ABS-Druckmodulator defekt

Alles, was mit der Technik der WASSERgekühlten R1200/R1250xx zu tun hat
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R12RS_DD
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ABS-Druckmodulator defekt

#1 Beitrag von R12RS_DD »

Jetzt beschreibe ich mal meine Odyssee mit dem ABS-Block an meiner 2016er R1200RS LC K54.

Gekauft habe ich das Motorrad diesen Sommer von privat mit 47.000 km. Eine Servicehistorie war nicht belegbar - hat mich nicht gestört, denn damit kann man am Preis ein bisschen verhandeln und ich mache eh alles (außer Reifenaufziehen) selbst.

Nach der Heimfahrt vom Fahrzeugkauf auf eigener Achse und ein paar kleinen Runden in meiner Umgebung habe ich nach 1500 problemlosen Kilometern den größtmöglichen Serviceumfang angegangen: Motoröl, HAG-Öl, Ventielspielkontrolle, Kerzen- und Filterwechsel und zu guter letzt die Bremsflüssigkeit (ja, Kardan und Teleöl steht noch aus).

Beim Wechsel der Bremsflüssigkeit habe ich einfach wie gewohnt zunächst die Ausgleichbehälter fast leergezogen und dann frische DOT4 LV eingefüllt (hatte mich für DOT4 LV entschieden, weil das die Werkstätten, die ich in der Nähe dazu interviewt habe auch immer so an den LC-Boxern machen), durch gepumpt und entlüftet (war aber keine Luft im System) und dann den ABS-Block bei MotoScan angesprochen, um auch im ABS-Block frische Bremsflüssigkeit zu haben. Bei der Bremse hinten verlief das ohne Auffälligkeiten. Vorn wurde beim Ansprechen des ABS-Blocks der Bremshebel knüppelhart - normaler Weise kann man den ziemlich weich ziehen, während der ABS-Block per Diagnose aktiviert wird. Bei der Fehlersuche kam dann raus, dass die Bremspumpe, die Leitungen und Sättel gängig sind. Also lag eine Verstopfung im ABS-Block vor.

In der Tat fand ich gräuliche Klümpchen von kalkartiger Konsistenz im ABS-Blockgewinde für die Hohlschraube des Zulaufes der Vorderradbremse (das kommt wohl von alter Bremsflüssigkeit in Verbindung mit Wasser und Aluminium). Neuer Druckmodulator kostet 1400 € bei BMW. Ich entschied mich für die Regeneration des alten Blocks bei einer Firma, die ich hier nicht schlecht reden möchte. Die Überholung ging schnell und so konnte ich wenige Tage nach dem Ausbau meinen ABS-Block wieder einbauen. Sicherheitshalber habe ich die Leitung von der Bremspumpe zum Druckmodulator getauscht und die Bremspumpe zerlegt und penibelst gereinigt, um kristallisierte Bremsflüssigkeitsrückstände ganz sicher ausschließen zu können. Ergebnis: Schon beim herkömmlichen Entlüften ohne MotoScan bemerkte ich, dass da wieder irgendwas nicht stimmt. Der Hebel gab mir wieder das Gefühl, dass es Engstellen gibt, die den Druchfluß erheblich behindern bis hin zum erneuten knüppelharten Bremshebel nach einigen Pumpvorgängen.

Ich kontaktierte den Fachbetrieb und mir wurde gesagt, das liege an der DOT4 LV. Wenn man niedrigviskose Bremsflüssigkeit verwendet, kann das Problem wohl sehr schnell wieder auftreten. Teilweise soll es bei BMW Motorrädern und bei Opel PKW wohl dazu kommen, dass der überholte Block eingebaut wird und bei der ersten Fahrt nach dem Ablassen von der Hebebühne bereits das System wieder verstopft ist, wegen der LV-Spezifikation. Die oben nicht näher genannte Firma überholte den Druckmodulator auf Kulanz erneut. Ich fand das sehr eigenartig, zumal die Hinterradbremse dieses Problem nicht zeigte und die gleiche DOT4 LV von mit verpasst bekam. Wie dem auch sei: Ich spülte mit ganz normaler DOT4 alle Leitungen und die Bremspumpe. Es folgte beim Einbau und der Befüllung mit herkönnlicher DOT4 mit dem Ergebnis: Gleiches Phämomen wieder. Ich habe mein Geld zurückbekommen und stand nun mit dem Problem wieder am Anfang. Der Fachbetrieb sagte mir auch, wenn ich einen anderen Druckmodulator mit meinem ABS-Steuergerät verwenden möchte, müssen die Drucksensoren kalibriert werden. und wenn ich einen kompleten Austauschblock verwende, muss der in der restlichen Fahrzeugelektronik registriert werden.

