Dezember 2024, 16:06 Noch ein kleiner Tipp: Sehr häufig haben die Tankstellen in F keinen Luftdruckprüfer ( oder, auch schon erlebt: Benutzung kostenpflichtig). Wenn noch Platz im Gepäck ist vllt einen eigenen Luftdruckprüfer mitnehmen?
Ich hatte dieses Problem letztes Jahr in Portugal: der Vorderreifen hat langsam aber kontinuierlich Luft verloren. Meine R hat eine Reifendruckanzeige. Damit konnte ich den Verlust beobachten und brauchte keinen separaten Druckmesser. In Portugal gibt es an den Tanken Nachfüller. Einmal hab' ich die Zündung angelassen und konnte im Display verfolgen, wann der Solldruck erreicht war. So war ich dann auch sicher, dass nicht etwa diese Anzeige fehlerhaft ist. Sie hat mit dem Nachfüller überein gestimmt.
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Tourenbiker
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Re: Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#10 Beitrag von Tourenbiker »

:!:
Alpenbummler hat geschrieben: 24. Dezember 2024, 23:07 ...im Display verfolgen, wann der Solldruck ...
Einspaltig oder zweispaltig?? Boa, Joa da Wahnsinn :!: :lol: :lol:
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Alpenbummler
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Re: Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#11 Beitrag von Alpenbummler »

Das hat sich irgendwie geändert. Früher wurden beide Drücke in einer Zelle angezeigt. Seit geraumer Zeit geht das nur noch einzeln. Da aber nur der Vorderreifen auffällig war, konnte ich diesen im Auge behalten.
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stefan_ntr
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Re: Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#12 Beitrag von stefan_ntr »

LuckyTiger
Danke für die Blumen. Längere Texte schreibe ich in Word ohne Formatierungen vor und mache dort die Rechtschreibprüfung. Dann kopiere ich den Text ins Forum und füge dort noch die Absätze ein. Hat auch den Vorteil falls im Forum etwas schief geht hat man den Text noch in Word.

Teileklaus
Das kannst du bei uns auch essen. Nennt sich Schlachtschüsselessen und dort entspricht die gekochte Leberwurst in Farbe und Konsistenz deiner Beschreibung
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Re: Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#13 Beitrag von teileklaus »

nene das heist bei uns etwa ...Schwartenmagen habe ich hier noch nie heiß gegessen..
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stefan_ntr
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Re: Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#14 Beitrag von stefan_ntr »

Das Hotel

Kommen wir zum Thema Hotel. Erst die gute Nachricht. Die Qualität hat sich in den letzten 40 Jahren erkennbar gesteigert. Die schlechte, aber nicht überall.
Bis heute mache ich die Erfahrung, dass in einem französischen Hotelzimmer standardmäßig etwas kaputt ist. Die Dusche tropft, die Fugen sind schwarz, die Möbel haben ihre besten Zeiten hinter sich und wenn sonst alles passt hängt eine Ecke der Tapete von der Wand. Das ist nicht gefährlich und in der Nacht im Finsteren nicht zu sehen. Von Versuchen solche Mängel in Eigeninitiative zu beseitigen nehme ich Abstand, seit es mir beim Versuch eine leicht schiefe Spiegelbeleuchtung im Bad waagrecht auszurichten, diese mir einen Stromschlag verpasst hat (der Franzose denkt hier typisch deutsche Gründlichkeit).
Am nächsten Morgen fährt man eh weiter und zweimal der selbe Mangel hintereinander ist unwahrscheinlich. Kann man sich auf was neues freuen.

