Und täglich grüßt die Auspuffklappe

Alles, was mit der Technik der WASSERgekühlten R1200/R1250xx zu tun hat
Antworten
Katschka
Beiträge: 7
Registriert: 9. August 2025, 10:22
Mopped(s): R 1250 RS

Und täglich grüßt die Auspuffklappe

#1 Beitrag von Katschka »

Moinsen,

Ich hab an meiner 2020'er 1250 RS jetzt zum zweiten mal das Problem, dass die Auspuffklappe festsitzt. 2022 hat BMW noch brav alles auf Garantie getauscht, hat aber offensichtlich ja auch wieder nicht lange gehalten.
Jetzt wollte ich die s*"§(ß Klappe einfach aushängen und offen stehen lassen und musste feststellen, dass BMW zwar nicht die Klappe nachbessert, aber die Erkennung der Manipulation :-x Hänge ich die Seilzüge aus erkennt das Steuergerät, dass die Verfahrlängen nicht mehr passen und spuckt die nervige Fehlermeldung inkl. Motorkontrollleuchte aus. Ziehe ich den Stecker vom Verstellmotor erkennt das System das auch, gleiches Ergebnis.

Hat jemand auf den 1250'er Serien schon das selbe Problem des Problems gehabt und wenn ja, wie gelöst? Ich glaube ich versuche gleich mal, mit einer Simplexklemme den Zügen einen Endanschlag zu verpassen, wäre aber auch für andere Ideen offen. Bonuspunkte natürtlich, wenn ich theoretisch den Ursprungszustand wiederherstellen könnte und dabei nicht unnötig arm werden :D
Benutzeravatar
nargero
Moderator
Beiträge: 3233
Registriert: 6. Mai 2009, 11:02
Mopped(s): R45, K1200RS, 12er GS-ADV
Wohnort: Heidelberg

Re: Und täglich grüßt die Auspuffklappe

#2 Beitrag von nargero »

Hallo Katschka,

herzlich willkommen im Forum – schön, dass Du uns gefunden hast!

Damit wir Dich und Dein Bike besser kennenlernen, stell Dich doch bitte kurz vor. Hier wäre der richtige Platz dafür:
https://www.bmw-bike-forum.info/viewforum.php?f=168

Ein paar Stichpunkte reichen völlig:
- Zumindest ein Vorname wäre nett, und wo Dein Motorrad oder Deine Garage wohnt
- Aktuelles Motorrad oder gerne frühere Maschinen, was bist Du so gefahren?
- Vielleicht etwas über Dich? Fahrerfahrung, Lieblingstouren, Schraubertalent, warum du hier gelandet bist … (klar alles freiwillig, aber immer interessant!)

Je mehr wir voneinander wissen, desto schneller wird aus einem Nickname ein echter Forenuser, dem dann auch sicher engagiert geholfen wird.

Wir freuen uns auf Deine Vorstellung – und wünschen Dir viel Spaß hier im Forum sowie allzeit gute Fahrt!

Mod Gero und Dein Foren-Team
"Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut
haben"
– Alexander von Humboldt

Wichtig: Beachtet bitte auch unser Wiki
Benutzeravatar
Weissblau
Beiträge: 1028
Registriert: 14. Januar 2017, 13:31
Mopped(s): R1200R LC 2017 + MT09 SP 2021
Wohnort: NRW / Kreis RE

Re: Und täglich grüßt die Auspuffklappe

#3 Beitrag von Weissblau »

Katschka hat geschrieben: 10. August 2025, 08:52 Moinsen,

Ich hab an meiner 2020'er 1250 RS jetzt zum zweiten mal das Problem, dass die Auspuffklappe festsitzt. 2022 hat BMW noch brav alles auf Garantie getauscht, hat aber offensichtlich ja auch wieder nicht lange gehalten.
.............
Schon mal selber dich an der Klappen-Mechanik versucht? I.d.R. rostet da was fest. Durch Regenfahrten, zu oft gewaschen .... danach länger gestanden.

Du schaust ja von aussen auf die große Feder. Seilzüge entnommen. Klappe dann immer offen.
Du kannst oben nun drehen und die Klappe innen schliesst sich, ....auf zu, auf zu ..... ok.

Jetzt drücke mal die Klappenachse, oberhalb der Feder nach unten. Da musst du ein Spiel von locker einem mm haben. Also runterdrücken, geht von allein wieder hoch sobald du deine Hand wegnimmst. Das MUSS sein!