Neuer Block für 1400 € oder woanders überholen lassen oder vielleicht doch mal einen gebrauchten Block von einer geschlachteten Maschine nehmen. Ich habe mich für einen gebrauchten Block (Baujahr 2018, 19.000 km gelaufen, vor 6 Monaten ausgebaut) entschieden und der wird heute geliefert. Nun überlege ich, ob es sinnvoll ist, den Block sicherheitshalber bei einem Fachbetrieb spülen zu lassen, weil man nicht sicher sagen kann, ob der vielleicht auch kristallisierte Bremsflüssigkeit in den Ventilen hat, die dann wieder zum blockierten Bremskreis führen. In diesem Fall würde ich aber den Fachbetrieb wechseln und mich diesmal an RH-Electronics (die waren also nicht schuld an den missglückten Reparaturversuchen) wenden.

Jetzt meine Fragen:
1. Was würdet ihr machen?
2. Wie schätzt ihr das ein, dass man auf keinen Fall DOT4 LV nehmen soll?
3. Stimmt es, dass die Drucksensoren im Druckmodulator kalibriert werden müssen, wenn ich bspw. mein alter Steuergerät auf den Austauschblock setze? Wenn ja, geht das mit MotoScan?
4. Stimmt es, dass ich einen vollständig ausgetauschen ABS-Block (Hydraulikeinkeit und Steuergerät) einbaue, dass ich das dann irgendwo in der Zentralen Fahrzeugelektonik anmelden muss? Wenn ja, geht das mit MotoScan?

Danke schonmal für euer Schwarmwissen.
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R12RS_DD
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Re: ABS-Druckmodulator defekt

#2 Beitrag von R12RS_DD »

Hier mal Bilder von den Rückständen.
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Re: ABS-Druckmodulator defekt

#3 Beitrag von Faust »

Habe gerade die BMW Reparatur-CD konsultiert.
Zur Bremsflüssigkeit heisst es da nur "DOT 4" (kein LV).
Beim "normalen" Bremsflüssigkeitswechsel wird kein Bezug zum Druckmodulator gemacht. Der muss also nicht extra durch MotoScan (oder vergleichbares Gerät) aktiviert/gespült/entlüftet werden.
Das muss nur gemacht werden, wenn der Druckmodulator ersetzt wird. Dazu heisst es dann "Software prüfen" und "Steuergeräte Fahrzeug programmieren" mit dem BMW Motorrad Diagnosesystem.
Habe selber auch den MotoScan. Den Druckmodulator habe ich damit aber noch nie angesteuert- eben weil die Rep-CD das nicht verlangt. Und weil die Bremse bisher (62000 km) einen einwandfreien Druckpunkt hat. Und auch, weil mir nicht ganz klar ist, ob/wie während der Aktivierung durch MotoScan der betreffende Bremshebel zu betätigen ist.
Gruss und gutes Gelingen!
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Re: ABS-Druckmodulator defekt

#4 Beitrag von R12RS_DD »

Beim Flüssigkeitswechsel habe ich auch nur den Modulator angesprochen, weil mir nicht klar war, wann der das letzte mal gearbeitet hat und wie alt und verwässert dann die in dem Teil stehende Flüssigkeit ist.
Offenbar war es (vom Schaden mal abgesehen) die richtige Entscheidung, den Druckmodulator arbeiten zu lassen. Ich möchte mir nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn ich in einer Grenzsituation das ABS gebraucht hätte und auf einmal die Vorderradbremse den Dienst vollständig einstellt.
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Re: ABS-Druckmodulator defekt

#5 Beitrag von chefffe »

Meine Wechsel habe ich bisher auch immer mit normalem DOT4 und ohne jemals Modulator Ansteuern durchgeführt (64tkm aktuell).
Noch nie Probleme gehabt ...
Die Ablagerungen schauen ja aus wie abgeplatzter KunststofF? Sind die hart oder weich ?