Meine erste Wahl sind bei Touren Hotelketten. Deren Hotels gibt es in Frankreich fast überall und es ist für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei. Diese Kettenhotels haben einen definierten Standard für ihre Zimmer. Oft schauen die in ganz Frankreich gleich aus. Gibt es die Kette auch in Deutschland kann man hier schon mal nachsehen wie die Zimmer sind. Die Hotels haben eine einheitliche Buchungsplattform, fast immer auch auf Deutsch. Sie haben auch kein Problem mit Gästen die nur eine Nacht bleiben. Oft lassen sich die Buchungen bis 18:00 Uhr am Anreisetag noch kostenlos stornieren. Buchung und Storno ist in der Regel über eine App möglich. Zu beachten sind folgende Punkte. Die Hotels liegen auch am Stadtrand oder in Gewerbegebieten und haben oft kein Restaurant. Das kann es am Abend schwierig werden fußläufig was zum Beißen zu finden. In der Stadt kann der Parkplatz zum Problem werden. Teilweise nicht vorhanden, oder eine Tiefgarage/Parkhaus nicht für Motorräder. Noch ein Hinweis. In Frankreich wird der Zimmerpreis ausgewiesen. Steht also auf dem Preisschild 98 Euro für das Zweibettzimmer zahlen zwei Personen zusammen 98 Euro. Frühstück etc. kann man dann je nach Bedarf dazu kaufen. Ich buche immer das Zimmer ohne Frühstück. Ist man dann dort kann man das Frühstück auch noch am Morgen nachkaufen.

Hier ein paar Links – oder sucht bei Google nach Hotelketten Frankreich

https://all.accor.com/a/de.html

https://www.hotel-bb.com/de

https://www.motel-one.com/de/

https://www.campanile.com/de-de/unsere-hotels/

Und als Zusammenschluss von privaten Hotels

https://www.logishotels.com/hotel/de/rhone-alpes

Noch ein Tipp aus eigener Erfahrung: Grundsätzlich fährt man bis sagen wir 16:00 Uhr an x Hotels vorbei die Zimmer frei haben. Sobald man aber beschließt das es jetzt reicht mit der Fahrerei kommt wie von Zauberhand kein einziges mehr und auch Trivago und Co. haben nur noch Angebote weit weg, Hühnerstall oder Luxusvilla. Also besser bereits Mittags nach einer Unterkunft online suchen.

VG Stefan

Fortsetzung folgt
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stefan_ntr
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Re: Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#15 Beitrag von stefan_ntr »

Kommen wir Heute zu Verkehrsinfos und Planungsunterlagen

In Frankreich gibt es diverse Umweltzonen. Anders als in Deutschland benötigt man für diese auch für Motorräder eine Vignette. Diese bekommt man am einfachsten und sichersten direkt auf der Seite des Umweltministeriums.

https://www.certificat-air.gouv.fr/

Welche Umweltzone es wo gibt und ob man in diese auch einfahren darf kann man hier nachschauen.

https://www.green-zones.eu/de/app

Ein wichtiges Thema sind in Frankreich Streckensperrungen meist wegen Radrennen. Gerade in den Alpen sollte man dies vorher prüfen, sonst steht man ggf. stundenlang oder muss riesige Umwege fahren und sieht nicht das für was man gekommen ist. Hier gibts Infos.

https://www.moppedhotel.de/sperrungen-paesse-2024/

https://www.letour.fr/de/

https://www.alpentourer.de/paesseinfos/

Planungsunterlagen
Informationen zur RDGA gibt es jede Menge.

https://rhonealpes.de/

https://rhonealpes.de/reportagen/grand- ... one-alpes/

Zwei Empfehlungen hätte ich trotzdem.

Straßenkarte von Institut National De L Information Geographique Et Forestiere IGN
zur RDGA speziell für Motorrad und Radfahrer
ISBN 978-2-7585-4093-9

Roadbook N0.1 Route des Grandes Alpes von Stephan Fennel
ISBN 978-3-939997-51-1

Einen Guten Rutsch wünscht Stefan

Und die nächsten Tage schreibe ich euch die Umsetzung anhand meiner 2023 RDGA-Tour
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Re: Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#16 Beitrag von stefan_ntr »

Kleiner Nachtrag - die Umweltzonen App fürs Handy ist in der Basisversion (reicht) kostenlos.

VG Stefan
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Re: Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#17 Beitrag von Pumpe »

Hallo. Vielen Dank für die Infos!👍
Gruss
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stefan_ntr
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Re: Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#18 Beitrag von stefan_ntr »

Nachtrag

noch eine Seite zum Thema aus Frankreich, die sich auch in Teilen auf Deutsch anzeigen lässt. Primär für Fahrräder, aber die nutzen ja die selbe Straße.

https://de.routedesgrandesalpes.com/

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Re: Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#19 Beitrag von stefan_ntr »

Bevor wir losfahren lohnt sich noch ein Blick auf das Material. Mensch und Maschine sollten (müssen) top fit sein. Meine Rote von Regensburg ans Mittelmeer und zurück ist mindestens 3000 km lang und auf 10 Tage verteilt.

