Wie lange noch mit den Reifen?

[alexfireblade]

Hi zusammen, erstmal mir ist klar das die Frage sehr schwierig ist und vielleicht etwas doof.

Zu meiner Verteidigung fahre schon seid Ewigkeiten nur Stollenreifen auf Transalp und F800GS und meine Erfahrung mit Straßenreifen sind uralt und auch es viel leichtere Motorräder CBR900 usw....
Also ich habe den Michelin Pilot Road 4GT hinten und Pilot Road 2 vorne, diese Haben gut 3mm Profil, mein Fahrprofil ist wohl reifen schonend Reisetempo Autobahn 130kmh - 150kmh.

Kann man jemand bitte eine Grobe Schätzung abgeben wie lange das noch hebt? würde vielleicht ne 2000 - 3000km Tour machen wollen, geht das noch oder net?

Was denkt Ihr danke vorab

[wohi]

Ich hab keine Erfahrung mit K1200, aber generell würde ich bei 3 mm Restprofil hinten keine 3000 km-Tour mehr starten.

[teileklaus]

mag gehen, mag nicht gehen.
Der Road 2 vorne ist ja schon uralt, den würde ich sofort entsorgen. Der hintere Road4 ist schon besser.
Ich würde einen neuen Satz auf die Tour machen den alten 4 er daheim wieder montieren und glattfahren wenn ich komme.
Wenn du kein Gas gibst und in den Kurven beschleunigst und dort schnell durchrollen lässt mag es gehen, bei mir würde es nicht gut gehen, zumindest käme ich mit Glatze hinten heim und das wäre es nicht wert.

[bernd14]

No way ...

In Kurz: mach neue Reifen drauf. Die 30€ für die 2mm Reserve sind den Stress nicht wert.

In Lang: Ich habe -- als ich noch jung und unerfahren war -- mal mit einem 4mm Reifen eine Gardasee-Tour gewagt (K1200RS). Die Tour war eigentlich eine relativ gemütliche mit Mädel hintendrauf. Okay, ein paar Bergpässe waren schon dabei. Nein, sie (das Mädel) war nicht zu dick!!

Nach Anfahrt und 4 Tagen in den Bergen war die Lauffläche vom Hinterreifen ein dicker weisser Streifen vom Trägermaterial (also Profiltiefe -2mm) ... die Investition in den Hinterreifen also maximal ausgenutzt.

Die Vorderreifen sahen auch schon etwas abgefahren aus. Die K1200RS frisst in den Bergen die Vorderreifen an den Flanken ganz schön weg. Waren aber noch okay.

Dann zwei Tage Suche, bis ich in Italien einen Reifenhändler gefunden habe, der den Bridgestone Reifen (das Nachfolgemodell) besorgen konnte. Alle total freundlich, haben sich richtig Zeit genommen, herrausgekommen ist dann aber immer nichts. Irgendwie scheinen die Italiener nicht so auf Bridgestone zu stehen. Das Dokument zur Reifenfreigabe war natürlich ohne Chance. Der Preis ... nachdem ich in Deutschland geschaut hatte ... war erwartungsgemäss sportlich.

Von den 8mm des neuen Reifens waren nach weiteren 3 Tagen als ich wieder in DE war auch schon wieder 2mm weg.

... um das ganze dann zu toppen ... der Reifenhändler hat mir natürlich das falsche Modell des Reifens aufgezogen (falsche Gewichtsklasse).

... noch eines obendrauf ... bei der Rückkehr nach DE sofort in eine Polizeikontrolle ... und eine schöne Postkarte mitbekommen, dass ich mich doch freundlicherweise mal um die Reifen kümmere und das vom Reifenhändler abstempeln lasse ... oder sie mich gerne wiedersehen möchten. Kommentar vom freundlichen Polizist zum Vorderreifen: "Oh, Sie schonen aber auch die Mittelspur!"

Ich habe auch schon Tourenfahrer gehört, die bei solchen Touren einen frischen Reifen an den Zielort schicken, um ihn dort dann aufziehen zu lassen.

[joerg58kr]

Wie lange gibt es den Pilot Road 2 schon nicht mehr? Auf jeden Fall dürfte der schon zum Holzreifen mutiert sein. Nässe-/Kältegripp wahrscheinlich gleich knapp über null, dafür kein Verschleiß mehr.
Wie alt ist der Pilot-4, wahrscheinlich auch nicht mehr der Jüngste? Älter als 5 Jähre?
Was sagen die DOT-Nr?
Geh mal davon aus, das die Reifen gerade zum Schluss unproportional an Profil verlieren.
2-3000KM mit dem Restprofil könnte allerdings bei dem Reifenalter durchaus funktionierten, da kein Abrieb mehr, dafür auch kein Gripp mehr
Weg mit den Dingern. Lieber mit ein paar frischen Reifen, mit vollen Profil, vollem Gripp auch bei Nässe oder kalten Reifen in den Urlaub, als nach 1000-1500KM in der Fremde stranden und das gewonnene Geld durch die Rest-Millimeter doppelt und dreifach drauflegen, weil vor Ort neue Reifen her müssen. Vom Stress/Zeit mal ganz abgesehen.