(PS: Fehler im ABS sollte das System idR erkennen und melden)
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Re: ABS-Druckmodulator defekt

#6 Beitrag von R12RS_DD »

Das ist spröde wie Kalk. Anders kann ich es nicht beschreiben. Der Unterschied zu deinem Motorrad ist, dass ich keine Ahnung hatte, wann hier in den 47.000 km zuletzt das ABS überhaupt gearbeitet hat. Im Normalfall würde ich das ABS beim Flüssigkeitswechsel auch nicht ansprechen, weil ich selbst immer mal testweise ABS-Bremsungen mache, um zu gucken, ob alles noch so tut, wie es soll. Zum Glück habe ich das seit dem Kauf noch nicht auf der Straße gemacht.

Im ABS war kein Fehler hinterlegt. Das ist auch bei dieser Art von Blockade normal. Woher soll das System wissen, dass etwas nicht stimmt? Die R1200RS LC hat keinen Bremslichtkontakt an der Handbremspumpe. Die bekommt nur durch die Sensoren im Druckmodulator mit, dass gebremst wird. Wenn am Eingang des Druckmodulators eine Blockade vorliegt, wird kein Druck hinter dem Eingang aufgebaut - damit kann das Steuergerät keinen Fehler sensieren, weil es nicht weiß, dass der Bremshebel gezogen wurde.
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Re: ABS-Druckmodulator defekt

#7 Beitrag von joerg58kr »

Die RS hat ja auch ein Teilintegral ABS. Wird vorne gezogen, bremst es hinten mit, umgekehrt nur hinten. Da reicht dann das Signal vom Druckmodulator.
Conti MIB, es gibt auch keine getrennten Regel- oder Steuerkreise mehr wie beim Vorgänger FTE mit BKV. Daher muss auch bei einem Wechsel der BFL kein Ansteuern/Programmieren mehr stattfinden, nur noch wenn der Druckmodulator/Steuergerät gewechselt wird.
Normales Durchpumpen der neuen BFL sollte als reichen, solange man die Komponenten nicht wechselt.
Wenn der Druckmodulator getauscht wird, steht in der Rep-Rom im Endeffekt in der Pos. 61 00 002 eine (Über-)Prüfung der Software der neuen Komponenten, ob sie auch zum vorhandenen Steuergerät passen. Also werden alle Steuergeräte, egal ob Motor-, ABS-, ... einmal abgeglichen. Was ja auch Sinn macht, bei einem sicherheitsrelevanten Bauteil mit hohen Steuer-/Regelanteil.

So mein Verständnis
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Re: ABS-Druckmodulator defekt

#8 Beitrag von R12RS_DD »

Okay, aber was da genau gemacht wird mit der Software ist nicht näher beschrieben? Ich hoffe, dass das mit dem MotoScan machbar ist...
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Re: ABS-Druckmodulator defekt

#9 Beitrag von Vmax »

Der ganze Stress ist ja ärgerlich. Hoffe, Du bekommst das noch hin. Hat der Vorgänger denn nie seine Bremsflüssigkeit tauschen lassen, oder woher kommt so etwas?
Ich mache mit meiner auch ein paar mal im Jahr ABS Bremsungen in der Hoffnung, dass es dem ABS System gut tut und ich in Übung bleibe.
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Re: ABS-Druckmodulator defekt

#10 Beitrag von joerg58kr »

R12RS_DD hat geschrieben: 6. Oktober 2025, 21:09 Okay, aber was da genau gemacht wird mit der Software ist nicht näher beschrieben? Ich hoffe, dass das mit dem MotoScan machbar ist...
Das sind interne Prüfzyklen vom BMW Motorrad Diagnosesystem ISTA/P , was dort genau abläuft und ob das auch von Motoscan (welche Version) beherrscht wird :?: :?: :?:
Das wird dir wahrscheinlich noch nicht einmal die BMW-Werke sagen können. Die schließen ihr Diagnosegerät auch nur an und drücken das Knöpfchen . Wird dann mit drei AW (15 Min.) angesetzt. :lol:
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Re: ABS-Druckmodulator defekt