Nimm dir einen kleinen Schraubendreher und stecke den ca. mittig in diese Feder. Drehe den Hochkant, also Feder ca. mittig auseinanderdrücken. Nun siehst du etwas den Klappenbolzen. Solltest du den noch nicht erkennen, setze den Schraubendreher eine Federwindung höher an.
Auf keinen Fall den Schraubendreher ganz unten, unterhalb der Feder ansetzen! Dann kommst du nicht an den Bolzen ran!

Falls Dreck zu erkennen ist, versuche mit kleiner Minibürste oder anderem den Dreck am Bolzen abzukratzen.

So, am Ende der Prozedur gehst du weiterhin mit dem kleinen Schraubendreher mittig in die Feder und sprühst etwas hochtemperaturfestes Schmiermittel auf die Feder (KEIN 08/15 ÖL!!), genauer natürlich auf die KlappenACHSE! Die Feder benötigt das Mittel nicht, bekommt es aber auch dabei ab. Egal! Die Klappenachse muss es abbekommen!

Dann immer wieder oben die Klappe betätigen und wichtiger, diese immer dabei auch mal nach unten drücken.
Damit sich das Schmiermittel so gut es geht auf diese Achse verteilt und auch weiter nach unten gelangt.

Wenn die Klappe dann schön gängig läuft, solltest du eigentlich über einen langen Zeitraum Ruhe haben.

Viel Spaß!
Katschka
Beiträge: 7
Registriert: 9. August 2025, 10:22
Mopped(s): R 1250 RS

Re: Und täglich grüßt die Auspuffklappe

#4 Beitrag von Katschka »

Nya, das Problem ist ja altbekannt, und die Maschine wird fast täglich bewegt, Wetter egal, da hat man auch nicht unbedingt die Lust, jedes halbe Jahr irgendwelche Teile wieder gangbar zu machen, die BMW nicht ordentlich gefertigt bekommt; insbesondere wenn es in der kalt-nassen Hälfte ist, da legt man sich ungern in den Matsch dafür...

Ich denke auch nicht, dass gangbar machen ein Problem wäre, aber eine Dauerlösung wie früher die Züge einer (von der Homologation abgesehen) nutzlosen Klappe auszuhängen wäre irgendwie doch schöner 😁
teileklaus
Beiträge: 4231
Registriert: 5. Januar 2012, 15:30
Mopped(s): R1252R DOHC 62000 km BIG BORE
Wohnort: 74821 Mosbach OT

Re: Und täglich grüßt die Auspuffklappe

#5 Beitrag von teileklaus »

gangbar halten ist besser.
Benutzeravatar
joerg58kr
Moderator
Beiträge: 4360
Registriert: 4. Januar 2003, 09:29
Mopped(s): R12RS 06/15 K54, F800ST 01/12
Wohnort: 63654 Düdelsheim

Re: Und täglich grüßt die Auspuffklappe

#6 Beitrag von joerg58kr »

Na ja, sooo oft kommt dieses Problem nun auch nicht vor, sondern eher selten. Hier ist bei der K53 (1200erLC) eigentlich nur ein Fall bekannt. Ursache dort auch eher unbekannt. Bei den Luftis gab es ein paar mehr Fälle, aber auch nicht gerade eine Häufung.
Wieviele 1200/1250er Boxer wurden verkauft?
Nutzlos ist diese Klappe auch nicht, denn sie dient nicht dem Abgassound, das ist nur ein Nebeneffekt, sondern regelt den Abgasgegendruck und ist damit Teil der Motorabstimmung und Leistungsentfaltung.
Aushängen verschlechtert also in bestimmten Drehzahlbereichen nicht nur Motorleistung sondern auch das Abgasverhalten. Damit ist jegliche Manipulation daran sowieso illegal.

Meine RS hat jetzt fast 70tkm runter und wie die meisten anderen LC keine Probleme mit der Klappe, dem Hochdruckreiniger zum Trotz und das ohne irgendwelche Kriechöle o.ä.
K12RS von 01/00-02/13 über 130TKM, 06/12 bis 06/15 F800ST, jetzt wieder RS aber mit einem R davor: -> R12RS (LC) K54 BJ 06/2015, dazu noch eine F800ST K71 BJ 01/2012
Halsatmer - ☺Knopf im Hals ☺
Wiki
Katschka
Beiträge: 7
Registriert: 9. August 2025, 10:22
Mopped(s): R 1250 RS

Re: Und täglich grüßt die Auspuffklappe

#7 Beitrag von Katschka »

Hmm, geht das wirklich alles so weit in merkbare Bereiche? Da ich die letzten drei Wochen die Zeit nicht hatte bin ich mit offener Klappe gefahren und habe in den 600km keine Unterschiede bemerkt, außer der Fehlermeldung und der Motorkontrollleuchte halt.