Die Reifen - besser vorher neue montieren um sicher die ganze Strecke ohne Reifenwechsel zu schaffen. Die Alten kann man ja ggf. später weiter fahren. Ein Pannenset für Löcher (Nagel/Schraube) einpacken. Schon zu Hause die Bedienungsanleitung lesen. Speziell für BMW Besitzer. Das oft bereits werksseitig vorhandene Pannenset prüfen. Der Kleber und die Gummiringe halten nicht ewig. Besser neu kaufen. Ich spreche hier aus Erfahrung!

Die Bremse - geht es auf der einen Seite steil hinauf, geht es auf der anderen wieder steil hinunter und man kann ausgiebig bremsen. Blöd ist wenn die Bremsbeläge verbraucht sind. Besser vorher prüfen und ggf. erneuern.

Der Fahrer - ausreichend Getränke auf die Tagesetappe mitnehmen (3 Liter). In Südfrankreich kann es warm werden (38 Grad heißer Fahrtwind kühlt auch bei 120 km/h nicht mehr-selbst getestet). Wer nichts dabei hat trinkt zu wenig und für das Einkaufen gilt das gleiche wie für die Tankstellen.

Das Gebirge - oben wird es kälter. Pro 100 Höhenmeter um ca. 0,5 Grad so über den Daumen. Fährt man also von 800m auf 2800m ist es oben ca. 10 Grad kälter. Besonders der Iseran ist hier nicht ohne. War schon zweimal bei 5 Grad oben und deswegen auch gleich wieder unten.
Wenn es vom Tal aus oben nach Gewitter ausschaut, nicht mal auf gut Glück probieren. Allein schon die Fahrt in den Wolken bei null Sicht und heftigen Wind direkt am Abgrund ist nur was für die Härtesten (oder Bekloppte wie mich). Und da reden wir noch nicht darüber ob es sinnvoll ist als fahrender Blitzableiter zu dienen. Auch SchneefaIl und Glätte sich auch im Hochsommer möglich. Im Zweifelsfall am besten entgegenkommende Motorradfahrer fragen wie es oben aussieht.

VG Stefan
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Re: Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#20 Beitrag von stefan_ntr »

Montag 20. Juni 2022

Regensburg-München-Bregenz-Zürich-Bern-Freiburg-Lausanne-Montreux- Thonon-Les-Bains

Es geht los. Um 7:30 Uhr starten zwei Männer Mitte Fünfzig ihre K1200RS und R1200GS. Der Plan für den Tag ist von Regensburg bis Thonon-Les-Bains zu kommen. Das Wetter ist schön und soll auch so bleiben. Laut Navi liegen rund 700km vor uns. Normalerweise plane ich die Tagesetappen so, dass man mit Pausen zwischen 16:00 und 17:00 Uhr am Ziel ist. Im Gebirge heißt das max. 300km am Tag. Nur hier habe ich mich von meinem Kumpel überreden lassen am ersten Tag Strecke zu machen und so eine Übernachtung zu sparen. Dafür brauchen wir eine Autobahn-Vignette für die Schweiz. So viel werden wir also nicht sparen. Außerdem habe ich das Hotel (IBIS Thonon) am Ziel reserviert um auf Nummer sicher zu gehen. Von der Fahrt gibt es nicht viel zu berichten, da bis auf die letzten 50km alles Autobahn. So gegen 17:30 Uhr waren wir am Hotel. Es waren schon jede Menge Motorradfahrer da, so das sich die Reservierung als sinnvoll erwiesen hat.
Später haben wir dann Thonon-Les-Bains zu Fuss erkundet um festzustellen, dass man dort gegen 19.00 Uhr die Bürgersteige hochklappt. Google sei Dank konnten wir dann aber doch eine offen Pizzeria finden. Zurück im Hotel waren wir nur noch platt und reif für die Matratze.
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Re: Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#21 Beitrag von stefan_ntr »

Tag 2

Thonon-Les-Bains/Col des Gets/Col de la Colombiere/Col des Aravis/Col des Saisies/Cormet de Roseland/Col de Iseran/Col de la Madeleine/Landslevillard

Heute liegen gut 300km vor uns. Bevor es losgeht erst ein Abstecher zur Startmarkierung der RDGA in der Altstadt von Thonon-Les-Bains für das Erinnerungsfoto. Noch ist das Wetter schön, aber die Wetterapp trübt ein wenig die Vorfreude. Noch getankt und gegen 9:00 Uhr gehts los.