#11 Beitrag von R12RS_DD »

joerg58kr hat geschrieben: 7. Oktober 2025, 07:37 Das sind interne Prüfzyklen vom BMW Motorrad Diagnosesystem ISTA/P , was dort genau abläuft und ob das auch von Motoscan (welche Version) beherrscht wird :?: :?: :?:
Das wird dir wahrscheinlich noch nicht einmal die BMW-Werke sagen können. Die schließen ihr Diagnosegerät auch nur an und drücken das Knöpfchen . Wird dann mit drei AW (15 Min.) angesetzt. :lol:
Von MotoScan habe ich die Ultimate Version in Verbindung mit einem UniCarScan UCSI-2100.
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Re: ABS-Druckmodulator defekt

#12 Beitrag von wolfgang »

MotoScan
Frag doch bei denen einmal nach. Die sollten doch wissen, was die Kiste kann.
Gruß

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Re: ABS-Druckmodulator defekt

#13 Beitrag von R12RS_DD »

Der Inhaber von MotoScan sagt, das geht nur mit dem ISTA. Gibt es das nur direkt bei der BMW-Apotheke? Kennt jemand eine freie Bude oder einen Privatmann in Dresden und Umgebung, der/die das macht?
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joerg58kr
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Re: ABS-Druckmodulator defekt

#14 Beitrag von joerg58kr »

Na ja, das sind, wie schon geschrieben, lt. Werkstatthandbuch 3 AWs, wenn man den Rest weglässt und selbst macht. Je nach BMW-Werke liegen die Verrechnungssätze zwischen 8-12,-€ plus MwSt.
15 min um die Mühle in die Werkstatt zu schieben, an das ISTA anschließen, auslesen, wieder raus damit, Rechnung schreiben. Da bleibt nicht viel hängen bzw. rechnet sich eigentlich nicht. Also egal ob nun Werks-NL oder kleiner Händler, wenn dann nur beim Gesamtpaket.
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AW Druckmodulator wechseln.jpg
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Re: ABS-Druckmodulator defekt

#15 Beitrag von chefffe »

Kalkartige Überreste können ja nicht von einem erst neu eingefüllten "LV" kommen. Ich vermute eher da hat es wirklich irgendwas aus Kunststoff zerbröselt (wenns bröselt dann wars schon ausgehärtet), wie auch immer so was kommen kann. Ist ja auch das typische Kunststoffgrau.
Das ist schon sehr mysteriös, ins besonders weil du ja schreibst das die Bremse tadellos "vor Bearbeitung" funktioniert hatte.

Motoscan hat die Funktion, die habe ich aber (nun glücklicherweise :D) noch nie getestet. Vielleicht kann man damit wirklich den Modulator schrotten, wenn der die Kolben irgendwo reintreibt wo sie nicht hinsollen ... aber keine Ahnung.
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Re: ABS-Druckmodulator defekt

#16 Beitrag von R12RS_DD »

joerg58kr hat geschrieben: 7. Oktober 2025, 12:23 Na ja, das sind, wie schon geschrieben, lt. Werkstatthandbuch 3 AWs, wenn man den Rest weglässt und selbst macht. Je nach BMW-Werke liegen die Verrechnungssätze zwischen 8-12,-€ plus MwSt.
15 min um die Mühle in die Werkstatt zu schieben, an das ISTA anschließen, auslesen, wieder raus damit, Rechnung schreiben. Da bleibt nicht viel hängen bzw. rechnet sich eigentlich nicht. Also egal ob nun Werks-NL oder kleiner Händler, wenn dann nur beim Gesamtpaket.
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AW Druckmodulator wechseln.jpg
Also müsste ich mit 50 € dabei sein.