Ich hab das Thema jetzt wie gesagt das zweite Mal bei ner viereinhalb Jahre alten Maschine (EZ war 12/2020) habe nach vier oder fünf Versuchen von BMW ohne Lösung dann im Rahmen der Garantie sogar nen neuen Krümmer eingebaut bekommen. Der hat jetzt nen Jahr länger gehalten als der erste, aber dann eben doch wieder aufgegeben...
Ich kann mir aber auch vorstellen, dass die Maschine nicht darauf ausgelegt ist, ganzjährig auch durch Schnee und Eis bewegt zu werden. Ich würde mich auch nicht wundern, wenn die paar hundert km Offroad, die meine RS runter hat, mehr sind als 95% aller GS, evtl. muss ich unter den Umständen damit einfach leben, wobei ich mich genau deshalb seit dem Kardan-Rückruf für die GS echt Frage, wie alt die RS wohl wird, aber das ist ein anderes Thema.

Gangbar habe ich die Klappe übrigens vorhin noch gemacht, schön sauber, erst Bremsenreiniger, dann Rostlöser und zuletzt alles mit Kupferspray eingesaut, was anderes das die Temperaturen aushalten würde hatte ich an nem Sonntag Abend nicht da...
Ich werde es auf jeden Fall in den Wartungsplan aufnehmen und hoffen, dass jährlich jetzt reicht. Gibt's Empfehlungen bzgl. Schmiermittel für den Temperaturbereich?
Benutzeravatar
joerg58kr
Moderator
Beiträge: 4360
Registriert: 4. Januar 2003, 09:29
Mopped(s): R12RS 06/15 K54, F800ST 01/12
Wohnort: 63654 Düdelsheim

Re: Und täglich grüßt die Auspuffklappe

#8 Beitrag von joerg58kr »

Meiner "RS" hat zwar auch schon einige Schotterstrecken und Feldwege gesehen, gerade eben erst wieder in meinem Kurzurlaub. Als wir uns auf Grund einer Umleitung eine Ausweichroute suchen mussten, die über Kilometer "offroad" ging, sehr zur Freude meiner GS und KTM Mitfahrer.
Es gibt schon einige "GS" Treiber die auch mal ins Gelände gehen, deine besagt 3-5%
Nur Streusalz setzt jedem Moped zu und sollte, wenn der Betrieb sich schon nicht vermeiden lässt, jedesmal direkt nach der Fahrt beseitigt werden. Von den Gefahren des Winterbetriebs mal ganz abgesehen. Ich weiß schon warum ich 03/11 habe hier im Vogelsberg - Streusalzsaison.

Wäre das Klappenproblem nur ansatzweise so groß wie das des Kardans, hätte es dort sicher schon längst eine Garantieaktion gegeben. Es scheinen aber eher Einzelfälle zu sein, die eher auf besondere Unstände zurückzuführen sind.

Was das Kupferspray angeht wäre ich skeptisch. Für welche Temperaturbereiche ist es überhaut geeignet? Greift es evtl. auf Grund seiner Materialbeschaffenheit die umliegen Metalle selbst an. Wie heiss wird es überhaupt dort am Klappenbereich? lässt sich dort überhaupt mit einem Spray sinnvoll arbeiten? Die Hochtemperatursprays die ich kenne, wie OKS 3541 geben auch bei spätesten +250°C auf. Daas ein Spray ist, heißt ja auch lange noch nicht dass es dann dort hin kommt, wo es letztendlich schmieren soll, insbesonder wenn vorher der letzte Rest an Schmiermittel mit Bremsenreiniger ausgewaschen wurde.
Aber da können die Metaller unter uns sicher bessere Tipps geben.

