K1200R Umrüstung des iABS1 von FTE auf iABS von WCS

technische Probleme und Lösungen
Antworten
Benutzeravatar
Thomas1966
Beiträge: 1
Registriert: 3. Oktober 2024, 10:39

K1200R Umrüstung des iABS1 von FTE auf iABS von WCS

#1 Beitrag von Thomas1966 »

Hallo! erst eimal zu mir,
ich bin seit 2005 Besitzer und Fahrer einer K1200R Baujahr2004.
Vor dem Kauf dieses Motorrad habe ich viele Erfahrung mit diversen Motor getriebenen Zweirädern gesammelt.
Die K1200R zu kaufen war den Fahreigenschaften dieses leistungsstarken und innovativen Motorrades geschuldet.
Doch die Innovationen haben im Laufe der Jahre doch etwas gelitten.
Es fing an mit hohen Kriechströmen im ausgeschalteten Zustand, was alle 2 Jahren den Tausch des Akku durch die Vertragswerkstatt zur Folge hatte.
Alles dazwischen würde den Rahmen sprengen.
2024 war dann mal wieder TÜV fällig und ich bin zum Termin in meine Vertragswerkstatt gefahren. Bei dieser Fahrt ging im Display die ABS-Warnung (Rot) an, ABS-Komplettausfall, keine Bremsunterstützung, Verzögerung möglich und 180ger Puls.
In der Werkstatt habe ich mit Hinweis auf den ABS-Fehler mein Motorrad abgegeben für die TÜV-Prüfung am nächsten Tag.
Am nächsten Tag der Anruf: der Fehler konnte ausgelesen werden und tritt nach Löschung weiter bei Probefahrten auf.
Die Werkstatt meinte, das Motorrad ist reif für den Verwerter.
Also habe ich mich auf die Suche nach Möglichkeiten gemacht.
Das überholen Des FTE-Aggregates war scheinbar die einzige Lösung, so BMW-Vertragswerkstatt und BMW-Motorrad-Kundenhotline in Berlin.
FTE baut diese Teile nicht mehr als Ersatz. Lagerbestände sind leer gekauft.
Seriöse Ersatzteilangebote waren auch nicht zu finden.
Nun kommt für mich die Kosten-Nutzen-Abwägung ins Spiel.
1. Ich lasse den FTE-Druckmodulator bei RHElectronic (https://rhelectronics.de/de) überholen, behalte dieses wartungsintensive System und ein schlechtes Gefühl (Wann fällt es wieder aus?).
2. Ich ersetze das ABS durch ein „Secondlife-KIT“ von RHElectronik mit Verlust des ABS,
und Neuzulassung durch Einzelabnahme.
3. Umrüstung auf ein ABS-System von WCS (https://wcs-automotive.de/) mit ABE.

Ich habe mich nach gründlicher Überlegung für 3. die Umrüstung entschieden.
In Zusammenarbeit mit Hr. Woiwod (WCS Automotive Solutions GmbH) habe ich diverse Werkstattbetriebe für den Umbau angefragt und bin dadurch zu Ullrich Beppler von MTS (MotorradTechnikSüdpfalz OHG; https://mts-motorradtechnik.de/ ) gekommen. Hier passte der Erstkontakt, Beratung und die Einschätzung, dass ein Motorrad nicht auf Grund fehlender BMW-Originalteile auf den Schrott gehört.

In meine Überlegung habe ich auch mit einfließen lassen, dass ich mit der Umrüstung den Bremsflüssigkeitswechsel selbst durchführen kann, was mit dem FTE-System nur in einer Werkstatt mit entsprechendem Equipment möglich ist.

Die Kosten der Umrüstung beliefen sich auf ca 2900 € für das Replacementkit , benötigte
Kleinteile und Montage.

Für den Umbau musste ich noch Ersatzteile wie einen Tank und Einfüllstutzen besorgen, da BMW diese Ersatzteile nicht mehr liefern kann.
Der originale Tankeinsatz, kann nur mit dem FTE-System verwenden werden. BMW hat ab 2006 eine leicht veränderte Tankform produzieren lassen und eine größere Aussparung für das Conti-iABS an der Unterseite eingebracht.
Den Tankeinsatz konnte ich bei eBay incl. Versand für 60€ und einen passenden Einfüllstutzen für 30€ erwerben.
Andere Kleinteile hatte MTS auf Lager.

Nach meiner Recherche würde 1. Überholung durch RHElectronic mit Versand und Montage in meiner Vertragswerkstatt ca. 1700 € betragen.
Der 2. Punkt kam für mich nicht in Frage, da ich auf ABS nicht verzichten möchte.

Die erste Fahrt von der Werkstatt in Landau durch den Schwarzwald nach Hause ins Gäu hat mir die Richtigkeit der Entscheidung bestätigt. In strömendem Regen habe ich das ABS in diversen Fahrmanövern ausgetestet. Zu keinem Zeitpunkt hatte ich Unsicherheiten bemerkt. Das ABS reagierte schnell und unaufdringlich auf nasser Fahrbahn, trotz Vollbremsung oder Kurvenlage blieb das Motorrad stabil. Die Bremsung ließ sich sogar noch besser dosieren als das vorherige iABS1 von FTE. Eine echte Verbesserung!

Dafür meinen Dank an Jürgen Woywod, der dieses Nachrüstset entwickelt und vertreibt, Ullrich Beppler, der mit seiner jahrelangen Erfahrung in Sachen BMW-Motorrad den Umbau bzw. die Verbesserung meiner K1200R einfach Klasse umgesetzt hat.

Ich hoffe mit diesem Beitrag zu zu helfen, wenn jemand vor dem gleichen Problem steht.

Grüße aus dem Gäu
teileklaus
Beiträge: 4095
Registriert: 5. Januar 2012, 15:30
Mopped(s): R1252R DOHC 62000 km BIG BORE
Wohnort: 74821 Mosbach OT

Re: K1200R Umrüstung des iABS1 von FTE auf iABS von WCS

#2 Beitrag von teileklaus »

super danke für den Bericht. ich bin sicher dass du damit Ruhe hast.
Das mit dem Tankumbau ist sicher auch ein Grund warum das nun teurer als gedacht wurde.
Taurus1
Beiträge: 339
Registriert: 25. September 2018, 10:43
Mopped(s): R1150r Rockster
Wohnort: TR

Re: K1200R Umrüstung des iABS1 von FTE auf iABS von WCS

#3 Beitrag von Taurus1 »

Trotz der Mehrkosten die richtige Entscheidung. Bei den Fahrleistungen einer K1200R würde ich auch nicht auf das ABS verzichten wollen.
Wer anderen eine Grabe grubt, soll nicht mit Schweinen werfen.
Antworten