Habe grad beim Freundlichen angerufen und mit einem Meister gesprochen: Er meinte, ich soll erstmal einbauen und entlüften - eventuell haben die Steuergeräte selbst Kalibrierroutinen (Wenn alle Kontrollleuchtetn beim Fahren ausgehen und keine Fehlercodes abgelegt sind, passt das wohl auch so). Ansonsten soll ich die Kiste vorbeibringen und er macht das fix über sein ISTA-System.
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Re: ABS-Druckmodulator defekt

#17 Beitrag von R12RS_DD »

chefffe hat geschrieben: 7. Oktober 2025, 13:01 Kalkartige Überreste können ja nicht von einem erst neu eingefüllten "LV" kommen. Ich vermute eher da hat es wirklich irgendwas aus Kunststoff zerbröselt (wenns bröselt dann wars schon ausgehärtet), wie auch immer so was kommen kann. Ist ja auch das typische Kunststoffgrau.
Das ist schon sehr mysteriös, ins besonders weil du ja schreibst das die Bremse tadellos "vor Bearbeitung" funktioniert hatte.

Motoscan hat die Funktion, die habe ich aber (nun glücklicherweise :D) noch nie getestet. Vielleicht kann man damit wirklich den Modulator schrotten, wenn der die Kolben irgendwo reintreibt wo sie nicht hinsollen ... aber keine Ahnung.
Ja, könnte auch Kunststoff ohne Weichmacher sein...

Wenn MotoScan den Block zerstört hätte, warum zerstört es den Block nach der ersten und zweiten Reparatur wieder (immer mit dem gleichen Fehlerbild)? Die grauen Teilchen kamen übrigens nur anfangs raus, als ich den Druckmodulator das erste mal ausgebaut habe, noch bevor er das erste mal zum Fachbetrieb ging. Ich habe den Druckmodulator kopfüber leicht "geschüttelt", um die Bremsflüssigkeit rauslaufen zu lassen, damit beim Transport zum Fachbetrieb nicht der ganze Block eingesaut wird und evtl DOT4 das el. Interface in das Steuergerät gelangen kann.

Und warum ist dann die Hinterradbremse nicht betroffen?

Motoscan treibt im Entlüftungsmodus nur die ABS-Pumpe und öffnet/schließt die Ventile. Die Pumpe wird entweder bestromt oder nicht. Da gibt es nur an und aus. bei den Ventilen ist es so, dass im ABS-Steuergerät Spulen sind, die bestromt werden können. Durch deren Magnetfeld werden dann die Ventilkolben entweder gezogen oder ohne Magnetfeld durch Federkraft in ihre Ausgangslage gedrückt. Kann mir nicht vorstellen, dass MotoScan den ABS-Block geschrottet.

Mir fällt grad ein: Nach der zweiten Reparatur habe ich kein MotoScan angeschlossen. Da kam die Blockade schon beim händischen 0815-entlüften der Vorderradbremse.
Zuletzt geändert von R12RS_DD am 7. Oktober 2025, 13:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: ABS-Druckmodulator defekt

#18 Beitrag von R12RS_DD »

Übrigens: Danke, dass ihr euch so rege beteiligt!
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Re: ABS-Druckmodulator defekt

#19 Beitrag von R12RS_DD »

So, heute Abend habe ich mal nacheinander beide ABS-Blöcke angeschlossen und ein bisschen mit MotoScan hantiert. Ein findiger Techniker von RH-Electronics meinte, die machen zusätzlich zum Spülen mit hohen Drücken auch folgendes: Es werden bei Bedarf über mehrere Stunden die nicht ordentlich arbeitenden Ventile hin- und herbewegt, um sie wieder gängig zu machen und eventuelle Verunreinigungen zu zerkleinern. Er hat mich ermutigt, auch mal bei Diagnose die einzelnen Ventile anzusteuern - man könne hören, wenn eins leiser oder ganz stumm ist.

Und tatsächlich: Das alte Modul macht keinen Klacklaut beim vorderen Eingangventil. Alle anderen Ventile klackern in ähnlicher Lautstärke. Ist aber eigentlich nebensächlich: Ich werde den alten Hydraulikblock nicht zu weiteren Reparaturversuchen geben. Beim "neuen" ABS-Block klackern ALLE Ventile in ähnlicher Lautstärke.