Irgendwie bin ich aber noch nicht ganz wach, denn nach 20km ramme ich beinahe in einer engen Rechtskurve in einen entgegenkommenden Omibus. Vorder- und Hinterachse sind zwar auf seiner Fahrbahnseite, die Mitte des Busses aber auf meiner. Es reicht ganz knapp und ich bin den Rest des Tages hellwach. Zwischendurch noch an einem Supermarkt die Vorräte aufgefüllt und am Col des Aravis Mittagspause. Die Strecke und die Landschaft halten was die Reiseführer versprechen.
Gegen 14:00 Uhr erreichen wir Seez und beginnen den Aufstieg Richtung Iseran. Mit jedem Kilometer Richtung Süden wird der Himmel grauer und in Val de Isere beginnt es zu tropfen. Also erst mal anhalten und die Lage prüfen. Laut Wetterapp soll es bei einzelnen Schauern bleiben. Aber schneit es auf der Passhöhe? Wir schauen also die Kollegen an, die uns vom Pass entgegen kommen. Es kommen uns laufend welche entgegen und die Regenkombiquote liegt bei 25%. Eine Überquerung sollte also möglich sein und wenn nicht kann man immer noch umkehren. 30 Minuten später sind wir oben. Der Wind pfeift bei plus 5 Grad. Schnell das obligatorische Passfoto und die Südrampe runter. Hier nieselt es so vor sich hin. Es wird zwar wärmer aber nicht wirklich warm. Wir beschließen ein Hotel zu suchen sobald wir aus dem Regen rauskommen.
Kurz vor Landslevillard hört es tatsächlich auf. Der Ort scheint so groß zu sein, dass es einen Supermarkt, eine Tankstelle, ein Restaurant und ein Hotel geben sollte. Und gleich am Anfang ist tatsächlich ein Hotel mit Moto Welcome Schild. Anhalten, rein und ein Zimmer klar gemacht. Eine Scheune zum Abstellen der Motorräder gibts auch. Das Zimmer ist sauber und bewohnbar, aber nicht auf dem neuesten Stand. Besonders hervorzuheben ist die WC-Spülung. Am Boden der Schüssel ist eine Art Mixer, der bei Betätigung der Spülung lautstark seinen Dienst aufnimmt.
Erst mal ein Bier vor dem Hotel und den Kollegen zugeschaut die vorbeikommen und ein Zimmer suchen. Es ist 18:00 Uhr und unseres mittlerweile voll. Dann einmal die Hautstraße runter laufen und auf dem Rückweg in der einzigen Pizzeria eingekehrt. Zurück am Hotel noch ein Bier und noch etwas den Kollegen zugeschaut, die um 20:00 Uhr noch vom Pass runterkommen und ein Zimmer suchen.
Wir hauen uns dann mit der nötigen Bettschwere aufs Ohr.
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Neikirchner
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Re: Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#22 Beitrag von Neikirchner »

@stefan_ntr
dein Reisebericht bzw. deine Erfahrungen hören sich interessant an und könnte uns heuer helfen.
Danke dafür.
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Re: Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#23 Beitrag von stefan_ntr »

Tag 3

Lanslevillard/Modane/Col du Telegraphe/Col du Galibier/Col du Lautaret/Briancon/Embrun/Gab

