Uwe401 hat geschrieben:Hallo zusammen,
was Charly vielleicht eingangs meint ist, warum gibt es nicht auch parallel ein kleines
Boxer-Modell? Früher gab es die Boxer ja, bei sonst ähnlicher Ausstattung, in mehreren Leistungsklassen. Die Marktanalysten bei BMW werden diese Frage vermutlich damit beantworten, dass es hierfür keinen Markt gebe. Nach dem Motto, wer sich eine BMW leisten kann, der nimmt auch nur das Spitzenmodell, so dass man sich alles "Kleine" sparen kann. Dafür gibt es dann die F-Modelle, wobei Charly sich ja ausrücklich einen Boxer wünschen würde.
Ich schließe mich aber der Ausgangsfrage an, die man auch noch allgemeiner formulieren kann: Warum gibt es bei Motorrädern (zumindest bei BMW, abgesehen z. B. von der Bhörden-RT) je Modell nur noch eine Motorisierung? Bei PKW ist es ja durchaus auch üblich verschiedene Motorisierungen, die dann auch im Leergewicht variieren, anzubieten.
Mein fast 20 Jahre alter 1000er Boxer wiegt leer (mit Betriebsstoffen) übrigens auch schon fast 220 kg. Die 33 Jahre alte R 45 muss auch schon 200 kg mit ihren 27 PS bewegen.
Durch konsequenten Leichtbau, Einsatz hochfester Stähle usw. ließe sich sicher noch etwas Gewicht sparen, wenn man davon ausgeht, dass meine R100R sich von einer aktuellen R1200R im Wesentlichen (nur gewichtsmäßig

) um etwas Hubraum und viel Elektronik unterscheidet. Ein Moped hat ja nicht mit Unmengen passiver Sicherheit (Airbags, Aufprallschutz usw.) zu kämpfen wie ein PKW, die ja auch immer schwerer und tendetiell Leistungsstärker werden.
Gruß
Uwe401
Tjaja, diese Fragen wurden wohl bereits intern diverse Male von der emotionsfreien Koofmich-Fraktion, Unterabt. Schlipspiloten beantwortet.
Weniger Modellvielfalt heißt latürnich weniger Diversitätskosten und Gewinnspannen-Spreizung im Sinne der Firma BMW...
Dies kann man dann noch weiter perfektionieren - im Koofmich-Sinne, nicht im Kunden-Sinne - durch sog. "Optimierung" von Wandstärken und sog. "Leichtbau" etc., damit die Dinger nicht mehr so - aus Firmensicht - unbotmäßig lange halten.
Obsoleszenz, ich hör dich freuen
Außerdem kann man als Hersteller mit der hauseigenen Finanzierung noch schön was obendrauf verdienen...
Als Opium fürs zahlende Volk gibt es dann eher Unausgegorenes, Retro-Schnickschnack wie die "Classic", die sich darin erschöpft, zu wollen und nicht zu können (ich sage nur "Angst vor der eigenen Courage": Schlauchreifen in der - bezüglich Klassik - sinnarmen 180er-Dimension etc. in eher nachlässiger Fertigungsqualität mit Toleranzen, die eines Premium-Herstellers eher unwürdig sind).
Klassisch geht anders. Z.B. mit Telegabel, Doppelschleifenrahmen, Kardan ohne Momentstrebe, dafür in guter reserventrächtiger Materialstärke, Verzicht auf Elektro(-nik)-Gimmicks, Rückkehr zur Zweiventil-Technik, Drehmoment-Optimierung zu Lasten von Spizenleistung - alles zu Gunsten eines echten Purismus, der sich der ungefilterten Freude am Fahren verschreibt.
Schauen wir uns die aktuelle Produkt-
Range mal in 30 Jahren an, sage ich mir immer wieder.
Und vergleichen das Ergebnis mit den Motorrädern, die dann 60 oder 80 Jahre alt sind (und wahrscheinlich immer noch schön sind)...
Das erklärt vermutlich auch mit den
Run auf die alten Exemplare (beileibe nicht nur von BMW!), die eben noch etwas maß- und ggf. liebevoller verfertigt wurden.