Wie war das mit deiner Vorstellung :?: :?: :?: :roll: :roll: :roll:
K12RS von 01/00-02/13 über 130TKM, 06/12 bis 06/15 F800ST, jetzt wieder RS aber mit einem R davor: -> R12RS (LC) K54 BJ 06/2015, dazu noch eine F800ST K71 BJ 01/2012
Halsatmer - ☺Knopf im Hals ☺
Wiki
Benutzeravatar
Weissblau
Beiträge: 1028
Registriert: 14. Januar 2017, 13:31
Mopped(s): R1200R LC 2017 + MT09 SP 2021
Wohnort: NRW / Kreis RE

Re: Und täglich grüßt die Auspuffklappe

#9 Beitrag von Weissblau »

joerg58kr hat geschrieben: 10. August 2025, 23:48 ...........
Nutzlos ist diese Klappe auch nicht, denn sie dient nicht dem Abgassound, das ist nur ein Nebeneffekt, sondern regelt den Abgasgegendruck und ist damit Teil der Motorabstimmung und Leistungsentfaltung.
...........
Meines Wissens nach muss diese Klappe da sein, um die Fahrgeräusche einhalten zu können bzw. diese Zulassung überhaupt zu schaffen.

Die Klappe bewegt sich wohl auch im STAND, durch den Drehzahlbereich, anders als während der FAHRT. Schliesslich muss das Motorsteuergerät wissen in welchem Gang, zumindest bei welcher Geschwindigkeit sich das Motorrad befindet. Um dann im gesetzlich vorgeschriebenen Bereich für die Fahrgeräuschmessung, die Klappe wieder zu schliessen um dann, wenn dieser Bereich wieder verlassen wird, zu öffnen.

Ein Hersteller (BMW) wird kaum überall schreiben, sagen "Wir manipulieren, steuern perfekt über diese Klappe um damit die Fahrgeräuschvorgabe zu erreichen!" Wenn's ein Zweitakter wäre, klar ohne den stimmigen Gegendruck läuft nichts gut.

Fette: gibt genug Auswahl bis 1000 - 1200 Grad. Das ist kein Problem.

Ich sehe es wie teileklaus (er ist vom Fach). Wer solche Probleme hat sollte einmal jährlich bei stimmigen Wetter in einer Garage, Carport .... diese Pflege durchführen. Ob es damit reicht, keine Ahnung. Meine Klappe arbeitet seit 2017 einwandfrei. Bei einem Bekannten haben wir es aber mal so in der Art wie beschrieben gemacht. Läuft auch seitdem.
Katschka
Beiträge: 7
Registriert: 9. August 2025, 10:22
Mopped(s): R 1250 RS

Re: Und täglich grüßt die Auspuffklappe

#10 Beitrag von Katschka »

@Weissblau: Ja das ist auch mein Stand zur Klappe, wichtig für die Homologation, aber meistens halt offen. Beim Kaltstart hab ich aber gestern tatsächlich gesehen, dass die Klappe mit Choke zugeht (ja ich weiß, ist keiner mehr, aber ich bin vorher über 20 Jahre Modelle mit gefahren :roll:), sobald die Drehzahl wieder absinkt aber zumindest halb auf geht, bis ich los fahre, danach war sie beim Blick nach unten eigentlich immer offen...

Auf dem Kupferspray steht tatsächlich, dass es bis 1000 °C geeignet wäre, nach Kurzer Testfahrt von 15 min und auch mal ein wenig Gas geben scheint es erstmal auch noch da zu sein. Ich räum gleich nach der Arbeit auch mal wieder die Garage auf, mach den Deckel auf die Klappeneinheit und melde mich dann, wenn ich was anderes ausprobieren musste mit Empfehlungen, was am längsten gehalten hat, falls ich mit dem Jahresintervall nicht hinkomme :D
Benutzeravatar
Weissblau
Beiträge: 1028
Registriert: 14. Januar 2017, 13:31
Mopped(s): R1200R LC 2017 + MT09 SP 2021
Wohnort: NRW / Kreis RE

Re: Und täglich grüßt die Auspuffklappe

#11 Beitrag von Weissblau »

Die elektronische Klappenverstellung hat mich damals, ist paar Jährchen her, ziemlich irritiert bis ich es dann mal erkannt habe was die da macht.

Soweit ich mich erinnere stimmt es. Klappe ist voll geöffnet wenn Motor aus ist. Bei dem Start bzw. wenn der Motor dann läuft war sie schon sofort etwas geschlossen, vielleicht 40 - 50 % !? Aber auf keinen Fall komplett geschlossen!

Dann so zwischen 3 - 4000 (oder so ähnlich) ging sie noch weiter zu.