Der Blick am Morgen aus dem Fenster – es regnet. Also die Wetterapp befragen. Später soll es von Westen besser werden. Länger frühstücken hilft auch nicht, es regnet weiter. Dann halt doch los. Aber ohne Regenkombi, es soll ja besser werden. Und nach 20 km hört der Regen auf und hinter Modane kommt sogar die Sonne raus.
Die drei Pässe bis Briancon überqueren wir bei bestem Wetter. Aber vor Briancon sieht man schon, dass der Regen nicht weg sondern nur wo anders ist. Und er ist im Süden wo der Col de Izoard ist.
In Briancon regnet es dann bereits. Die Wetterapp sagt im Westen ist es besser. Also den Izoard gestrichen und die ganze Route nach Westen umgelegt. Ein Hotel müssen wir nicht stornieren, da nichts reserviert.
Weiter geht es im Tal auf der gut ausgebauten N94 nach Embrun und dann weiter bis Gap. Hinter Embrun klart der Himmel wieder auf und wir stoppen zwecks Hotelsuche im Handy. Ich reserviere ein Zimmer im B+B Hotel. 1 Stunde später sind wir da und checken ein. Um 17:00 Uhr machen wir uns zu Fuss auf den Weg in die Stadt. Das Hotel liegt am Stadtrand und wir laufen locker eine Dreiviertelstunde. Da ich bereits einmal hier war müssen wir nicht lange nach der Fussgängerzone suchen. Wir kaufen ein paar Souvenirs und gehen dann auf dem Hauptplatz Essen. Auch hier bewährt sich die Methode erst nach einem Tisch zu fragen. Wir bekommen sofort einen. Speisekarte ist auf Französisch mit Untertiteln in Englisch. Hier leistet der Google Übersetzter gute Dienste. Über den Text halten, etwas warten und es wird der Text in Deutsch sichtbar. Danach schlendern wir noch etwas durch die Innenstadt, da hier die Bürgersteige erst spät hochgeklappt werden. Der Süden läßt schon grüßen. So gegen 21 Uhr sind wir wieder im Hotel. Noch ein Absackerbier aus dem Automaten und Schluss für heute.

Noch eine Anekdote vom letzten Besuch. Da hatte ich ein Hotel in der Stadt (IBIS glaube ich). Nach dem Besuch des Stadtfestes (als Bonusprogramm) zurück ins Hotel. Es war eine sehr warme Nacht, Aber dafür hat man ja ein klimatisiertes Zimmer im ersten Stock. Was ich beim Einchecken noch für die Klimaanlage gehalten hatte war aber die Heizung. Also nix mit Abkühlung. Fenster auf. Vor dem Fenster ist eine Ampel an der eine lange Gefällstrecke endet. Alle 30 Minuten kommt ein LKW mit der Motorbremse herunter und hält direkt vor dem Fenster um dann wieder mit Getöse loszufahren.
Dazwischen kommt die örtliche Jugend mit hochgezüchteten Mopeds vorbei, die jede Kettensäge ohne Auspuff lärmmäßig alt aussehen lassen. Man kann also nicht nur vom Fahren fix- und fertig sein.
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stefan_ntr
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Re: Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#24 Beitrag von stefan_ntr »

Tag 4

Gap/Serres/Rosans/Nyons/Mont Ventoux/Sault/Riez/Saint Croix du Verdon am Lac de St. Croix