Wenn ich das "neue" ABS anschließe, wird im Kombiinstrument der Fehler der falschen Codierung ausgegeben und im ABS-Steuergerät kommt der Fehlercode: 480B2F.
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Re: ABS-Druckmodulator defekt

#20 Beitrag von joerg58kr »

Das Conti MIB verhält sich ja ähnlich wie das alte ABS-2, sprich wenn es ausfällt, bleibt zumindest die volle Bremskraft erhalten. Nur die Stotterbremse arbeitet nicht, also das Rad könnte blockieren.
Damit sollte man, wenn man allen Unbillen aus dem Weg geht und vorausschauend fährt auch heil beim Freundlichen ankommen.
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Re: ABS-Druckmodulator defekt

#21 Beitrag von R12RS_DD »

joerg58kr hat geschrieben: 7. Oktober 2025, 12:23 Na ja, das sind, wie schon geschrieben, lt. Werkstatthandbuch 3 AWs, wenn man den Rest weglässt und selbst macht. Je nach BMW-Werke liegen die Verrechnungssätze zwischen 8-12,-€ plus MwSt.
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Bist du eigentlich beim Freundlichen angestellt oder woher hast du die ganzen Detailinformationen?
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Re: ABS-Druckmodulator defekt

#22 Beitrag von joerg58kr »

30 Jahre BMW-Schrauben, diverse Werkstatthandbücher, eigene Erfahrungen/Kosten, seit über 10 Jahren R12RS, mehr als 20 Jahre hier im Forum :)
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Re: ABS-Druckmodulator defekt

#23 Beitrag von chefffe »

R12RS_DD hat geschrieben: 7. Oktober 2025, 13:19 Mir fällt grad ein: Nach der zweiten Reparatur habe ich kein MotoScan angeschlossen. Da kam die Blockade schon beim händischen 0815-entlüften der Vorderradbremse.
Der Schaden ist ja mMn bei der ersten "Aktion" entstanden. Da macht das dann auch Sinn das der Fachbetrieb auch mit 2x bearbeiten nicht mehr hinbekommt. Ich vermute wenn man den Block zerlegen würde sieht man bestimmt was da zerstört wurde.

Für meinen fast Oldtimer BMW (e39) habe ich noch ein "UR"-ISTA, Schade das es nicht bei Moppeds funktioniert :D
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Re: ABS-Druckmodulator defekt

#24 Beitrag von R12RS_DD »

chefffe hat geschrieben: 8. Oktober 2025, 08:22 Der Schaden ist ja mMn bei der ersten "Aktion" entstanden. Da macht das dann auch Sinn das der Fachbetrieb auch mit 2x bearbeiten nicht mehr hinbekommt. Ich vermute wenn man den Block zerlegen würde sieht man bestimmt was da zerstört wurde.

Für meinen fast Oldtimer BMW (e39) habe ich noch ein "UR"-ISTA, Schade das es nicht bei Moppeds funktioniert :D
Du gehst davon aus, dass beim ersten mal im Hydraulikblock etwas zerstört wurde, das durch durch die Filter, die vor jedem Ventil sitzen, nicht aus dem Block "geschwemmt" werden kann. Das kann gut sein. Auch möglich ist, dass sich durch diese Prozedur kristallisierte Ablagerungen im Ventil innerhalb des von Filtern abgeschotteten Bereiches gelockert haben. Die Frage ist: Was macht diese ABS-Entlüftungsprozedur anders, als eine normale ABS-Bremsung.

Ich gehe davon aus, dass es spätestens bei der ersten ABS-Bremsung auch zu diesem Fehler gekommen wäre. So gesehen bin ich trotz allem Hickhack froh, dass ich nicht auf dem Bock gesessen habe, während die Gänge im Hydraulikblock dicht machen.
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Re: ABS-Druckmodulator defekt

#25 Beitrag von R12RS_DD »

joerg58kr hat geschrieben: 8. Oktober 2025, 07:34 30 Jahre BMW-Schrauben, diverse Werkstatthandbücher, eigene Erfahrungen/Kosten, seit über 10 Jahren R12RS, mehr als 20 Jahre hier im Forum :)
Und woher hast du das Bild mit den AWs? Gibt es das auf der Reprom? Ich habe leider Keine und die gibt es leider auch nicht legal zu kaufen - der Spanier bei eBay hat am Ende auch nur "Sicherungskopien" bei dem Preis. :?
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