Ab 4000 wieder auf. Ob nun komplett auf, weiss ich jetzt nicht mehr; vergessen. Aber alles andere als komplett geöffnet macht da auch keinen Sinn! Somit ab 4000 dann sicherlich komplett auf.
teileklaus
Beiträge: 4231
Registriert: 5. Januar 2012, 15:30
Mopped(s): R1252R DOHC 62000 km BIG BORE
Wohnort: 74821 Mosbach OT

Re: Und täglich grüßt die Auspuffklappe

#12 Beitrag von teileklaus »

bei einem Anderen Teil hat sich mal jemand eine Blinkerschaltung nutzbar gemacht um die Klappe dauernd in Bewegung zu halten...
Hier müsste aber glaube ich, der Öffner/ ein Schrittmotor sein? wer weiß das?
ansonsten hilft ein Scheibenwischermotor der an den Zug angeschlossen wird zu dauernder Bewegung..
Öl ist schlecht wegen den Verbrannten Rückständen,. das hatten wir schon.. wahrscheinlich hält überhaupt kein Schmierstoff die Hitze lange aus.. HT Paste Plastilube? 250 Grad..
andere sprechen von bis 300 Grad C bei anderen HT Pasten dann ist das Grundöl weg..
Meist bleiben Kupfer Alu oder Keramik ode PFTE zurück und schmieren noch etwas.
Wenns meine LC wäre würde und die ganze Anlage zu tauschen auf dem Zettel steht, ich wahrscheinlich die Klappe austrennen und steckbar eine tauschbare von der alten 12 er anpassen und dann WiG schweißen lassen. 2 Schellen dazu.
Benutzeravatar
RTFahrer
Beiträge: 3
Registriert: 3. Mai 2013, 11:09
Mopped(s): R 1200 RT LC, R1150RT, R850R
Wohnort: Odenwald

Re: Und täglich grüßt die Auspuffklappe

#13 Beitrag von RTFahrer »

Moin,
Mein Freundlicher (PLZ 64646) hatte mir mal, als an meiner 2017er 1200 RT LC die Klappe anfing zu quietschen, gesagt, dass er seinen Kunden eine neue Abgasklappe mit kleinerer Achse im unteren Lager einbaut. Kosten im Bereich von 350 €. Wenn man dagegenrechnet, dass bei Ausfall die Klappe nur mit angewachsenem Krümmer ausgetauscht werden kann und das ganze Gerödel irgendwo im Bereich 1400 - 1500 € liegt, doch eher ein Schnäppchen. Glücklicherweise ging es dann bei mir doch noch mit Schmieren.

Die Frage, weshalb man die Achse senkrecht einbaut, so dass sich der Dreck im unteren (Achs-)Lager ansammeln kann und die Klappe festsetzt, spare ich mir. Ebenso die Frage, weshalb man das kurze Stück nicht austauschbar zwischen Krümmer und Endtopf als Einzelbauteil gesetzt hat.
Katschka
Beiträge: 7
Registriert: 9. August 2025, 10:22
Mopped(s): R 1250 RS

Re: Und täglich grüßt die Auspuffklappe

#14 Beitrag von Katschka »

So, Klappe sitzt nach einer Woche Dauerbetrieb nach dem Urlaub wieder fest...

@RTFahrer: womit hast du denn geschmiert? Wie lange hat das gehalten?
Benutzeravatar
schraubbär
Beiträge: 10
Registriert: 18. Oktober 2025, 00:27
Mopped(s): R nine t/5 und 1300 Adventure
Wohnort: Seeboden am Millstättersee (Kärnten)

Re: Und täglich grüßt die Auspuffklappe. Abhilfe durch Auspuffklappen-Eliminator

#15 Beitrag von schraubbär »

Lieber "Katschka"!

Diese Steckenbleib-Problematik, die Dich leider getroffen hat, beachte und beobachte ich schon seit gut 15 Jahren.
Habe seinerzeit bei einer Ducati 1100 Monster einfach die Klappe abgesteckt und die Bowdenzüge abmontiert und bin dann einfach mit der Fehlermeldung gefahren. Das gleiche bei einer Suzuki Intruder 1800. Die jeweiligen Klappen waren immer in der Offen-Stellung und weiter ist weder mechanisch noch bei den Steuergeräten etwas passiert (außer, dass die FI-Leuchte immer rot leuchtete und mein Händler nur den Kopf geschüttelt hat!).