Die Sonne scheint vom blauen Himmel wenn man nach Westen schaut. Im Osten wo die RDGA ist immer noch dunkle Regenwolken. Da wir kein Hotel reserviert haben kann es also weiter nach Westen gehen. Zwischen Serres und Nyons landschaftlich interessant durch mehrere Schluchten.
Mittagspause in Nyons vorm Supermarkt. Das nächste Ziel ist der Mont Ventoux. 2000 Meter Berg mitten in der Provence. Einfach mal Googeln wem der Mont Ventoux kein Begriff ist. Ich bin zum zweiten mal hier. Wir kommen von Norden und sehen, dass der Gipfel von einer kleinen Wolke gekrönt ist. Außen herum alles blau. Wir nehmen die Auffahrt von Maulascene. Je weiter wir uns nach oben schrauben um so größer wird die Wolke. Dann fängt es anzu regner. Die Temperatur fällt rapide und nach der nächsten Kurve tauchen wir in ein Glas Milch ein. Die Sicht ist von einem Moment zum anderen bei Null. Der Wind pfeift und peitscht den Regen waagrecht durch die Luft. Anhalten und umdrehen ist keine Option, da vor, hinter und neben uns nichts zu erkennen ist. Von meinem früheren Besuch bei bestem Wetter weiß ich, dass die Straße erst eine Rechtskurve macht um dann 200m weiter nach einer scharfen Linkskurve wieder Richtung bergab verläuft. Ich hänge mich an die beiden Rücklichter eines Autos auf das wir aufgelaufen sind und krieche hinter ihm in Schrittgeschwindigkeit bergab. Nach 10 Minuten haben wir die Wolkenuntergrenze erreicht und man kann wieder etwas sehen. Trotz immer noch heftigen Regen brauch ich erst mal eine kurze Pause um mein Adrenalin etwas herunterzufahren. Mein Kumpel auf der GS versteht die Aufregung nicht. Der hat aber auch nicht gesehen wie es neben der Straße aussieht – steiles Geröllfeld bergab. Ich hatte es ja bei gutem Wetter gesehen. Das zum Thema nicht auf Berge fahren wenn das Wetter nicht passt.
Am Fuß des Berges ist es wieder trocken und wir gönnen uns einen Kaffee. Hier von Süden sieht man, das die kleine Wolke auf der Südseite des Berges ziemlich groß ist.
Weiter geht es zurück Richtung Osten. Da wir derzeit nicht auf der im Navi vorgeplanten Route unterwegs sind fahren wir freestyle durch die Provence und ihre Lavendelfelder. Und so ab 16:00 Uhr halten wir Ausschau nach einem Hotel. Booking und Trivago liefern nichts brauchbares und an der Straße ist auch keines. Es wird 17 Uhr, es wird 18 Uhr – nichts. Mittlerweile sind wir am Lac de St. Croix. Auf gut Glück folgen wir einer Stichstraße zum See. Am Ende der Straße ist ein Dorf – mit einem Hotel – ja und sie vermieten uns das letzte freie Zimmer. Ein Restaurant ist auch dabei und man hat eine super Aussicht auf den See (www.lecomptoir04.com).
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Re: Route des Grandes Alpes, Frankreich und überhaupt

#25 Beitrag von stefan_ntr »

Tag 5

Saint Croix du Verdon am Lac de St. Croix/Grand Canyon de Verdon/Castellane/Barrage de Castillon/St.Benoit/Gorges de Daluis/Col de Valberg/Georges du Cians/Nizza/Cagnes-Sur-Mer

Heute steht der Tag der Schluchten bevor. Und eines vorweg – die Schluchten sind mindestens genau so interessant wie die Passstraßen. Und Heute liegen drei der 1. Kategorie vor uns.
Wir umrunden den Lac Saint Croix im Norden und biegen auf die Nordroute entlang des Grand Canyon de Verdon ab. So nach 20 km kann man rechts von der Hauptstraße abbiegen und kommt auf einer schmalen Straße direkt an die Schlucht heran. Nicht wundern, es ist eine Art Ringstraße die nur 2km hinter der Abfahrt wieder auf die Hauptstraße einmündet. Ohne diese Runde fehlt aber der wichtigste Teil auf der Nordroute. Ich bin auch schon die Südroute gefahren und im direkten Vergleich finde ich diese etwas spektakulärer (nichts für Leute mit Höhenangst!). Am besten man fährt einmal im Kreis herum.
Am Nordende der Schlucht erreicht man Castellane. Wir sind dann Richtung Norden zum Lac Castillon abgebogen und weiter Richtung Osten auf der N202 bis es Links in die Gorges de Daluis geht. Googled mal die Schluchten und schaut euch die Bilder an. Da muss man gewesen sein. Am Ende dieser Schlucht nach Rechts über den Col de Valberg und dann Richtung Süden durch die Georges du Cians. Am Ende der Schlucht kommt man wieder auf die N202 und biegt Links Richtung Nizza ab.
Wir waren dann so voll mit Eindrücken das wir direkt zu unserem Hotel (am Abend davor reserviert) in Cagnes-Sur-Mer gefahren sind.
B&B HOTEL à Villeneuve-Loubet Plage, hôtel proche des plages
In Nizza war nichts zu bekommen und dieses Hotel hat eine eingezäunten Parkplatz mit Schranke. In der Nähe ist der Strand, Supermarkt und ein Mäc – es war ein schöner Abend mit Meerblick.

Anmerkung: Falls ihr Bilder vermisst. Aktuell kann ich keine einstellen, da mein Kontingent im Forum verbraucht ist. Aber es gibt so viele tolle Bilder im Netz und in div. Reiseführern das ich auf meine üblichen Eierkopf vor Passschild Fotos hier verzichte.
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