[RS1100]

Frage, wechselst du die Reifen selbst, also Räder ausbauen und zum Reifenhändler bringen oder läßt du es komplett machen? Bei letzterem könntest du vorausschauend den Wechsel planen, das geht sogar im benachbarten Ausland.

Finde meinen neuen Excel Reifenrechner nicht mehr, der berücksichtigt sogar, dass mit geringer Profiltiefe die Reifen noch schneller an Profil verlieren, als im Neuzustand.

Den alten Faustformelrechner stelle ich hier einmal herein.

Dazu musst du aber die Profiltiefe und den Kilometerstand vom letzten Wechsel wissen. Bis jetzt hat es bei mir einigermaßen gepasst.

Schreibschutz ist "nord"

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[Alpenbummler]

... diese haben gut 3mm Profil, mein Fahrprofil ist wohl reifen schonend Reisetempo Autobahn 130kmh - 150kmh.

Kann man jemand bitte eine Grobe Schätzung abgeben wie lange das noch hebt? würde vielleicht ne 2000 - 3000km Tour machen wollen, geht das noch oder net?

Da kannst du noch 1,4 mm verfahren bis die Mindestprofiltiefe erreicht ist. Ich brauche etwa 1 mm auf 1.000 km. Für 3000 km kann das aber auch dir nicht reichen.

[K1200RS Gespann]

Mach neue drauf

[alexfireblade]

Die Reifen sind von 2020 und 2021 was schon grenzwertig ist für meinen Geschmack aber noch weich und haben gut Grip im nassen und trockenen Untergrund sonst hätte ich die ja schon runtergeschmissen, aber spätestens nächstes Jahr gibts neue bzw. wahrscheinlich fahre ich mal zu meinen Eltern gesamt 800km und dann gibts neue.

Okay vielen Dank an alle, ich denke bin jetzt aufgeschlaut. Danke auch für den Reifenrechner ist echt gut. Grüße Alex

[RS1100]

Die Reifen sind von 2020 und 2021 was schon grenzwertig ist (...)

Das ist ein weit verbreitetes Denken, das aber jeglicher Grundlage entbehrt. Wenn ein Motorradreifen nicht ständig der UV Strahlung ausgesetzt ist, ist selbst ein Alter von 6 Jahren und mehr kein Problem. Ob ein Reifen noch tauglich ist, wird u.a. nach folgenden Kriterien geprüft.
Verhärteter Gummi, spröde Textur oder Rissbildung des Reifens.
Weiße Verfärbungen oder zu glatte und glänzende Oberfläche des Reifens.

Ausschlaggebend ist das Reifenbild, wenn das und die anderen Parameter ok sind, würde ich ihn bedenkenlos bis zur Verschleißgrenze fahren. Für die Rennstrecke und zur Kurvenhatz in den Alpen, würde ich nicht mehr nehmen.

[Peter.BMW.GS]

Ich hab keine Erfahrung mit K1200, aber generell würde ich bei 3 mm Restprofil hinten keine 3000 km-Tour mehr starten.

Es hängt ja immer vom Reifen ab, das muss man sehen. Über die 3 mm wurde schon alles gesagt!

[joerg58kr]

Hier ein kleiner Vergleich auch was Nutzungsdauer und Restreichweite angeht.
R1200RS mit Pirelli Angel GT-2 Laufleistungen bei mir ~8.000-9.500KM, zuletzt aus 2022, auf der letzten Tour (320KM) vor dem Wechsel bei 1,60mm 0,4mm am Vorderrad abgebaut.
F800ST ebenfalls AGT-2 Laufleistungen bei meiner besseren Hälfte 10.200 -11.500KM, zuletzt aus 2019, auf der letzten Tour (~300KM) rund 0,3mm am Vorderrad abgebaut.

Der Millimeter am Schluss pro 1.000 KM kommt hin. kann sogar eng werden. DOT aus 2020/2021 wäre auch noch o.k. bei 2-3.000 KM und nur noch 3,0 mm das passt halt nicht zusammen.
Wenn es dann noch z.B. auf rauhen Asphalt ins nahe Ausland gehen soll oder Kurven kratzen in die Alpen, erst recht nicht.

Die Hinterreifen waren nie kriegsentscheidend, dort war beim gemeinsamen Wechsel immer noch 2,2-2,3mm vorhanden.
Wenn bei uns die Vorderreifen bei 2,0-2,2mm ankommen, werden neue Schlappen bestellt. Wir haben zum Glück eine Werkstatt im Nachbarort, die uns die Reifen für einen schmalen Taler (40,-/Satz) auf Zuruf wechselt. Anrufen, vorbeifahren, dabei warten, Smalltalk, wieder heim. Keine langen Termine, von jetzt auf gleich. Wenn es ganz eng ist, heißt es komm morgen. Auch gut.