Bei einer Yamaha FZ 1 von 2010 habe ich (in mir ist da so eine Ahnung aufgetaucht) testweise die Klappe gelassen, habe aber die Bowdenzüge (Öffner und Schließer) zwischen Hülle und Seele mit Fett so markiert, dass man Bewegungen der Seele am verschobenen Fett gesehen hätte. Nach 2000 km die Überraschung: die "Fettspur" war absolut gleich wie anfangs! Habe per Foto schön vergleichen können, dass sich die Klappen praktisch nie bewegt haben. Allerdings bin ich diesem Sachverhalt auch nicht weiter nachgegangen.

Irgendwann habe ich dann recherchiert, wie man eine Bordelektronik dazu bringen kann, "die Klappe zu halten" und bin so auf die Website der Firma Healtech gestoßen, die neben vielerlei Elektronik-Hacks für alle Japaner, teilweise Italiener und auch BMW unter anderem ein ESE, einen "electronic servo eliminator" oder auf deutsch einen "Auspuffklappeneliminator" anbieten. Hier ein kleines Bild des ESE von meiner Gmx-Cloud: https://c.gmx.net/@329989392951148650/y ... 6HIRY6YyUg

Mit diesem Wissen im Hintergrund hab' ich mir dann 2022 meine R nine t/5 gekauft (Wenn man einen Schönheitspreis für Motorräder vergeben würde, käme die sicher in die engere Wahl - glaube ich zumindest :wink: ) und dieses ESE, das damals rund €55.- gekostet hat. Funktioniert absolut fehlerfrei - läuft fehlerfrei und mit dem Bike Scan von Duonix find ich auch nix in den Steuergeräten!
Bei meiner neuen 1300 Adventure detto: läuft einwandfrei und kein Muckser von den Steuergeräten! Hat jetzt wegen der höheren Paketdienst-Preise gut 69.- gekostet.

Details zum ESE:
a) Ist laut Firma natürlich nur "for race use only".
b) Klappe kann ausgebaut werden (Bei der /5 ganz leicht, weil ein eigener Teil zw. Krümmer und Endtopf; bei der 1300 bleibt sie drinnen weil sie mit den Krümmern einen Teil bildet), muss aber nicht. Bei beiden BMW ist die Klappe in der Ruhestellung vollständig waagrecht - habe den Endtopf extra dafür heruntergenommen. In dieser Stellung könnte sie auch problemlos festgehen und steckenbleiben!
c) Bowdenzüge und Servomotor können (müssen aber nicht) weggebaut werden. Alles zusammen bringt aber schätzomativ ein gutes Kilogramm weniger Eigengewicht.
d) Stecker des ESE wird nur an den Steckeranschluss, der zum Servomotor führt, angesteckt und dann irgendwo irgendwie mit Kabelbindern, Nietmuttern, Klebestreifen, Butylkautschukmasse (vibrationshemmend!!), Ortbetonschalungen, Einspuranhängern (für Goldwings), .... befestigt.
e) Das ESE ist nur 24 Gramm schwer und misst so um die 2 x 3 x 1,5 cm.
f) Schallmäßig erreichte meine Ninette bei der Überprüfung bei zwei Meter Abstand im Winkel von 45 Grad 94 Db. Leider habe ich keine Vergleichsmessung mit Klappe vorher gemacht. (Da sie mir aber zu laut war, habe ich einen Db-Killer mit einem Schlosser gemeinsam aus Edelstahl gemacht, der bei der Messung 89 dB erbrachte. War eine ganz simple und überraschende Baulichkeit, die ich auf Wunsch gerne näher vorstelle.) Bei unserer "Pickerlüberprüfung" einmal im Jahr gab es überhaupt "nix". Jetzt werden dabei auch immer ganz konsequent die Abgastests durchgeführt - zweimal bisher "nullo problemo".
Wie das bei Eurer HU ist, kann ich aber nicht sagen. Schlimmstenfalls vorher den Originalzustand herbeiführen und danach wieder ....

Ich bin sicher, dass auch andere Firmen so einen Elektronikbauteil anbieten - das habe ich aber nicht recherchiert. Möchte nicht den Eindruck erwecken, eine Firma zu bewerben, aber im Thread bemerkte ich, dass niemand von dieser elektr. Möglichkeit Kenntnis hatte und so möchte ich nur meine persönlichen Erfahrungen zum Besten geben. Die Website der Firma ist über jede Suchmaschine leicht zu finden
Man verzeihe mir Länge des Posts - ich habe mich bemüht, alles so klar und kurz wie möglich darzustellen und ich hoffe auch, keine Forumsregeln verletzt zu haben - ansonsten bitte ich um Rückmeldung.
ese.png
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Benutzeravatar
schraubbär
Beiträge: 10
Registriert: 18. Oktober 2025, 00:27
Mopped(s): R nine t/5 und 1300 Adventure
Wohnort: Seeboden am Millstättersee (Kärnten)

Re: Auspuffklappe schmieren

#16 Beitrag von schraubbär »

Noch eine kurze Anmerkung zum Gedanken / zur Vorstellung, die heiße Klappe schmieren zu können:

Nehmt mal bei einem billigen Lötkolben, der nur gute 15 Watt Leistung haben muss, die Lötspitze (= Kupfernagel od. ähnliches) heraus, schmiert sie mit Kupferpaste od. Keramikpaste ein und montiert sie wieder in den Heizstab zurück. Erhitzen - Abkühlen lassen und dann sehen, was von den Schmiermitteln übriggeblieben ist!! Am ehesten traue ich noch einer Alupaste zu, die hohen Temp. auszuhalten.

Ich bin ein konsequenter Schmierer - sozusagen ein "richtiger Schmierfink" (nur mit Fetten natürlich ...), aber bei Hochtemperatur-Anwendungen habe ich bisher noch nichts gefunden, dass seine pastöse Konsistenz auch im Hochtemp.bereich beibehält. Wenn jemand dazu einen Tipp hat - ich bitte darum.

Nur einmal war ich ganz überrascht - bei einer Yamaha Fazer habe ich bei der Krümmerdemontage eine bernsteinfarbene pastöse Masse um den Dichtungsbereich herum bemerkt und auch zwischen den Fingern zerrieben. Was das allerdings war, konnte mir bis jetzt noch niemand sagen. Konsequenterweise müsste ich deswegen mal bei Yamaha nachfragen, aber bisher .....
Benutzeravatar
schraubbär
Beiträge: 10
Registriert: 18. Oktober 2025, 00:27
Mopped(s): R nine t/5 und 1300 Adventure
Wohnort: Seeboden am Millstättersee (Kärnten)

Re: Und täglich grüßt die Auspuffklappe

#17 Beitrag von schraubbär »

Wollte noch schnell eine Ergänzung anbringen, aber zwischenzeitlich ist die Nachbearbeitungszeit abgelaufen, deswegen noch ein Re: auf mein Re:

Nachsatz: Die Klappenthematik hat mich auch deshalb so interessiert, weil (ich hoffe, ich erinnere mich richtig) beim damaligen 50.000km-Test der BMW S 1000 im Motorrad die Auspuffklappe so nach ca. 20.000 km komplett festging und von BMW der ganze Teil (Foto davon war auch im Artikel) auf Garantie erneuert wurde. Besonders die Bemerkung des Autors des Artikels, dass die meisten Käufer so einen Defekt, sollte er sich wiederholen, wohl außerhalb der Garantiezeit auf eigene Kosten werden beseitigen müssen, ist mir gut in Erinnerung geblieben. Damaliger Kostenpunkt des Auspuffteils, in dem die Klappe untergebracht war: 2.000.- Euro !!
Katschka
Beiträge: 7
Registriert: 9. August 2025, 10:22
Mopped(s): R 1250 RS

Re: Und täglich grüßt die Auspuffklappe

#18 Beitrag von Katschka »

Hi Schraubbär und danke für die Antwort. Das deckt sich mit meinen Erwartungen und Kenntnissen. Diese ESE-Geschichte hatte ich auch schon gesehen, wobei es hieß, das ginge evtl bei den neueren 1250'ern nicht mehr. Aber wenn das an den 1300'ern klappt weiß ich, was ich mir zu Weihnachten wünsche, nächste HU ist im Februar, dann schauen wir mal ob's auffällt 😄

Da ich aber bevorzugt bei Schnee zur HU fahre (die Gesichter sind immer wieder lustig) und die Maschine selbst schön gemacht und gehalten wird ist man immer sehr nett zu mir, das wird dann schon.


Das Interessante ist ja auch, das BMW den kompletten Krümmer (ist ja ein einziges Teil für ca. 1500 €) bereits auf Garantie getauscht hat, aber ansonsten keine Lösung bieten kann oder will. Das liegt dann halt am Fahrprofil (ganzes Jahr, bei Schnee und Eis, ab und zu leichtes Gelände) und wäre halt Pech. Macht man dann halt nicht mehr...
Bin mal gespannt wie lange der Kardan hält, jede Sonntags-GS hat einen neuen bekommen, mir wurde nur gesagt die RS wäre ja nicht dafür gedacht, da gelte der Rückruf nicht...
Benutzeravatar
schraubbär
Beiträge: 10
Registriert: 18. Oktober 2025, 00:27
Mopped(s): R nine t/5 und 1300 Adventure
Wohnort: Seeboden am Millstättersee (Kärnten)

Re: Und täglich grüßt die Auspuffklappe

#19 Beitrag von schraubbär »

Freut mich, dass ich Dir helfen konnte.

"Aber wenn das an den 1300'ern klappt weiß ich, was ich mir zu Weihnachten wünsche, nächste HU ist im Februar, dann schauen wir mal ob's auffällt 😄"

Ich habe beim Bestellen für meine GS 1300 Adv. extra angemerkt, dass ich das ESE nehme, wenn es für die "Dicke" passt. Ich bekam zwar keine direkte Antwort darauf, aber eine Bestellbestätigung. ---> Hätte das ESE nicht funktioniert, hätte ich aufgrund meiner expliziten Formulierung - sofern es nachfolgend etwaige Schäden gegeben hätte - schlimmstenfalls einen Anwalt eingeschaltet. Aber ehrlich - ich hatte keinen Zweifel und bei meinen zwei Boxern funkt alles wiegesagt klaglos. Habe gerade heute den ausgebauten Servomotor mit den beschrifteten Zügen ("Öffner" bzw. "Schließer") in meinen "GS 1300-Karton" verräumt .....

"...liegt dann halt am Fahrprofil (ganzes Jahr, bei Schnee und Eis, ab und zu leichtes Gelände) und wäre halt Pech... "

Dass bei Schnee und wahrscheinlich auch dann Salz die Klappe und die Züge schließlich mit Korrosion konfrontiert werden, erscheint wahrscheinlich. Noch dazu ist federseitig die Drehachse der Klappe durch den Krümmer geführt - da kann eine Salzlösung schon weit nach innen vordringen. Die andere Seite der Achse ist aber in einer Buchse von der Außenwelt getrennt. Insgesamt haben diese Achsen nach meiner Beobachtung sehr wenig Radial- und Axialspiel.

Falls Du Zweifel hast, ob das ESE auch für die 1250er passt: Das kannst Du per Mail sicher vorab klären. Ich schreibe hier die Adresse für das österreichische Geschäft - es gibt aber auch eine .com-Domäne.
shop@healtech.at

"...Bin mal gespannt wie lange der Kardan hält, jede Sonntags-GS hat einen neuen bekommen, mir wurde nur gesagt die RS wäre ja nicht dafür gedacht, da gelte der Rückruf nicht..."

Die Kardan-Problematik ist nach meinen "Erkundungen" eigentlich eine Belastungsproblematik. Leute sind mit ihren GS im Gelände teilweise mit abhebendem Hinterrad unterwegs (natürlich unter Last). Im kurzen "gewichtslosen" Zustand dreht das Rad dann ordentlich hoch und bei der Landung (und da reicht schon eine 1/10 Sekunde) bremst der Bodenkontakt alles wieder praktisch schlagartig ein. Wenn man sich nun vorstellt, dass nur zwei Kegelradzähne, die ins Tellerrad im HAG eingreifen, solche Kräfte übertragen müssen und natürlich auch (von hinten betrachtet) der nachfolgende Kardan mit seinen kleinen Kreuzgelenken, seinem "Elastomerpuffer" und dann weiter bis zum Motor .....

BMW hat meines Wissens die Software so umgestaltet, dass das Hochdrehen im Abhebemoment gemildert / unterbunden wird oder die Zündung zurückgenommen wird. Auf jeden Fall wurde (zunächst) auf der Software-Ebene reagiert.
Mein Sohnemann ist "Getriebebauer" bei Rotax - Bombardier und hat mir bestätigt, dass diese Lastspitzen im Antrieb eine gewaltige Belastung für den gesamten Antrieb darstellen. So wäre es verständlich, dass BMW nur bei den GS den Kardan erneuert.

Letzter Satz zum Kardan: Beim Kauf habe ich mit dem Mechaniker der BMW-Werkstatt gesprochen und gefragt, was der neue Wartungspunkt "Kardanwelle schmieren" und - erneuern" bedeutet. Ich hoffe, mich korrekt zu erinnern: Beim Schmieren wird das Schiebestück wegen Korrosionsgefahr nachgeschmiert, die Kreuzgelenke werden kontrolliert und Erneuert wird, weil die Belastungen steigen und BMW kein Risiko eingehen will.
Antworten